Neuheiten aus dem Gerätebereich

Mit der heutigen Technologie und den verschiedenen Funktionen können die Geräte viele Daten am Auge erfassen und auswerten.
Erstveröffentlichung in der DOZ 05|2025.
Ein neues Gerät – egal ob Spaltlampe, OCT oder Kombigerät – stellt in der Anschaffung nicht selten eine große Investition dar, die gut überlegt sein will. Dabei ist es wichtig zu wissen, welche Funktionen das neue Gerät besitzt und welche Optionen zur Auswahl stehen. Auch in diesem Jahr haben die Hersteller im Gerätebereich einige neue Produkte vorgestellt, und auch wenn es keine einheitliche Richtung gibt, bleibt doch festzuhalten: Sogenannte Multifunktionsgeräte sind auf dem Vormarsch. Zeiss bringt Mitte des Jahres den Visuref 600 und den Visuref 1000 auf den Markt. Die Geräte dienen zur objektiven Refraktion mit Wellenfronttechnologie. Während der Visuref 600 nur den vorderen Augenabschnitt untersucht (durch zentrale und periphere Keratometrie, Opazität, Farbansicht, Pupillometrie/WTW, Tränenfilmaufreißzeit und die Analyse der Meibomdrüsen), kann der Visuref 1000 zusätzlich den hinteren Augenabschnitt analysieren. Darüber hinaus bietet er eine Pachymetrie, verfügt über ein Non-Contact-Tonometer und eine nicht-mydriatische Funduskamera, kann die Hornhauttopographie erfassen und diese Daten auswerten. Zusätzlich ermöglicht er über das "Zeiss EyeCare Network" einen medizinischen Augen-Check-up in Zusammenarbeit mit Ocumeda. Für den Augen-Check-Up misst ausschließlich der Visuref 1000 die notwendigen Daten und übermittelt diese an die zugelassenen Ärzte aus dem Ocumeda-Netzwerk. Mit einem Ampelsystem werden die Ergebnisse binnen 72 Stunden eingeordnet und die Befunde können über die „My Zeiss Vision“-App abgerufen werden.
Kombigeräte mit unterschiedlichem Fokus
Gerätehersteller Topcon präsentiert den Autorefraktometer TRK-3 Omnia. Dieses Gerät ist in der Lage neben der Refraktion auch Keratometrie, Tonometrie und Pachymetrie durchzuführen. Die Messungen erfolgen alle in einer Untersuchung und lassen sich über das Touch-Display einfach bedienen. Zudem ist ein Korrekturwert zur Bestimmung der Hornhautdicke bereits integriert. Die Deutsche Augenoptik AG (DAO) legt mit dem Huvitz Biometer HBM-1 ihren Fokus auf die Messung von Achslänge, Vorderkammertiefe, Hornhaut- und Linsendicke sowie auf Keratometrie, Topographie und Pupillometrie. Laut Hersteller besteht die Besonderheit darin, dass die gemessenen Daten nahtlos in das integrierte Myopie-Management-Tool übertragen werden. Dort können die Daten bei Bedarf bearbeitet und mit einem Ampelsystem analysiert werden. In Bezug auf die Kontaktlinsenanpassung verfügt das Huvitz Biometer über einen Ortho-K-Modus und bietet einen Kontaktlinsen- sowie Fluobildsimulator für Kontaktlinsen verschiedener Hersteller.
Die Pentacam AXL Wave von Oculus (siehe auch DOZ 04/25) kombiniert die Wellenfrontmessung des gesamten Auges mit der objektiven Refraktion, der Retroillumination, der optischen Biometrie und der Scheimpflugtomographie. Sie kann zudem die Messdaten auswerten und bietet zusätzlich ein Feature für das Myopie-Management. Zudem unterstützt das Gerät die Analyse von kornealen Ektasien, Glaukom, Katarakt und kornealen Dystrophien. Es ist auch für die Anpassung von Sklerallinsen geeignet, da die Messdaten über den Limbus hinaus erfasst werden. Auch Essilor konzentrierte sich beim Cornea 550+ auf die Mess- und Analysemöglichkeiten des vorderen Augenabschnitts. Der Cornea 550+ verfügt über Funktionen wie Hornhaut-Topographie, Keratokonus-Screening, dynamische und statische Pupillographie, Meibographie und Tränenfilmanalyse. Bei Letzterer werden die Werte zur Meibographie, die Tränenmeniskushöhe und der NIBUT gemessen. Zusätzlich erfasst das Gerät die Lipidschicht und Augenrötungen. Für Kunden gibt es einen Dry-Eye-Report, in dem die Ergebnisse des OSDI-Fragebogens (Ocular Surface Disease Index) in verständlicher Sprache dargestellt werden.

