Opti 2018: Newcomer, gläserne Redaktion und Optic 4.0

Hot-Area der Opti 2017
Auch im letzten Jahr präsentierten sich viele Independent Labels, bekannte Größen und Start-ups im Hot-Bereich.
© GHM

Futuristische Holzbrillen, das Geschäft von morgen und Newcomer im Bereich Maschinenhersteller und Zulieferindustrie – die Branche startet mit der Fachmesse Opti ins neue Jahr. Mit Beginn der Ordersaison präsentieren Labels aus aller Welt ihre Kollektionen – inspiriert von der Natur, von der Schweizer Uhrenfertigung oder der Einzigartigkeit des Fingerabdrucks. Daneben liegt der Schwerpunkt bei der Messe und bei vielen Ausstellern auf der Digitalisierung. Wie können Augenoptiker vom digitalen Wandel profitieren? Unsere Vorschau gibt einen Ausblick.

Shape Finder Evo
Mei präsentiert unter anderem
sein neues Scan-Gerät
"Shape Finder Evo" auf
der Messe. ©Mei

Mehr als 600 Aussteller präsentieren ihre Neuheiten der Branche. In der neu hinzugekommenen Halle B4 bündelt die Messe Aussteller aus den Bereichen Maschinen, Komponenten und Rohstoffe, von denen einige auf der Opti Premiere feiern. OBE Ohnmacht & Baumgärtner aus Ispringen im Schwarzwald präsentiert sich zum ersten Mal auf der Fachmesse. „Wir produzieren die beweglichen Teile der Brille, das heißt Scharniere und Schrauben“, berichtet Marketing  Direktor Frank Schroeder. Für diese Kernkomponenten habe das Unternehmen ein umfangreiches Standardsortiment, produziere aber auch auf Anfrage und stückzahlabhängig kundenspezifische Teile. Auf der Messe zeigt das baden-württembergische Unternehmen unter anderem das Federscharniersystem „flexUno“, das für sämtliche Materialien – Metall, Holz und Kunststoff –  geeignet ist. „Cipres Technology Systems“ zeigen sich ebenfalls zum ersten Mal als Aussteller. Das Unternehmen ist Zulieferer für Brillenfassungen, die durch selektives Lasersintern hergestellt werden. Durch das sogenannte „e-coloring“ seien die Farben beständig gegen Licht, UV-Strahlung, Schweiß und zudem wasser- und abriebfest. Mittels additiver Fertigung (3D-Druck) kann das Unternehmen für seine Kunden komplette Brillenfassungen, aber auch Teile wie Bügel oder Fronten direkt aus 3D-Daten herstellen.

Halle B4: Maschinen, Komponenten, Rohstoffe

Das Unternehmen MEI aus Italien feiert ebenfalls Messe-Premiere. Die 1985 gegründete Firma stellt Maschinen und Systeme zur Glasbearbeitung her. In der bayerischen Landeshauptstadt präsentieren die Italiener zum Beispiel das neue „Shape Finder EVO“, ein optisches Scan-Gerät.

Nächster Newcomer: das Unternehmen „LA / ES“, das seit den 1950er Jahren in Italien und seit den 1980er Jahren in China Zelluloseacetatplatten herstellt. „Zelluloseacetat ist nach wie vor das  wichtigste Kunststoffmaterial zur Herstellung von optischen und Sonnenbrillenfassungen“, sagt Raffaella Cremonesi  von LA / ES. Insgesamt sind 13 Aussteller aus den Bereichen Maschinen, Komponenten, Rohstoffe in der Halle B4 vertreten: Satisloh, Schneider, OptoTech Optikmaschinen, MEI, Cotec, Fan-Tom, Tecoptique, OBE Ohnmacht & Baumgärtner, Silcon Plastic, Cipres Technology  Systems, LA/ES, Decoracet und Unt Usinage Et Nouvelle.

Gläserne Redaktion und „DOZ kompakt“

Der DOZ-Verlag präsentiert vor Ort seine neuen Publikationen „Interdisziplinäre Optometrie“ von Michaela Friedrich und „Vom Marketing zum Entrepreneurship“ von Joachim Köhler. Am Samstag, 13. Januar, und am Sonntag, 14. Januar, steht Köhler am Messestand des DOZ-Verlages in Halle B4, Stand 514, für Gespräche zur Verfügung, dort erfahren Interessierte aus erster Hand mehr über den beruflichen und persönlichen Erfolg im augenoptischen Markt.

