Optometristen in Einsatzteams für Augenärzte

Mirantus: „Telemedizin sollte man nicht über einen Kamm scheren“

2023 wurde sie beim Health-i-Award in die Top Ten der innovativsten Startups der Gesundheitsbranche gewählt. Ihr Ziel: Die Augenversorgung leichter zugänglich machen, indem Optometristen und Augenärzte über Telemedizin zusammenarbeiten. Die Rede ist von der Mirantus Health GmbH. Die Berliner Firma verfolgt dasselbe Ziel wie Fielmann mit dem Augen-Check-up, aber mit einem anderen Konzept dahinter, sagt der Firmengründer Claus Gruber im Gespräch mit der DOZ.
Mirantus Health

Versorgung, wo sie gebraucht wird: Optometristen untersuchen in Delegation regionaler Augenarztpraxen Bewohner in Seniorenheimen

© Mirantus Health GmbH

Erstveröffentlicht in der DOZ 03I24

Herr Gruber, was an Ihrem Versorgungsmodell ist denn so innovativ?

Claus Gruber: Wir bringen die Facharztversorgung zu den unterversorgten Patienten, vor allem in Seniorenheime. Dafür haben wir eine Infrastruktur und ein Operating System gebaut und arbeiten mit regionalen Augenarztpraxen zusammen. Konkret stellen wir den Ärzten quasi eine mobile Praxis mit den Gerätschaften und Einsatzteams sowie eine Telemedizin-Plattform für die Patientendaten zur Verfügung.

Wie kann man sich das in der Praxis vorstellen?

Wir schicken speziell geschulte Einsatzteams mit ausgestatteten Vans in soziale Einrichtungen, wo sie in den dafür vorgesehenen Räumlichkeiten die Geräte aufbauen. Die Teams führen dann vor Ort die vom Partner-Augenarzt delegierten Untersuchungen an den Patienten in standardisierter Form durch. Die Ergebnisse werden über unsere Telemedizin-Plattform an den entsprechenden Augenarzt übermittelt und dieser kann die Daten dann von der Ferne auswerten. Dann spricht er über eine Liveschaltung mit dem Patienten über die Diagnose und seine Behandlungsempfehlungen. Quasi eine begleitende Videosprechstunde, zu der sich auch Angehörige oder die gesetzlichen Vertreter einwählen können. Wir sind also nicht selbst diagnostisch tätig, sondern agieren wie ein verlängerter Arm. Im Grunde sind wir Dienstleister für regionale Augenarztpraxen und werden über eine Dienstleistungspauschale von diesen vergütet.

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