Frauen in Führung

Von zwei Frauen in der Augenoptik, die sich getraut haben

Die Augenoptik hat ein Nachfolge-Problem. Eine Lösung könnten mehr Frauen sein, die sich trauen, einen Betrieb zu übernehmen, denn bislang stellen sie nur ein Viertel der Inhabenden. Ende 2023 startete die DOZ daher eine Serie, die nach den Gründen für dieses Miss-Verhältnis fragt, dem oft zitierten Unternehmergeist nachspürt und mit Klischees aufräumt – oder sie bestätigt. Im dritten Teil stellen wir vor: Babette Zimmermann, die den Betrieb ihrer Eltern demnächst übernehmen wird, und Anastasia Papapetridou, die den Betrieb ihres früheren Chefs bereits übernommen hat.
Anastasia Papapetridou mit Mitarbeiterin Barbara Schwimmer

Die Krone der Schöpfung? Anastasia Papapetridou (vorne, mit Mitarbeiterin Barbara Schwimmer) ist bei Optik Krone jedenfalls obenauf, seit sie 2022 den Betrieb übernahm.

© DOZ/Lisa Meinl

Erstveröffentlichung in der DOZ 04I24

Erinnern Sie sich noch? Im zweiten Teil unserer Serie „Frauen in Führung“ (siehe DOZ 01/24) hatte Professor Philipp Schäpers, seines Zeichens Leiter der Arbeitseinheit „Psychology of Entrepreneurship“ an der Uni Münster, fünf Eigenschaften vorgestellt, die sowohl für die Gründung als auch für den anschließenden Erfolg im Geschäft wichtig sind. Selbstwirksamkeit, Autonomie, Innovationsgeist, Leistungsmotivation und Gewissenhaftigkeit: Ob aktuelle Gründerinnen diese Eigenschaften wirklich besitzen oder (zusätzlich) vielleicht ganz andere aufweisen, wollte die DOZ an zwei „Praxisfällen“ untersuchen und traf zwei Frauen, die jeweils in Führungspositionen arbeiten.

Nummer eins, Anastasia Papapetridou, ist Augenoptikermeisterin und Inhaberin des augenoptischen Betriebs Krone Optik in Herrsching am Ammersee. Während Letzterer die längste Seeufer-Promenade Deutschlands besitzt, ist Optik Krone eines von fünf Augenoptikfachgeschäften im Ort. Das Geschäft wurde 1994 gegründet, ist vorwiegend in Braun- und Orangetönen gehalten und besitzt aus naheliegenden Gründen eine „kronenlastige“ Deko. Egal, ob für ein Gemeinde-Event Flip-Flops mit dem Krone-Logo verteilt werden oder die Krone als Deko-Element im Laden eingesetzt wird, Inhaberin Papapetridou hat immer wieder neue Ideen, den Geschäftsnamen in ihre Aktionen einzubinden. Lange, bevor das Thema eines eigenen Ladens aufkam, absolvierte Papapetridou mit 16 klassisch ihre Ausbildung zur Augenoptikerin. Nachdem sie die vorgeschriebenen zwei Jahre Gesellenzeit erreicht hatte, schloss sie die Münchner Meisterschule erfolgreich ab und arbeitete im Anschluss als angestellte Augenoptikermeisterin. 2019 kam sie dann in den Betrieb von Rainer Krone. 2021 kam Krone auf Papapetridou zu und fragte sie, ob sie den Laden übernehmen würde, weil er den Betrieb verkaufen wolle. Seit 2022 gehört der nun 50-jährigen Griechin der Betrieb.

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