DOZ_0714_Vorschau - page 7

AKTUELL
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DOZ
07 | 2014
Schon während der Eröffnungsfeier
führte die beeindruckende Stimmung
im voll besetzten ISS Dome bei den
Besuchern zu Gänsehautfeeling. Unter
großem Jubel bei Showeinlagen, Musik
oder dem Entzünden des olympischen
Feuers wehte ein Hauch von olympi-
schem Geist durch Düsseldorf. Unter
dem Motto „Gemeinsam Stark“ zogen
die Nationalen Spiele der Special Olym-
pics über 10.000 Teilnehmer, darunter
rund 4.800 Athleten, vom 19. bis 23.
Mai 2014 in die Landeshauptstadt
Nordrhein-Westfalens.
Doch was sind die
Special Olympics?
Fast jeder kennt die Olympischen Spiele
für Athleten mit körperlicher Behinde-
rung, die Paralympics. Die Special Olym-
pics hingegen sind Spiele für Menschen
mit geistiger Behinderung.
Die erste Veranstaltung führte Eunice
Kennedy-Shriver, eine Schwester des
US-Präsidenten John F. Kennedy, im Jahr
1968 durch. Ihre Idee war es, Menschen
mit geistiger Behinderung eine Teilnah-
me an Sportaktivitäten und Sportveran-
staltungen zu ermöglichen. Heute sind
die Special Olympics mit vier Millionen
Athletinnen und Athleten in 180 Nationen
vertreten. Sie sind somit die größte, vom
International Olympic Committee (IOC)
offiziell anerkannte Sportbewegung für
Menschen mit geistiger und mehrfacher
Behinderung.
Ziel der Special Olympics ist es, Kin-
dern und Erwachsenen mit geistiger Be-
hinderung durch den Sport eine Teilhabe
am gesellschaftlichen Leben zu ermögli-
chen und somit einen Beitrag auf dem
Weg zu einer inklusiven Gesellschaft zu
leisten.
„Healthy Athletes“
Während auf den Sportgeländen rund
um die Düsseldorfer Esprit-Arena um die
Medaillen gekämpft wurde, ist das The-
ma „Gesundheitliche Aufklärung und
Prävention“ ein weiterer wichtiger Teil
der Nationalen Spiele. Im Rahmen des
„Healthy Athletes“-Programms sollen
Gesundheit, Fitness und Wohlbefinden
der Athleten verbessert werden. Da Men-
schen mit geistiger Behinderung ein um
40 Prozent gesteigertes Risiko für ge-
sundheitliche Einschränkungen, wie z.B.
mangelnde Fitness, Hör- und Fußschä-
den, falsche Ernährung oder Einschrän-
kungen im visuellen System haben, ist
die Aufklärung der betreuenden Perso-
nen und die gezielte Weiterleitung an
Fachgruppen ein wichtiges Anliegen.
„Healthy Athletes“ bietet darum in fol-
genden Bereichen kostenlose Untersu-
chungen an:
z
FitFeet (Gesundheit der Füße)
z
FUNFitness (Bewegungsapparat)
z
Healthy Hearing (Hör-Screening)
z
Health Promotion (Ernährungsbera-
tung)
z
Opening Eyes (Augengesundheit und
Sehfähigkeit)
z
Special Smiles (Zahngesundheit)
Opening Eyes
Das visuelle System hat einen wesentli-
chen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit
von Sportlern. Gerade bei reduziertem
Visus oder weitergreifenden Störungen
im Sehsystem, wie z.B. Strabismus oder
Amblyopie, ist eine optimale Versorgung
beim Sport unerlässlich. Mit einem stan-
dardisierten Screeningprogramm wur-
den die Sportler auf Augengesundheit
und Sehfähigkeit hin untersucht. Das
Screening umfasste folgende Stationen:
Zu Beginn erfolgte die Aufnahme der
Probanden in das Opening Eyes Pro-
gramm und die Befragung nach Gesund-
heitszustand, Beschwerden und Proble-
men sowie die Messung der Werte aktuell
getragener Brillen.
In der nächsten Station wurde der
Visus mit der habituellen Korrektion für
Ferne und Nähe mit den Lea-Charts ge-
prüft. Die Symbole der Lea-Charts waren
auch für den Großteil der geistig behin-
derten Athleten einfach zu deuten. Traten
dennoch Kommunikations- oder Sprach-
probleme auf, konnten die Probanden
auf das jeweilige Zeichen auf einer
Kontrolltafel zeigen. Weiterhin erfolgte
ein Screening auf Heterotropie bzw.
Heterophorie in Ferne und Nähe mittels
(Un-)Covertest.
In der nächsten Station wurden
Farb- und Stereosehen geprüft. Pseudo-
isochromatische Tafeln, bei denen die
Sportler die Kontur einer versteckten
Gemeinsam Stark –
Special Olympics in Düsseldorf
Eingangsscreening. (Foto: Karsten Enderlein)
Ophthalmologen, Industriemitarbeiter und
Optometrie-Studenten Arbeiten Hand in
Hand – ein Wunsch für den optometrischen
Alltag. (Foto: Karsten Enderlein)
Der Opening Eyes Clinical Director Stefan
Schwarz erklärt Daniela Schadt, der Lebens-
gefährtin von Bundespräsident Joachim
Gauck und Schirmherrin der Nationalen Spie-
le, eine Fundusaufnahme. (Foto: Tim Schwarz)
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