Studie zur Myopiekontrolle

Vergleich multifokaler und herkömmlicher Orthokeratologie-Linsen

Im Kampf gegen eine starke Myopieprogression werden Heranwachsende oft mit Orthokeratologie-Kontaktlinsen versorgt. Auf das Längenwachstum des Auges soll nun offenbar noch effektiver die multifokale Variante der Nachtlinse wirken.
Mädchen macht einen Sehtest und hält sich das rechte Auge zu.

Ein Mädchen macht einen Sehtest. Sofern die Parameter auf eine Myopieprogression hindeuten, wird der Augenspezialist kontrollierende Maßnahmen, wie die Versorgung mit Orthokeratologie-Kontaktlinsen, empfehlen.

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Multifokale Orthokeratologie-Kontaktlinsen (MOK) reduzieren das Augenwachstum im Vergleich zu herkömmlichen Orthokeratologie-Kontaktlinsen (OK) bei Heranwachsenden "signifikant". Zu dem Schluss kam das Forscher-Team um Dr. Martin Lörtscher, Augenoptiker, Optometrist MSc, PhD, in der Studie "Multifocal Orthokeratology Versus Conventional Orthokeratology for Myopia Control".

Die Wissenschaftler führten eine prospektive, verblindete Paired-Eye-Studie mit 30 Augen von 30 Kindern mit Myopie (-1,25 D bis -4,00 D; Alter 10 bis 14 Jahre) durch, um die Effekte, die eine MOK und eine OK auf das axiale Augenwachstum haben können, über eine Laufzeit von 18 Monaten zu vergleichen. Die Kinder, die an der Studie teilnahmen, trugen während des Erhebungszeitraums jede Nacht auf dem einen Auge eine MOK und auf dem anderen Auge eine OK. Dabei formte die MOK eine multifokale Oberfläche mit Achsabstand auf die vordere Hornhaut mit einer konzentrischen Behandlungszonenleistung von + 2,50 dpt. Das Augenwachstum wurde mit berührungsloser Augenbiometrie überwacht.

Die mit MOK-behandelten Augen zeigten der Erhebung zufolge "ein signifikant geringeres axiales Wachstum als die OK-behandelten Augen" (axiale Längenänderung: MOK 0,173 mm weniger als OK) und eine geringere innere axiale Länge (Veränderung der hinteren Hornhaut zur vorderen Sklera: MOK 0,156 mm weniger als OK). Das weniger ausgeprägte Längenwachstum war demnach über verschiedene Baseline-Progressionsraten (Bereich -0,50 dpt / a bis -2,00 dpt / a) konstant. Die Sehschärfe sei bei MOK- gegenüber OK-versorgten Augen allerdings geringer (z. B. nach sechs Monaten MOK: 0,09 ± 0,01 gegenüber OK: 0,02 ± 0,01 logMAR) gewesen, hieß es.