Einmal Mäuschen spielen in einem richtigen Fachverlag, wer möchte das nicht? Die „Gläserne Redaktion” macht es möglich. Bei uns können Sie den Redakteuren über die Schulter schauen. Wer den Stand des DOZ-Verlags betritt, steht unversehens in einer Redaktion: Redakteure der „DOZ Optometrie & Fashion“ zeigen, wie die neue „DOZ kompakt“ entsteht. Sie erscheint an jedem der drei Messetage mit einer aktuellen Ausgabe, wird kostenlos auf der Messe verbreitet und liegt auch am Stand aus. Besucher erhalten die „DOZ kompakt“ täglich am Eingang. Darüber hinaus steht sie morgens als E-Paper unter www.doz-verlag.de  zur Verfügung.

Darin berichtet die Redaktion tages-aktuell über alle drei Messetage hinweg über innovative Produkte und außer-gewöhnliche Ereignisse auf der Messe. Natürlich veröffentlichen wir daneben die Meldungen, Reportagen, Interviews auf unserem DOZ-Branchenportal unter www.doz-verlag.de und auf unseren sozialen Kanälen. Wenn Sie Ideen oder An-regungen für die Berichterstattung auf der Messe haben, dann kommen Sie einfach an den DOZ-Stand 514 in Halle B4 vorbei und sprechen Sie uns an. Werden Sie ein Teil der neuen „DOZ kompakt“!

Fashion-Newcomer feiern Premiere

David Green
Inspiriert von der Einzigartigkeit der Natur - die Modelle von
David Green. ©David Green

Auch langjährige Aussteller wie Essilor präsentieren natürlich ihre Neuheiten. Anlässlich der Opti feiert das Unternehmen das 25-jährige Jubiläum seines Partnerprogramms in Deutschland. Darüber hinaus präsentiert der Glashersteller seine neue „Crizal Generation“ und die neue Komplettbrillen-Kollektion „Sun 2018“. Das Unternehmen hält sich mit genauen Angaben zu seinen neuen Produkten noch bedeckt und will das Geheimnis erst auf der Messe lüften. Daneben präsentieren sich auch im Bereich Fashion wieder einige Newcomer auf der Messe. Die DOZ stellt einige der Debütanten vor. So feiert die neue Kollektion des südafrikanischen Labels „David Green Eyewear“ in München Weltpremiere. Das Unternehmen präsentiert Brillenfassungen, die aus Pflanzen gefertigt werden. „Jede ist einzigartig“, sagt David Green.

Das Label „Von Arkel“ mit Sitz in der Schweiz verbindet die „Tradition der französischen Augenoptik und die Eleganz der Schweizer Uhrenfertigung“. „Von Arkel“, sagt Christophe Kozma, „steht für Langlebigkeit, Präzision und Liebe zum Detail“. Charakteristisch und gleichzeitig Markenzeichen sind die „Caliber“-Scharniere, die in den Fassungen aus Titan, Azetat und Büffelhorn verarbeitet sind. Ein weiteres Schweizer Label ist Massada Eyewear. Die neuen Aussteller präsentieren Erweiterungen der aktuellen Kollektion: Brillenfassungen aus Titan und Azetat. „Sie zeichnen sich durch hohe Qualität und bemerkenswertes Design aus“, erklärt Chris Mastalerz. „Es handelt sich dabei um zeitlose Modelle mit dem gewissen Etwas abseits des Mainstreams.“

Frames&Cotton
Das noch junge Label Frames & Cotton setzt
auf Individualität und präsentiert sich zum
ersten Mal auf der Opti. ©Frames&Cotton

