R+H Wissenschaftspreis 2020: wegweisende Studie bei diabetischer Retinopathie

Asu Rayamajhi, Masterstudentin Hochschule Aalen
Masterstudentin Asu Rayamajhi legt mit ihrer Arbeit eine wegweisende Studie vor.
© Rupp+Hubrach

Der diesjährige Wissenschaftspreis von Rupp + Hubrach (R+H) geht an Asu Rayamajhi von der Hochschule Aalen. Ihre Masterarbeit im Studiengang Augenoptik – Technik und Wissenschaft (HTW) eröffne neue Perspektiven für die Früherkennung von Patienten mit einer diabetischen Retinopathie, hieß es vom Brillenglashersteller aus Bamberg und verlieh daher den mit 1.500 Euro dotierten Preis an die Masterstudentin. Übergeben wurde der Preis in einer kleinen Feier im persönlichen Kreis.

Für ihre Masterarbeit untersuchte Rayamajhi, inwiefern es einen Zusammenhang zwischen der Erblindung durch eine diabetische Retinopathie und einer veränderten Empfindlichkeit für infrarote Strahlung gibt. Normalerweise sei infrarote Strahlung unsichtbar, werde aber unter speziellen Bedingungen als grün wahrgenommen. Mit dem Wissenschaftspreis 2020 könne eine weitere kommende Größe in der Augenoptik gefördert werden: „Seit 1990 zeichnen wir innovatives praxisorientiertes Wissen aus. Und begeistern uns jedes Jahr aufs Neue für die Kreativität, Neugierde und Kompetenz, mit der junge Forscher*innen unsere Wissenschaft vorantreiben", erklärt R+H Geschäftsführer Ralf Thiehofe erfreut.

Rayamjhi untersuchte für ihre Studie 34 Augen von Diabetikern und 24 gesunde Augen an der Universitäts-Augenklinik in Heidelberg. Die Arbeit wurde von Prof. Dr. med. Gerd U. Auffarth, Dr. Dipl.-Ing. Grzegorz Łabuz und Prof. Dr. A. Holschbach betreut. Dabei zeigte sie neben aufwändigen Bestimmungen des Kontrastsehens mit Dunkeladaption auch einen signifikanten Unterschied zwischen den Schwellwerten der Zwei-Photonen-Absorption in den beiden Gruppen auf. „Bislang gab es keine Studien, die den Einfluss von Netzhauterkrankungen auf die Wahrnehmungsschwelle untersucht haben“, sagt Prof. Dr. Holschbach, Augenarzt und Diplom-Physiker an der HTW Aalen. „Die Einsatzmöglichkeiten des innovativen Verfahrens sind so vielfältig, dass ihre Auswirkungen auf Augenoptik und Medizin derzeit noch gar nicht abzusehen sind.“