Tausende Augenprüfungen ehrenamtlicher Helfer

Special Olympics World Games: Begeisterung für Inklusion und Gesundheit

In Berlin haben rund 7000 Sportlerinnen und Sportler mit Handicap aus 190 Nationen bei den Special Olympics World Games teilgenommen. Bei dem inklusiven Sportereignis konnte in 26 Sportarten gegeneinander angetreten werden. Zahlreiche Verbände und Unternehmen unterstützten das Event.
Läufer reißt siegreich Arme nach oben

Special-Olympics-Triathleth Peter Ispold. Das inklusive Sportevent fand vom 17. bis 25. Juni in Berlin statt.

© EssilorLuxottica / Tilo Wiedensohler

Vor Ort war zum Beispiel der Zentralverband der Deutschen Augenoptiker und Optometristen (ZVA) und versorgte die Athletinnen und Athleten im Rahmen von Opening-Eyes des Healthy- Athletes-Programms, eines Gesundheitsprogrammes, bei dem unter anderem auch ehrenamtliche Fachhelferinnen und -helfer aus Augenoptik, Optometrie und Augenheilkunde Augenprüfungen durchführen. Opening Eyes ist eines von insgesamt sieben Gesundheitsangeboten der Special Olympics unter dem Dach des Healthy-Athletes-Programms und bietet den Athletinnen und Athleten ebenfalls eine Prüfung ihrer Sehfähigkeit an. Bei Bedarf erhalten die Teilnehmenden kostenfrei Korrektions-, Schutz- oder Sonnenbrillen sowie Empfehlungen für eine weitere Behandlung. ZVA-Vizepräsident Kai Jaeger: „Die große Nachfrage des Gesundheitsangebots von Healthy Athletes zeigt abermals auf, wie wichtig es ist, Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung eine allumfassende gesundheitliche Versorgung zu ermöglichen. Deswegen ist der ZVA umso stolzer, seit Jahren Teil dieses Programms zu sein, die Sehkraft der Athleten im Blick zu haben und zu fördern“.

EssilorLuxottica und Apollo vor Ort

In Berlin verhalfen auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der One Sight Foundation der EssilorLuxottica- Gruppe im Rahmen des Opening Eyes Programms zu gutem Sehen. Zum ersten Mal mit dabei war Apollo-Optik, deren Mitarbeiter  in den Berliner Apollo-Werkstätten die Montage der Brillen für die Sportlerinnen und Sportler übernahmen. Ebenso von EssiLux mit dabei war ein Oakley-Truck, der auf dem Special Olympics Open-Air-Festival auf am Neptunbrunnen nahe dem Alexanderplatz präsentiert wurde. Dort, wo auch die offiziellen 3x3 Basketball-Wettbewerbe der Weltspiele stattfanden, konnten die Besucherinnen an spielerischen Augen-Trainings teilnehmen. „Wir erwarten, dass mehr als jeder dritte teilnehmende Athlet seine Augen vor Ort checken lassen wird“, sagte Frank Walenda, Head of Corporate Communications EssilorLuxottica DACH vor der Veranstaltung. 

Begeisterte Helferinnen und Helfer

Innerhalb von sieben Tagen haben die Helferinnen und Helfer laut ZVA rund um die Opening-Eyes 2.938 Sehtests für die geistig und mehrfach behinderten Athletinnen und Athleten vor Ort und 1.505 Brillenverschreibungen ausgegeben, wie nach den Special Olympics feststand. In 17 Fällen erfolgte eine notwendige medizinische Weiterbehandlung.

„Das ist weit mehr als wir erwartet hatten und noch mehr als bei den Weltspielen 2019 in Abu Dhabi. Es ist ein voller Erfolg“, sagt Dr. Imke Kaschke, Direktorin Gesundheit bei Special Olympics Deutschland.

Dementsprechend positiv fällt auch die Bewertung der Helferinnen und Helfer aus. Prof.  Dr. Werner Eisenbarth vom Zentrum für angewandte Sehforschung (ZEFAS) kam mit Studierenden aus München um mitzuhelfen und berichtet: „Wir hatten eine Fußballerin mit minus 30 dpt auf beiden Augen, die noch nie eine Brille getragen hatte. Das sind zwar Extremwerte, aber wir haben hier häufig sehr hohe Astigmatismen von 4.0, 5.0 und 6.0 gesehen – das war an der Tagesordnung. Etwa jeder zweite untersuchte Athlet wurde in Berlin quasi über Nacht mit einer Brille versorgt. Wir hatten Athletinnen aus über 170 Nationen; viele kamen aus Ländern, in denen sie keinen Zugang zu Sehhilfen haben. Die sehr hohe Zahl der Messungen ist ein deutliches Zeichen, wie wichtig dieses Programm ist.“

Laut einer Pressemeldung führten täglich 60 Fachhelferinnen und -helfer– Augenärzte, Optiker, Optometristen, Orthoptristen und Studierende dieser Berufe – Messungen durch, darunter der Augenoptiker Karl Amon von Amon+Sebold Optik aus Aschaffenburg: „Ich war sofort Feuer und Flamme, als ich von diesem Einsatz erfahren hatte. Hier in der Refraktion waren Sportler dabei, die noch nie in ihrem Leben eine Brille getragen haben trotz extremer Fehlsichtigkeit. Wenn man die dann korrigiert und die einen dann anstrahlen, das gibt einem dann alles zurück, was man hier an Einsatz bringt. Ich bin sehr froh, in Berlin gewesen zu sein und helfen zu können. Das hier zeigt uns Optikerinnen ganz intensiv, wie toll unser Beruf ist.“