AKTUELL
20
DOZ
01 | 2015
Breitfeld & Schliekert hat im Herbst wieder zum Workshop „Brillen-Tuning“ zu
sich nach Karben eingeladen. Während der Eintagesseminare im Oktober und im
November zeigte Workshop-Leiter Stefan Gollhofer, wie durch Bearbeitung und
gezielte Veränderung bestehender Acetatfassungen das Pass- und Sitzverhalten
verbessert werden kann. Sein Debüt gab der Salzburger bereits im April. Wegen
der starken Nachfrage ging das „Brillen-Tuning“ in die zweite Runde. Im Novem-
ber, an einem der insgesamt vier Termine, reiste die DOZ nach Karben, um für ihre
Leser ein paar Brillen zu tunen.
Damit jeder der zwölf Teilnehmer das
Erklärte selbst umsetzen konnte, war
jeder Arbeitsplatz mit einer Acetatfas-
sung, allen notwendigen Materialien und
Werkzeugen ausgestattet. Falls etwas
gefehlt hätte, saßen die Teilnehmer an
der Quelle, was mit ein Grund war, den
Veranstaltungsort im Hause von Breit-
feld & Schliekert zu wählen. Ein weiterer
war die zentrale Lage – in der Nähe von
Frankfurt am Main entfernt ist Karben
gut aus allen Teilen Deutschlands er-
reichbar, wenn nicht gerade Piloten oder
Lokführer streiken.
Tipps vom Profi
Nach einer kurzen Vorstellungsrunde
ging es direkt zur Sache. Stefan Gollhofer
zeigte den Teilnehmern als erstes, wie
man durch Stauchen des Acetats im
Bereich des Fassungsstegs das Sitz-
verhalten einer Kunststofffassung bei
schmalen Nasen verbessern kann. Um
den Tragekomfort zu erhöhen, empfiehlt
er, die aufgekitteten Nasenflügen etwas
umzubiegen, damit diese flächiger auf
der Nase aufliegen. Um die Fassung
einer breiteren Nase anzupassen, rät der
Salzburger davon ab, dies durch ausein-
anderziehen des Acetats im Bereich des
Stegs realisieren zu wollen, da dieser
dadurch an Stabilität verliert. Die ge-
schicktere Variante: Durch geringe Weg-
nahme der Glasform nasal unten und
durch anschließendes Beibiegen des
erwärmten Acetats verbreitert man die
Auflage.
Tricks und Kniffe für
„vollendete Formen“
Als nächstes lernten die Workshop-Teil-
nehmer, wie sie im Handumdrehen die
Fassungsgröße verkleinern bzw. vergrö-
ßern können. Um gegebenenfalls ent-
standene Unebenheiten zu entfernen,
dient ein, in eine Handbohrmaschine ein-
gespannter Fräser. Mit Hilfe dieser
„Geheimwaffe“ lässt sich eine Fassung in
Kürze modifizieren. Damit sind die Tage
sogenannter „Ladenhüter“ gezählt – ge-
rade jetzt, wo der Trend zu dünnrandigen
Acetatfassung geht, weg von den massi-
ven Brillen. Verleiht man einer solchen
Fassung diesen Feinschliff, geht diese
weg wie warme Semmeln, weiß der
Workshop-Leiter aus Erfahrung zu
berichten.
Trendige Optik im
Handumdrehen
Um einer Acetatbrille mit wenigen Hand-
griffen einen neuen Look zu verleihen,
zeigte Gollhofer, wie man ganz einfach
eine Fassung mattieren kann. Danach
ging es weiter zu den Bügeln. Die Teil-
nehmer lernten Wege, um Acetatbügel
mit Metalleinlage elegant zu kürzen bzw.
zu verlängern. Manchmal reichen diese
gelernten Dinge jedoch nicht aus, um
eine Kunststoffbrille an einen sehr fla-
chen Nasenrücken anzupassen, wie es
beispielsweise bei Asiaten der Fall ist.
Nach dem Motto „Geht nicht, gibt’s
nicht!“ hat Gollhofer auch hierfür eine
Lösung parat. Mit Hilfe eines Werkzeugs
Pimp my glasses –
„Brillen-Tuning“-Workshop vom Profi
Alle Arbeitsplätze waren mit allem ausgestattet, was das Augenoptiker-
Herz begehrt.
Nach der Erklärung von Stefan Gollhofer folgte das „Selber-machen“.