DOZ_6-2014_E-Paper - page 8

AKTUELL
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DOZ
06 | 2014
Die Fielmann AG kann zufrieden auf
das Geschäftsjahr 2013 zurückblicken.
Das teilte der Aufsichtsrat des Groß-
filialisten während seiner Sitzung im
April in Hamburg mit. Danach habe das
Unternehmen seinen Absatz, Umsatz
und Gewinn gesteigert.
Im vergangenen Jahr setzte Fielmann
demnach im In- und Ausland rund 1,35
Mrd. Euro um und verdiente unter dem
Strich 142 Mio. Euro und damit ein knap-
pes Zehntel mehr als im Vorjahr. Der
Außenumsatz des Unternehmens klet-
terte von rund 1,28 Mrd. Euro im Vor-
jahr auf 1,35 Mrd. Euro in 2013. Fielmann
gab im vergangenen Jahr insgesamt 7,3
Millionen Brillen ab (Vorjahr: 7,1 Millio-
nen Brillen).
Die AG setzte ihren Aufwärtstrend aus
2013 mit einem starken ersten Quartal in
diesem Jahr fort. Gut 1,8 Millionen Bril-
len (Vorjahreszeitraum: 1,69 Millionen
Brillen) sowie ein zusätzlicher Verkaufs-
tag und der milde Winter ließen den
Außenumsatz um 33,8 Mio. Euro von
327,7 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum
auf 361,5 Mio. Euro in 2014 steigen. Der
Konzernumsatz schnellte auf 306,3 Mio.
Euro (Vorjahreszeitraum: 277,8 Mio.
Euro). Der Quartalsüberschuss stieg um
fast ein Viertel auf 41,8 Mio. Euro. Der
Filialist rechnet auch für das Gesamtjahr
mit Wachstum.
Zum Einstieg des Großfilialisten in
den Online-Handel äußerte sich Firmen-
chef Günther Fielmann bei der Vorlage
der Jahreszahlen in der Hansestadt nach
wie vor reserviert: „Wenn einer imWinter
in die kalte Alster springt, springe ich ja
auch nicht gleich hinterher.“, meldeten
zahlreiche Print- und Onlinemedien.
n
Judith Kern
Fielmann fährt in 2013 Plus bei Absatz, Umsatz
und Gewinn ein – Test für App in Österreich
Derzeit testet Fielmann unter der Leitung des 24-jährigen
Sohnes, Marc Fielmann, in Österreich eine Smartphone-App,
die es den Kontaktlinsenkunden möglich macht, ihre Linsen
bequem online nachzubestellen. Wiederbesteller sollen das
Internetangebot voraussichtlich in einem bis eineinhalb Jah-
ren auch in Deutschland nutzen können. Die DOZ bat Günther
Fielmann um weitere Informationen zu der seit März 2013
laufenden Testphase der App.
DOZ: Herr Fielmann, seit wann wird die App unter der Feder-
führung Ihres Sohnes getestet?
Fielmann: Die Fielmann-Kontaktlinsen-App wird seit März 2013
in einigen österreichischen Fielmann-Niederlassungen getestet.
Seit Januar 2014 steht sie unseren Kunden in ganz Österreich
zur Verfügung. Die Projektleitung hat der Vertrieb.
DOZ: Wie lang soll die Teststrecke voraussichtlich dauern?
Fielmann: Fielmann orientiert sich stets an den Wünschen der
Kunden. Das war auch der Leitgedanke für die Einführung der
App. Wir haben in den vergangenen Monaten wertvolle Erfah-
rungen mit der App gesammelt und nutzen diese Erkenntnisse
nun in ganz Österreich. Das Angebot wird in den kommenden
Monaten erweitert.
DOZ: Warum wird sie in Österreich getestet? Und nicht,
z.B. in Deutschland oder der Schweiz?
Fielmann: In Österreich finden wir ein Umfeld vor, das dem deut-
schen Markt sehr ähnlich ist. Wir haben nach einem in sich
abgeschlossenen Markt gesucht. Österreich bietet beste Voraus-
setzungen.
DOZ: Auf welche Nationen soll der Online-Service später aus-
gedehnt werden?
Fielmann: Nach Abschluss der Testphase in Österreich werden
wir das weitere Vorgehen intern abstimmen.
DOZ: Wie viele Kunden haben die App bis jetzt in Anspruch
genommen?
Fielmann: Bislang wurde die App mehr als 50.000-mal genutzt.
DOZ: Wie sind die ersten Feedbacks von Kundenseite aus-
gefallen?
Fielmann: Sehr positiv. Eine Befragung im November vergange-
nen Jahres hat ergeben, dass 90 Prozent der App-Nutzer die
Anwendung wieder für eine Bestellung ihrer Kontaktlinsenpro-
dukte verwenden möchten. Zusammen mit den kontinuierlich
steigenden Bestellzahlen sehen wir dies als Zeichen dafür, dass
unsere Kunden diesen kostenlosen Service gerne annehmen.
Darüber hinaus wurde die App mit dem „E-Commerce Quality
Award 2013“ des Österreichischen Handelsverbandes in der
Kategorie Mobile ausgezeichnet.
DOZ: Können Sie etwas zu den Kosten sagen, die bislang in
die Entwicklung der App geflossen sind?
Fielmann: Als familiengeführtes Unternehmen investiert Fiel-
mann auch in dieses Angebot langfristig und mit Augenmaß.
DOZ: Ist die App der Auftakt zum Einstieg Fielmanns in den
Online-Handel?
Fielmann: Mit dem Versand von Kontaktlinsen erfüllt Fielmann
Kundenwünsche. Der Erfolg der Kontaktlinsen-App in Österreich
bestärkt uns auf diesem Weg. Korrektionsbrillen hingegen sind
Handwerksprodukte, die Zentrierung über das Internet ein Zufalls-
produkt. Ungenaue Daten führen zu prismatischen Nebenwirkun-
gen, die Ermüdung, Unwohlsein oder Kopfschmerzen hervorrufen
können. Für den perfekten Sitz muss die Brille vom Augenoptiker
individuell an die Kopfform angepasst werden. Das alles kann der
Internetversand nicht leisten. Hier reicht uns das derzeit realisierte
Entwicklungsspektrum nicht. Wir beobachten den Markt.
DOZ: Welche Schritte rund um die App planen Sie als nächs-
tes? (z.B. weitere Serviceleistungen, technische Features…)
Fielmann: Wir arbeiten derzeit an Erweiterungen und tech-
nischen Aktualisierungen. Diese werden in den kommenden
Monaten für unsere österreichischen Kunden verfügbar sein
und sich in das Gesamtangebot von Fielmann im Kontaktlinsen-
segment einfügen.
DOZ: Vielen Dank für das Interview, Herr Fielmann.
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