Zehn Jahre Mister Spex

Mister Spex Geschäft in Berlin Steglitz
Ende Februar 2017 eröffnete Mister Spex seinen zweiten Store in Berlin.
© Mister Spex

Im April 2008 hat Mister Spex seine ersten Brillen über das Internet angeboten. Mit vier Mitarbeitern und einem kleinen Lager begann das Start-up. Rund zehn Jahre später beschäftigt das Unternehmen mehr als 450 Mitarbeiter und weist, laut eigenen Aussagen, mehr als drei Millionen Kunden vor.

Heute ist Mister Spex in zehn Ländern vertreten und führt ein Portfolio von rund 9.000 Brillen und Sonnenbrillen. Aus dem Berliner Logistikzentrum heraus verschickt das Unternehmen bis zu 15.000 Pakete am Tag, heißt es.  Das Unternehmen arbeitet verstärkt an seinem Omnichannel-Konzept: Kunden können sowohl im Onlineshop als auch im stationären Ladengeschäft auf das gesamte Sortiment zugreifen. Weitere Features, wie eine optimierte 3D-Anprobe oder der Einsatz eines Online-Sehtests, sind derzeit in Arbeit . „Unser oberstes Ziel ist, den Kunden über intelligentere, kanalübergreifende Services zu befähigen, seine Bestellung so selbstbestimmt und unabhängig wie möglich zu tätigen – von der Auswahl der Fassung bis hin zur Art des Glases. Mit Zugriff auf qualifizierte Beratung, wann immer er danach verlangt“, erklärt Geschäftsführer Mirko Caspar.

Zukunft liegt in der Digitalisierung

Für Mister Spex habe der traditionelle stationäre Augenoptiker bisher die Rolle eines „Gatekeepers“ inne, der für den Kunden Fassungen und Gläser aussucht und entsprechend gefilterte Angebote macht, hieß es in der Mitteilung. „Für mich grenzt das an Entmündigung“, sagt Unternehmens-Gründer Dirk Graber. „Der Kunde musste lange auf das vertrauen, was der Optiker ihm anbot. Davon profitierte der Optiker, nicht aber der Kunde.“

Für die Zukunft der Augenoptik sei die Digitalisierung unabdingbar und deren Grundvoraussetzung müssen politisch verankert werden, hieß es. „Heute bestimmen Politik, Verbände und Krankenkassen, wie mit dem Thema Brille als Medizinprodukt umgegangen wird. Die Digitalisierung und veränderte Kundenbedürfnisse spiegeln sich in der heutigen Gesundheitspolitik nicht wider“, erklärt Graber. Als Beispiele nennt er unter anderem das neue Heil- und Hilfsmittelversorgungsgesetz zur Erstattung von Brillengläsern. Seine Forderung: „Wenn sich die Branche nachhaltig aufstellen will, um auch in Zukunft zur Entlastung des Gesundheitssystems beizutragen, muss die Online-Optik als elementarer Bestandteil dessen integriert werden.“