Bericht zu Bilanzpressekonferenz

Mister Spex wächst im Umsatz, aber schwächelt im Ergebnis

20 Minuten – länger dauerte die Bilanzpressekonferenz von Mister Spex nicht. Wer also etwas tiefer in die Zahlen einsteigen wollte, musste zum einen in die Untiefen des Geschäftsberichts eintauchen und zum anderen beim Omnichannel-Optiker nachhaken. Beides hat die DOZ für Sie getan. Denn nur so lassen sich wachsender Umsatz und defizitäres bereinigtes EBITDA unter einen Hut bekommen.
Mister Spex neuer Store in Osnabrück Eingangsbereich

Die Kundenstruktur bei Mister Spex ist nicht homogen, sondern setzt sich aus Kundinnen zusammen, die nur online kaufen (40 Prozent), aus Kunden, die Touchpoints sowohl on- als auch offline haben (30 Prozent), sowie aus denen, die bislang nur in den Stores kaufen (30 Prozent). Die kontinuierliche Erweiterung des eigenen Filialnetzes habe dazu geführt, dass der Anteil der Offline-Verkäufe in den vergangenen beiden Jahren immer weiter zugenommen hat und mittlerweile bei rund 25 Prozent liegt.

© Mister Spex

Erstveröffentlicht in der DOZ 05I23

Es liegt in der Natur das Sache, dass Unternehmen ihre Bilanzzahlen in einem möglichst guten Licht dastehen lassen wollen. So auch Mister Spex. Entsprechend präsentierten die beiden CEOs Dirk Graber und Dr. Mirco Caspar im Rahmen der Bilanzpressekonferenz Ende März in erster Linie Zahlen, die sich durchaus positiv lesen: Um acht Prozent ist der Umsatz des Omnichannel- Augenoptikers in 2022 gestiegen (210 Mio. Euro in 2022, 194 Mio. Euro in 2021), die Anzahl der Bestellungen wuchs um vier Prozent auf rund 2,3 Millionen, die der aktiven Kundinnen und Kunden um zwei Prozent auf rund 1,73 Millionen. „2022 war ein herausforderndes Jahr. Das Konsumklima hat sich sukzessive verschlechtert, der Ukraine-Krieg auf dieses gedrückt. In diesem Umfeld hat Mister Spex sehr gut abgeschnitten und deutliche Geschäftsanteile gewonnen“, sagt Graber gleich zum Einstieg – um diese Einschätzung mit weiteren Zahlen zu untermauern. So stachen beim Umsatzwachstum Sonnenbrillen mit 19 Prozent heraus, Korrektionsbrillen und Kontaktlinsen legten um fünf Prozent zu. Auch stationär machte Mister Spex im vergangenen Jahr einen mächtigen Sprung. Insgesamt 20 eigene Stores kamen hinzu, in Zürich wurde der erste Laden in der Schweiz eröffnet und somit kann man mittlerweile in vier Ländern auf eigene Geschäfte zurückgreifen (neben der Schweiz sind es Deutschland, Österreich und Schweden). Ende 2022 war somit das eigene Filialnetz auf 68 gewachsen (ein Plus von 42 Prozent im Vergleich zu 2021). Genau an dieser Stelle aber wird deutlich, warum man das Umsatzwachstum nicht separat betrachten darf, sondern dies in Relation setzen muss.

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