Meisterausbildung

NDOC verlängert Meisterkurse

Fehlen in der Ausbildung die Grundlagen, können die angehenden Meisterschüler nicht auf ihnen aufbauen. Sie müssen mehr Zeit investieren, um diese nachzuholen. Nun hat das Norddeutsche Optik Colleg (NDOC) beschlossen, seine Meisterkurse zu verlängern.
Schüler Meisterkurs NDOC Augenoptik

Das NDOC verlängert seine Meisterkurse, um einige Grundlagen zu vermitteln.

© NDOC / Thomas Nagel

Das NDOC will den neuen Anforderungen in der augenoptischen Weiterbildung gerecht werden. Die Ansprüche und das Berufsbild ändern sich, es werden mehr Screenings durchgeführt, um Anzeichen für Augenerkrankungen zu erkennen und zuordnen zu können. Deshalb verlängert Geschäftsführer Thomas Nagel die Meisterkurse am NDOC.

Es gäbe in der Meisterausbildung zurzeit drei wichtige Aspekte, die eine Anpassung der Ausbildungszeit erforderlich machen, so Nagel:

  • In der Gesellenausbildung werden die augenoptischen Grundlagen nicht mehr so ausgiebig unterrichtet wie noch vor einigen Jahren. Dadurch ist das Grundverständnis für augenoptische Zusammenhänge bei den Gesellen nicht mehr so hoch wie früher. Das führe dazu, dass die Meisterschulen mehr Zeit investieren müssen, um dieses Wissen aufzubauen.
  • Die Anforderungen an die Meisterausbildung steigen, da inzwischen intensiver auf Augenerkrankungen eingegangen wird. Zusätzlich müssen Screening-Methoden und Pharmakologie unterrichtet werden. Heutige Meisterschüler müssen z.B. Netzhautbilder bewerten, das Kontrastsehen und Farbensehen des Kunden bewerten oder auch Anzeichen für Glaukom, AMD oder Retinopathia Pigmentosa erkennen können. Alle Auffälligkeiten müssen durch geeignete Screeningteste abgesichert werden, um dann ggf. eine Empfehlung zum Augenarzt aussprechen zu können. Es geht also darum, neben den bisherigen Kenntnissen, Verdachtsdiagnosen zu verschiedensten Augenerkrankungen zu erstellen und die Auswirkungen auf das visuelle System zu verstehen.
  • Die Anforderungen an das kaufmännische Wissen sind auch in den Fachprüfungen deutlich gestiegen und machen 50% der Meisterprüfung aus.

So müsse mehr Unterrichtsstoff bei geringerem Grundlagenwissen vermittelt werden. Deshalb sei eine Verlängerung der Ausbildungszeit sinnvoll, um die Meisterschüler bestmöglich auf die neuen Anforderungen vorzubereiten.

„Die Meisterschüler lassen sich von den neuen Inhalten begeistern“, so Nagel weiter. „Vor allem diejenigen, die ihr Wissen auch im Geschäft umsetzen können, sind mit großem Interesse dabei und freuen sich über den Wissenszuwachs, durch den sie ihre Kunden fachkompetent beraten und versorgen können.“