Laut einer Studie

Rauchen schädigt die Hornhaut

Rauchen schädigt die Gesundheit ‒ das ist nichts Neues. Dass Zigarettenqualm auch die Hornhaut der Augen schädigen kann, ist eher weniger bekannt.
Junge Frau raucht eine Zigarette

Laut einer japanischen Studie schädigen die chemischen Verbindungen im Tabakrauch die Hornhaut.

© Shutterstock/Alessandro de Leo

Ein japanisches Forscherteam beschäftigt sich in einer im September im »Scientific Reports« veröffentlichten Studie mit der Beeinflussung von Zigarettenqualm und Aerosolen von Tabakerhitzern auf das Sehvermögen. Das Ergebnis: Chemische Verbindungen im Tabakrauch verursachen schädliche Eisenablagerungen im Hornhautepithel, die ein Absterben der Zellen in Gang setzen können. Dabei mache es keinen Unterschied, ob das verwendete Produkt Teer oder Nikotin erhält. Der Tabak in erhitzter oder verbrannter Form schädige immer die Zellen. Das heißt auch bei neuen Geräten wie bei Tabakerhitzern, die die Tabakblätter stark erhitzen, ohne sie jedoch zu verbrennen, und auch beim Passivrauchen kann es laut der Studie zu Hornhautschädigungen kommen.

Trockene Augen sind ein häufiges Problem

Die Hornhaut ist die äußerste Oberfläche des Auges und Umwelteinflüssen wie Chemikalien, Licht und Infektionen ausgesetzt“, sagt Wataru Otsu, Biomediziner an der Gifu Pharmaceutical University in Japan und Leiter der Studie. Menschen, die Tabak rauchen, leiden laut Otsu doppelt so häufig unter trockenen Augen wie Nichtraucher. Um herauszufinden, welche Vorgänge ablaufen, wenn Zigarettenqualm ins Sehorgan gelangt, setzten die Forscher menschliche Hornhautepithelzellen einem Zigarettenrauchextrakt aus, welcher die meisten der beim Rauchen inhalierten Inhaltsstoffe enthält. Dabei fanden sie heraus, dass in der Gruppe von Zellen, die dem Rauchextrakt oder den erhitzten Tabakaerosolen ausgesetzt waren, innerhalb von 24 Stunden mehr abgestorben waren, als in der anderen Gruppe, die nicht mit dem Rauch in Kontakt kam. Laut den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern deutet das darauf hin, dass Tabakprodukte eine Art programmierten Zelltod in den Epithelzellen auslösen, der durch Einsen beschleunigt wird. Dieser Vorgang heißt Ferroptose.

Möglicher Behandlungsansatz entdeckt

Möglicherweise könne dieser Vorgang jedoch gestoppt werden. Das Forscherteam fand auch heraus, dass mehr Zellen überlebten, wenn diese Stoffe erhalten, die Eisen binden oder die Ferroptose blockieren können. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine Behandlung mit Ferroptose-Hemmern Rauchern helfen könnte, die an Hornhautschäden leiden. Hier sind laut Otsu noch weitere Untersuchungen nötig.