Spectaris-Umfrage: deutlicher Umsatzverlust wegen Corona erwartet

Diagramm Corona Crash
Befragte Augenoptik-Betriebe bestätigen eine deutlich schwächere Kundennachfrage während der Corona-Krise.
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Laut einer Umfrage des Industrieverbandes Spectaris erwarten augenoptische Unternehmen nach aktuellen Einschätzungen im Jahresvergleich 2020/2019 einen Umsatzrückgang von etwa 23 Prozent. Im Falle eines verlängerten Corona-Lockdowns bis August rechne man mit einem noch höheren Minus.

Wie der Verband mitteilte, habe sich die wirtschaftliche Lage nach dem vorigen Rekordjahr für rund 75 Prozent der augenoptischen Betriebe in Deutschland verschlechtert. Den Ergebnissen zufolge sollen 90 Prozent der Befragten wegen der Corona-Krise von einer deutlich schwächeren Nachfrage berichten und fast 80 Prozent bereits Kurzarbeit beantragt haben. „Die Augenoptiker mussten zwar zumeist nicht schließen, die Kundschaft blieb natürlich trotzdem aus“, so Verbandsvorsitzender Josef May. „Viele Betriebe mussten zudem auf eine Notversorgung umstellen, um überwiegend Reparaturen durchzuführen.“ Die Umfrage führte Spectaris Mitte April durch.

Weitere Förderprogramme vom Bund nötig

Zudem halte die Augenoptikindustrie - bei einem wirtschaftlichen Stillstand bis August - einen Umsatzrückgang von 34 Prozent für möglich, während vor allem die mittelständisch geprägte Branche die von der Bundesregierung getroffenen Maßnahmen sehr positiv sehe. So sollen nach Angaben des Industrieverbandes die Reformen zum Kurzarbeitergeld von 90 Prozent der befragten Betriebe als relevant oder sehr relevant bewertet worden sein, Maßnahmen wie Steuerstundungen dagegen erachte nur jeder zweite Betrieb als sinnvolle Unterstützung. „Die Bundesregierung hat zügig gehandelt und zahlreiche gute Maßnahmen auf den Weg gebracht“, bewertet May die politischen Maßnahmen des Bundes im Kampf gegen das Virus.

Allerdings bestätige das Ergebnis der Umfrage eine deutliche Nachfrage nach weiteren Maßnahmen von Seiten der Politik. So sollen 71 Prozent der Befragten eine stärkere wirtschaftspolitische Koordinierung innerhalb der Europäischen Union fordern und 73 Prozent weitere Förderprogramme speziell für den (Einzehl-) Handel erwarten.