Messe 2024

Mido Rückblick: Besucherzuwachs und zahlreiche Awards

1.200 Aussteller, sieben Ausstellungspavillons, 40.000 Besuchende und damit ein Zuwachs von elf Prozent im Vergleich zum Vorjahr – so die nackten Zahlen der Mido, die damit ihren Status als internationale Leitmesse unterstrichen hat. Wie schon auf der Opti aber stand in Mailand die Terminkollision beider Messen im kommenden Jahr im Mittelpunkt vieler Gespräche.
Mido 2024 Award Gewinner

Glückliche Gewinner: Die Mido-Awards wurden in verschiedenen Kategorien verliehen.

© Mido

Ein Vergleich zwischen Mido und Opti hinkt, egal wie man diesen anstellt. Denn dass die Mido in Sachen Aussteller, Ausstellungsfläche und Besuchenden der Opti um Längen voraus ist, bezweifelt niemand. Entsprechend selbstbewusst formulieren die Verantwortlichen rund um Mido-Präsident Giovanni Vitaloni auch ihren Anspruch, die weltweit führende Branchenmesse zu sein. Die Opti auf der anderen Seite wirft ihrerseits Charme und familiäre Atmosphäre in den Ring und schaffte dadurch eine gewisse Kehrtwende, nach Jahren, in denen man auch in München immer größer wurde und dabei den Fokus auf das Wesentliche verlor. Und so war die Opti nicht nur in Person von Messeleiterin Cathleen Kabashi und Messereferentin Lydia Ricco in Mailand vor Ort, um sich ein Bild zu machen, sondern auch immer wieder Gesprächsthema. Denn durch die Terminkollision im kommenden Jahr werden auf alle Aussteller, die auf beiden Messen vertreten sein wollen, Probleme zukommen. Wie die Lösungen aussehen können, wird sicherlich in den kommenden Monaten zusammen mit den entsprechenden Firmen zu erarbeiten sein.

CSE-Programm mit Fokus Nachhaltigkeit

EssilorLuxotica etwa könnte ein ähnliches Konzept wie dieses Jahr verfolgen. Während man auf der Opti einen für EssiLux-Verhältnisse kleinen Präsentationsstand hatte, dafür aber eine separate Lounge für Ordergespräche sowie einen Showroom nutzte, ließ man in Mailand die Muskeln spielen. Doch auch auf der Mido sind die Ausstellungsstände nur ein Teil des Messeerlebnisses. Im Otticlub gab es Diskussionsrunden, unter anderem zu den Themen Myopie und Presbyopie, und Gastvorträge (nicht nur aus der Augenoptik). Ein Kernpunkt war das Thema Nachhaltigkeit. So nutzte der italienische Verband der Hersteller optischer Produkte ANFAO als Ausrichter der Messe die Möglichkeit, die Grundzüge des CSE-Programms (Certified Sustainable Eyewear) vorzustellen. Dabei handelt es sich um eine freiwillige internationale Zertifizierung, die nichts weniger für sich beansprucht, als der neue Standard für die Nachhaltigkeit von Produkten in der Brillenindustrie zu werden. Zertifiziert werden sollen dabei auch die einzelnen Bestandteile: Rahmenfronten, Bügel, Gläser und selbst kleine Metall- und Kunststoffteile. „Dieses wichtige Projekt für die Brillenindustrie zielt darauf ab, die Umweltauswirkungen der Lieferketten zu verbessern“, erklärt Lorraine Berton, Präsidentin der ANFAO. „Mit der CSE-Zertifizierung werden wir in der Lage sein, Brillenunternehmen, vor allem KMU, in die Zukunft der Nachhaltigkeit zu führen, und zwar auf einem Weg, der sich an ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Aspekten orientiert.“

Passend zur Präsentation fand auch die Preisverleihung der CSE-Awards statt. Zu den Ausgezeichneten gehörten untern anderem Safilo (mit Tommy Hilfiger in der Kategorie Fassung Europa), Marchon (mit Longchamp in der Kategorie Sonnenbrillen weltweit) sowie die Österreicher von Rolf (in der Kategorie Sonnenbrillen Europa). „Nachhaltigkeit ist nicht, wenn man eine Brille aus einem pflanzenbasierten Werkstoff macht. Nachhaltigkeit ist, wenn man den gesamten Prozess so sauber wir möglich aufstellt, Zulieferer minimiert und den ökologischen Fußabdruck so gering wie möglich hält“, sagt Rolf-Gründer Bernhard Wolf.

Best-Store-Award an Schweizerin

Der Preis für den Best-Store-Award in der Kategorie Design ging in die Schweiz an Anaïs Murith Leneta – Concept Store Optique für die aus Sicht der Jury intelligente Kombination aus Schönheit, Retro-Appeal, zeitgemäßer Ästhetik und verantwortungsvollem Verkauf. Über Innovationspreis freute sich Ótica Maxivisão von Vitor Martins aus Portugal, der sowohl für sein starkes soziales Engagement als auch für seinen Fokus auf den Umweltschutz ausgezeichnet wurde. Der Stand-up-for-green-Award für den nachhaltigsten Messestand wurde an CSO Costruzione Strumenti Oftalmici vergeben, ein italienisches Unternehmen, dessen Standkonzept vollständig auf der Verwendung von Kreislaufmaterialien basierte.