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AKTUELL

16

DOZ

09 | 2015

können noch nicht an das Vorjahrestertial

anschließen.

Umsatzmotor sind die Gleitsichtglä-

ser. 61 Prozent des Umsatzes werden mit

Gleitsichtgläsern erzielt, das sind knapp

0,5 Prozentpunkte mehr als im Vorjahres-

zeitraum. Der Umsatz mit Gleitsichtglä-

sern beläuft sich auf 623 Mio. Euro und

wächst damit um sieben Prozent. Um-

satzstärkster Zeitraum war hier der

Jahresbeginn. Im Januar / Februar 2015

wurde mit 325 Mio. Euro der höchste

Zweimonatsumsatz der letzten einein-

halb Jahre erzielt, aber auch im März /

April wurden beachtliche 298 Mio. Euro

und damit der zweithöchste Umsatz der

vergangenen 18 Monate erreicht. Der

Durchschnittpreis für ein Gleitsichtglas

liegt mit 263 Euro um mehr als 13 Euro

unter dem des Vorjahreszeitraums. Das

Umsatzwachstum wird also nicht über

höhere Preise, sondern über Absatz-

steigerungen in diesem Segment erzielt.

31,4 Prozent der verkauften Brillengläser

sind Gleitsichtgläser, damit steigt der Ab-

satzanteil im Vergleich zum ersten Tertial

2014 um 1,3 Prozentpunkte. Lag der End-

verbraucherpreis für ein Gleitsichtglas

mit Index ab 1.6 im März /April des

Vorjahres noch bei 329 Euro, werden im

gleichen Zeitraum 2015 noch 306 Euro

erzielt. Die Stückzahlen steigen um 20

Prozent, der Umsatz aber nur um acht

Prozent. Nicht so gravierend verläuft die

Entwicklung bei Index 1.5: Absatz minus

drei Prozent, Umsatz minus vier Prozent.

Der Preis für ein Einzelglas fällt hier

im März /April um fünf Euro gegenüber

dem Vorjahreszeitraum auf 161 Euro. Bei

Gleitsichtgläsern wird insgesamt also

mehr und höherwertiger, aber zu niedri-

geren Preisen als im Vorjahr verkauft.

Der Umsatz mit Einstärkengläsern

steigt um sechs Prozent auf 345,1 Mio.

Euro. Einstärkengläser machen damit

nach wie vor gut ein Drittel des Glasum-

satzes aus. Gleichzeitig sinkt der Absatz-

anteil leicht von 65 auf 64 Prozent. Der

Endverbraucherpreis bewegt sich in den

letzten eineinhalb Jahren zwischen 70

und 73 Euro pro Glas und liegt im ersten

Tertial 2015 bei knapp 72 Euro. Wie auch

bei den Gleitsichtgläsern werden im Ein-

stärkenbereich vermehrt hochbrechende

Gläser verkauft. Ab Brechungsindex 1.6

wird ein Absatzplus von 18 Prozent ge-

genüber dem Vorjahr erzielt, die Preise

entwickeln sich aber leicht rückläufig. Im

März und April dieses Jahres zahlen Bril-

lenträger durchschnittlich 104 Euro pro

Glas, das sind knapp acht Euro weniger

als im Vorjahreszeitraum. Einstärkenglä-

ser mit Index 1.5 bilden im Hinblick auf

die Stückzahlen noch das größte Einzel-

segment. Ihr Anteil am Gesamtverkauf

liegt im Jahr Mai 2014 bis April 2015 bei

knapp 39 Prozent und damit um knapp

drei Prozentpunkte niedriger als Vorjah-

reszeitraum. Die Endverbraucherpreise

im 1.5er Segment liegen in den letzten

12 Monaten bei durchschnittlich 50 Euro

und damit leicht über Vorjahresniveau.

Nahkomfortgläser (GfK-Bezeichung:

Proximity) haben Bifokalgläser inzwi-

schen an Umsatzbedeutung knapp über-

holt (Anteil Proximity 2,8 Prozent, Bifos

2,6 Prozent). Gut 29 Mio. Euro wurden im

ersten Tertial 2015 mit Nahkomfortglä-

sern umgesetzt. Bezogen auf das rollie-

rende Jahr bedeutet dies ein Umsatzplus

von 19 Prozent, im ersten Tertial betrug

das Wachstum aber nur noch zwei Pro-

zent. Wurde im Januar / Februar mit 194

Euro noch der höchste Durchschnitts-

preis der letzten eineinhalb Jahre erzielt,

sackte er im März/April auf 185 Euro und

damit unter den Durchschnitt des vergan-

genen Jahres ab. Wie bei den Gleitsicht-

gläsern zeigt sich auch hier, dass im

High-End-Segment die Preise aktuell un-

ter Druck geraten. Der Absatzanteil liegt

seit 2012 um die zwei Prozent. Wie Her-

zog in seiner Präsentation erläuterte,

werden die Potenziale dieser Gläser nach

wie vor nicht ausgeschöpft.

Korrektionsfassungen

Bei der Darstellung der Korrektionsfas-

sungen und Sonnenbrillen legte Herzog

den Schwerpunkt auf die Stückzahlenent-

wicklung der letzten zwölf Monate. Im

ersten Tertial 2015 steigt der Absatz von

Korrektionsfassungen um 8,4 Prozent

gegenüber dem Vorjahreszeitraum, wäh-

rend der Umsatz sogar um 14 Prozent

zulegt. Das bedeutet: der Durchschnitts-

preis steigt. Grund dafür ist der immer

noch andauernde Trend zu Kunststoff-

fassungen. Hier wird mehr und höher-

wertiger verkauft. Es werden 23 Prozent

mehr Kunststofffassungen verkauft als

im ersten Tertial 2014. Der Einzelpreis

steigt dabei um rund zehn Euro auf der-

zeit 82 Euro. Seit der Jahreswende liegen

damit die durchschnittlichen Endkun-

Abb. 2: Umsatzentwicklung Deutschland, 1. Tertial 2015 vs. 1. Tertial 2014, Brillengläser nach

Korrektionsart. (Grafik: © GfK 2015)

Preisdruck im High-End-

Segment: Durchschnittserlöse

bei Gleitsichtgläsern sinken.

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