"Der Preiskampf wird bei den Gleitsichtgläsern entschieden“ Zu Besuch in einer Glasmanufaktur

OGA-Geschäftsführer Thomas Krausgrill kennt sich mit Maschinen und der Brillenglasfertigung bestens aus. In den vergangenen 20 Jahren war er als General Manager für Brillenoptikmaschinen bei Optotech, ehe er 2020 zur bayrischen Glasmanufaktur kam.

© DOZ

150 Kunststoffgläser sind beim Fräsen und Polieren, 100 beim Reinigen, 20 in der Färberei und 80 beim Beschichten: Eine kleine Anzeigetafel am Eingang der Fertigungshalle von Optik Glas Oesterlein (OGA) zeigt an, welche Prozesse gerade in den Räumlichkeiten ablaufen. Doch wer glaubt, in den Räumen des mittelständischen Unternehmens herrsche beim Besuch der DOZ an einem Mittwochmorgen im Februar um 10 Uhr ein reges Treiben, der irrt. Zwar dröhnen die Freiformpolier- und Fräsmaschinen laut, doch die Bayerische Glasmanufaktur setzt auf Brillengläser „Made in Germany“ „Der Preiskampf wird bei den Gleitsichtgläsern entschieden“ nur wenige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter laufen mit Schalen, in denen die Brillengläser liegen, hin und her. Das hat nichts mit der Corona-Pandemie zu tun, sondern „mit den weitreichenden Veränderungen in der Brillenglasentwicklung und -fertigung in den vergangenen Jahren“, erklärt OGA-Geschäftsführer Thomas Krausgrill. Stichwort: Automatisierung der Produktion. „Gleichzeitig sind die Ansprüche an die Glasproduktion durch die aufwendigen Beschichtungs- und Veredlungsverfahren Gläser enorm gestiegen“, sagt Krausgrill, als er vor einer Maschine steht, die in Sekundenschnelle runde, ovale oder andersförmige Gläser poliert.

Gemeinsam mit Patricia Oesterlein vertritt Krausgrill seit 2020 das Aschaffenburger Familienunternehmen mit 39 Mitarbeitern, das bereits in dritter Generation besteht. Begonnen hat Unternehmensgründer Josef Oesterlein vor 45 Jahren mit einer Maschine in einer Garage. Heute ist von den Anfängen nur noch wenig zu sehen. In dem vor 20 Jahren erbauten Fertigungsgebäude im Aschaffenburger Industriegebiet werden täglich bis zu 1.100 Gläser in einer Schicht produziert. Es gibt Fertigungsstraßen für Kunststoffgläser und mineralische Gläser, eine konventionelle Fertigung, eine Färberei sowie Maschinen für die Ultraschall-Feinreinigung und die Hartlack-Tauchbeschichtung. Alle Prozesse sind aufwendig aufeinander abgestimmt. Vieles läuft digital. Doch der Charme eines Familienunternehmens bliebt bewahrt, die Mitarbeiter kennen sich untereinander und sogar der Unternehmensgründer kommt regelmäßig in der Produktion oder zum Frühstück mit dem Geschäftsführer vorbei.

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