Neue Methode zur Analyse von Sklerallinsen-Dezentrierung

Mit einem Bildverarbeitungstool konnte eine Forschergruppe neue Erkenntnisse zur Dezentrierung von Sklerallinsen mit torischer und sphärischer Landezone gewinnen.
Ein Forscherteam der Fakultät für Optik und Optometrie an der Universität Complutense in Madrid, Spanien, hat erfolgreich eine einfache und hoch reproduzierbare Methode zur Messung der Dezentrierung von Sklerallinsen vom Pupillenzentrum validiert. In einer prospektiven Crossover-Studie mit 20 Probanden (Durchschnittsalter 26,9 ± 3,03 Jahre) wurde dabei auch die Dezentrierung zweier verschiedener Sklerallinsen-Designs – mit sphärischer (SLZ) und torischer (TLZ) Landezone – verglichen. In Phase 1 der Studie wurde ein neues, bildverarbeitungsbasiertes Messverfahren auf Basis der Software Matlab_R2017b entwickelt und gegen eine etablierte subjektive Methode mit einem Millimetergitter an der Spaltlampe getestet. Die Matlab-Methode zeigte dabei eine sehr hohe Reproduzierbarkeit für horizontale und vertikale Dezentrierungsmessungen (Intraklassenkorrelation ≥ 0,9), während die Spaltlampenmethode deutlich niedrigere Werte erreichte (ICC < 0,5). In Phase 2 kam das validierte Verfahren zum Einsatz, um die Dezentrierung der Onefi MED-Sklerallinsen mit unterschiedlichen Landezonen zu quantifizieren. Nach zwei Stunden Tragezeit zeigte das TLZ-Design eine signifikant geringere Dezentrierung (p < 0,001), wohingegen sich beim SLZ-Design keine signifikanten Änderungen ergaben. Dennoch konnte auch mit TLZ eine vollständige Zentrierung nicht erreicht werden. Die Ergebnisse bestätigen die Eignung der neuen Matlab-basierten Methode zur objektiven und reproduzierbaren Messung der Sklerallinsendezentrierung. Gleichzeitig deuten sie darauf hin, dass ein torisches Landezonendesign eine bessere Positionierung der Sklerallinse ermöglicht, insbesondere im Vergleich zum häufig inferior und temporal dezentrierten SLZ-Design.