Wie sinnvoll ist der „Formelfall der Brillenglaszentrierung“?

Prismenbrille
Prismengläser werden für die Korrekion von latentem (Heterophie, Winkelfehlsichtigkeit) oder manifestem Schielen eingesetzt.
© IVBS / Nicola Stollenwerk

Die Anforderungen an eine erfolgreiche Brillenglasversorgung von Patienten/Kunden mit einer Heterophorie sind vielfältig. Ein wichtiges Thema ist die korrekte Zentrierung prismatisch wirkender Brillengläser, da es hier zu einer gegenseitigen Beeinflussung von Zentrierdaten und prismatischer Wirkung kommen kann. Bei der Bestimmung der prismatischen Korrektion werden hinsichtlich der Zentrierung der Mess- und Korrektionsgläser unterschiedliche Strategien verfolgt. Hier sind die „Pupillenmittenzentrierung“ (PMZ) und der „Formelfall der Brillenglaszentrierung“ zu unterscheiden. Beide Zentrierstrategien besitzen Vor- und Nachteile. Um mögliche Fehler zu vermeiden, sollen diese aufzeigt werden und ein praxisbezogener Vorschlag zur sach- und fachgerechten Anfertigung prismatischer Korrektionsbrillen gegeben werden.


Autor

Professor Dr. Stephan ReissProfessor Dr. Stephan Reiß ist Dozent im Studiengang Augenoptik/ Optometrie an der Beuth Hochschule Berlin. Er ist insbesondere in der Lehre und Forschung in den Bereichen technische und experimentelle Optik, Brillenoptik und Kontaktoptik eingebunden. Der ausgebildete Augenoptiker erlangte nahezu alle in Deutschland erreichbaren Qualifikationen, unter anderem den Master of Science auf dem Gebiet der Laser­ und Optotechnologien sowie den akademischen Grad Dr. rer. nat., der ihm von der Universität Rostock auf dem Gebiet der experimentellen Physik verliehen wurde. Stephan Reiß ist Mitglied der Deutschen ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) und Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Internationalen Vereinigung für binokulares Sehen (IVBS).