Für spezielle Wünsche und Zielgruppen

Welche Bedeutung haben Mineralgläser heute noch?

Deutschlands Augenoptikerinnen und Augenoptiker haben im Jahr 2019 nur noch knapp vier Prozent mineralische Brillengläser verkauft – im Jahr 2016 waren es noch sechs Prozent. Entsprechend legten organische Brillengläser sukzessive an Marktanteilen zu, auch wenn das Nischenprodukt „mineralisches Brillenglas“ für bestimmte Zielgruppen nach wie vor besser funktioniert als das hochwertige Gegenstück aus Kunststoff.
Brillenglas wird im Labor kontrolliert

Mineralische Brillengläser sind für spezielle Zielgruppen weiterhin gefragt.

© Adobe Stock / artographer34

„Seit 2017 liegt der Anteil der mineralischen Brillengläser unter fünf Prozent und kann inzwischen als quasi unbedeutend bezeichnet werden“, liest man im Branchenbericht 2019/2020 des Zentralverbands der Augenoptiker und Optometristen (ZVA). Hergestellt werden mineralische Brillengläser bis heute unter anderem durch die Unternehmen Hoya Lens Deutschland GmbH (Mönchengladbach), Michal Pachleitner Group GmbH (Graz, Österreich), Ophthalmica Brillengläser GmbH & Co. KG (Rathenow), Optiswiss AG (Basel, Schweiz) und Rodenstock GmbH (München). Vor einigen Jahren waren Brillengläser aus mineralischem Glas noch die Regel. Heutzutage gelten sie als Ausnahme, erklärt Stephan Woudboer, Senior Technical Product Manager & Education Manager Lens Expert bei Hoya: „Grundsätzlich kann man sagen, dass Kunststoff sehr viel mehr Möglichkeiten bietet, insbesondere unter dem Aspekt der Sicherheit.“ So handele es sich bei mineralischen Brillengläsern in der Regel um „spezielle Verglasungswünsche“.

Anders beurteilt Claudia Fahrer-Kopp, Head of Marketing E-Business & Product Management bei Optiswiss, den Stellenwert der Klassiker im Glassegment: „Die Begeisterung für Mineralgläser beginnt schon in der Ausbildung und geht über den Refraktionsraum bis zum Kunden, der sicher die Vorzüge sehen kann. Für unsere Kunden, die unabhängigen Fachaugenoptiker in Deutschland, der Schweiz und vielen Länder in Europa, sind mineralische Brillengläser sehr wichtig.“ Folglich wolle man „diesen Bereich in der Produktion in Basel in den kommenden Jahren weiter ausbauen. Wir sehen Mineral als einen wichtigen Bereich unseres Lieferumfangs“.

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