Erst im Herbst 2017 gegründet – schon auf der Opti: „Frames & Cotton“ will mit Kleinserien und Einzelanfertigungen auf die individuellen Wünsche des Brillen-trägers eingehen, denn jeder Mensch sei so einzigartig wie sein Fingerabdruck, erklären die drei Labelgründer. „Frames  & Cotton“ bietet neben der individuellen Brillenwahl zusätzlich zwei Stufen der individuellen Anpassung an. Auch in diesem Jahr sind die Opti-Boxen einen Besuch wert. Hier stellen sich 16 Manufakturen aus China, Deutschland, Italien, Frankreich, Luxemburg, Spanien und den Niederlanden vor. Elegant, modisch und mit einem eigenen Style präsentieren sich in diesem Bereich Start-ups, die nach dem 1. Januar 2015 gegründet wurden. Zum Beispiel präsentiert das spanische Label „Nina Mûr eyewear“ futuristische Brillen aus Holz. Mit nur 18 Gramm sind die Brillen außergewöhnlich leicht, zudem wasserdicht und extrem strapazierfähig. Das Unternehmen testete die Beständigkeit in frierendem und kochendem Wasser.

Massada und Nina Mûr eyewear
Massada Eyewear aus der Schweiz (l.) präsentiert sich zum ersten mal auf der Opti.
Die Brillen des Labels Nina Mûreyewear setzen Akzente. ©Massada Eyewear; Nina Mûr eyewear

Gerüstet für die Zukunft

Auf der Opti können Augenoptiker einen Blick in die Zukunft wagen. Im neuen „Futureshop“ in Halle B4 erleben die Besucher technologische Neuheiten aus den Bereichen Diagnostik und Kundenberatung. „Die Anforderungen und Wünsche der Kunden steigen“, sagt Bettina Reiter, Projektleiterin der Opti. „Bei einem Besuch im augenoptischen Fachgeschäft erwarten sie nicht nur hohe Kompetenz, erstklassige Beratung und modernste Technologien, sie wollen sich auch wohl-fühlen, den Besuch als etwas Einzigartiges erleben. Genau das wollen wir mit dem Futureshop auf der Opti darstellen.“

Das Geschäft gliedert sich in Empfangs-, Erlebnis- und Untersuchungsbereich. Entwickelt wurde es in Zusammen-arbeit mit Augenoptikern, Ausstellern der augenoptischen Industrie, Experten des Zentralverbands der Augenoptiker und Optometristen (ZVA) und der Hochschule Aalen. Die technische Ausstattung des Re-fraktions- und Screeningsraums stammt von Ausstellern wie Topcon, Zeiss und Oculus, die dort zahlreiche Neuheiten präsentieren. Die Planung der Inneneinrichtung übernahm das Ladenbauunternehmen Heikaus Concept GmbH.„Der Futureshop soll dem Augenoptiker im Hinblick auf Funktion, Atmosphäre und Komfort zeigen, was heute möglich ist, um für die Zukunft gerüstet zu sein und er soll inspirieren, das passende Konzept für das eigene Geschäft zu entwickeln“, sagt Marc Heikaus, Geschäftsführer und Inhaber der Heikaus Concept GmbH. Studenten der Hochschule Aalen führen die Besucher alle 30 Minuten durch den Bereich, erläutern sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch Besonderheiten und erklären neue Technologien und Geräte. Besucher können das Geschäft der Zukunft aber auch alleine entdecken. Eine Anmeldung hierfür ist nicht notwendig.

Darüber hinaus bietet die Opti auch in diesem Jahr an allen Tagen geführte Messerundgänge zum Thema „Optic 4.0“. Hierbei bekommen Fachbesucher aus-gewählte Highlights der Aussteller aus diesem Bereich vorgestellt. Angeboten werden die Führungen auf Deutsch und auf Englisch. Auch im Opti-Forum ist die Digitalisierung in der Augenoptik ein Schwerpunktthema. So gibt zum Beispiel Prof. Dr. Martin Regehly, Professor für Visual Sciences und Optical Systems der Technischen Hochschule Brandenburg, in seinem Vortrag „Smartphone- basierte Optometrie“ am Messesamstag um 10:25 Uhr einen Überblick über Smartphone-basierte optometrische Geräte und die damit verbundenen Chancen und Herausforderungen. Getrieben sei die rasante Entwicklung durch die Verbreitung multi-funktioneller Mobiltelefone, die digitale Vernetzung und Cloud- basierte Dienste. Das Programm des Forums können Interessierte unter www.opti.de/programm abrufen. 

Futureshop Opti
Auf der Messe können Besucher einen Blick in die Zukunft werfen - das augenoptische Fachgeschäft von morgen. ©GHM