Mit dem neuen TRK-3 von Topcon erhalten Augenoptikerinnen aufgrund der gemessenen Daten direkt eine Glasempfehlung für ihre Kunden.
Vielseitige Möglichkeiten zur Beurteilung des Auges
Parallel zum Cornea 550+ hat Essilor die digitale Spaltlampe SL650 auf den Markt gebracht. Sie ist um ein Dry-Eye-Modul erweiterbar und nutzt als Beleuchtungstyp das Haag-Streit-System. Hierbei befindet sich die Lichtquelle oben und das Licht wird über einen Spiegel zum Auge hin umgelenkt. Laut Hersteller bietet sie vielseitige Möglichkeiten zur Beurteilung des äußeren Auges sowie des vorderen und hinteren Augenabschnitts. Die SL650 verfügt über eine integrierte Digitalkamera für Bild- und Videoaufnahmen. Mit dem optionalen Dry-Eye-Modul wird sie zur SL650+ und ermöglicht Messungen wie Meibographie und NIBUT sowie die Beurteilung der Lipidschicht. Vergleichsskalen zur Analyse des Tränenfilms erleichtern den direkten Vergleich der Messergebnisse.
Im Gegensatz dazu präsentiert Eyetec die neue Optische Kohärenztomographie (OCT) Revo HR. Neben den standardmäßigen OCT-Scans können Fundusbilder, Glaukom-Screening, Topographie sowie Biometrie-Aufnahmen für das Myopie-Management durchgeführt werden. Die Scans werden mittels einer KI-gestützten Layererkennung analysiert. Anschließend werden die Aufnahmen mit denen in einer hinterlegten Datenbank verglichen und Auffälligkeiten farbig markiert. Bei Bedarf können die Scans über die Revo-Software an KI- oder Telemedizin-Anbieter weitergeleitet werden.
Bon Optic bringt das „Connect“-Modul für das Illume von iCare auf den Markt. Dieses Gerät führt eine vollautomatische Netzhautanalyse durch und ermöglicht mit dem neuen Modul die Vernetzung von Augenoptikern mit Augenärzten. Regionale Augenärzte erhalten die Fundusaufnahmen zusammen mit einem KI-Bericht und können beurteilen, ob eine Behandlung oder ein Arztbesuch erforderlich ist. Der Visionix VX650 und der VX120+ mit dem Modul „Lens Experience“ messen Refraktionsunterschiede bei Tag und Nacht sowie die Akkommodationsbreite und den Kappa-Winkel. Nach der Messung werden die Daten in die Nexus Cloud geladen und mit Normwerten verglichen. Auffällige Werte werden gelb markiert. Das System kann aufgrund dieser Daten Glaslösungen vorschlagen, um Beschwerden zu lindern oder zu vermeiden. Augenoptiker können im System ihr Glasportfolio hinterlegen, aus dem dann entsprechende Vorschläge gewählt werden.

Mit der ergonomisch geformten Handlampe sollen Kundinnen und Kunden bei dunkler Umgebung, egal ob zuhause oder unterwegs eine optimale Beleuchtung haben.
Die etwas anderen Neuheiten
Technische Geräteneuheiten für die Nutzung durch den Kunden haben Rehan, Schweizer und Eschenbach auf den Markt gebracht. Letzterer Anbieter hat bereits im Herbst des letzten Jahres "Optaro" als Kameramodul gelauncht, das ausschließlich mit einem iPhone genutzt werden kann und für dessen Nutzung die Optaro-App genötigt wird. Über diese lassen sich das Kameramodul steuern und Individualisierungen vornehmen. Die zentrale Kamera des iPhones wird um eine drei- bis 15-fache Vergrößerung erweitert. Handlich ist die Multilight Pro Pocket von Schweizer. Diese kleine Handleuchte ist in den Lichtfarben Warm-, Neutral- und Kaltweiß sowie in zwei Helligkeitsstufen erhältlich. Die Rehan Medizingeräte GmbH hat drei neue elektronische Lupen mit dem Namen LookyRound gelauncht. Jede dieser Lupen bietet vier Vergrößerungsstufen (zwei-, vier-, sechs- und achtfach). Zudem gibt es eine naturgetreue und zwei kontrastreiche Darstellungen (schwarz/weiß in Positiv- und Negativdarstellung). Weitere Pluspunkte sind laut Hersteller die einfache Handhabung sowie der Erhalt des Kontrasts und des Lesebereichs unabhängig von der Vergrößerung.