Australische Studie

Maßgeschneiderte SMS-Interventionen verbessern KL-Hygiene

Eine Studie zeigt, dass maßgeschneiderte SMS-Nachrichten die Hygiene von Kontaktlinsenträgern signifikant verbessern können. Die Intervention führte zu einer höheren Compliance und wurde von den Teilnehmern als praktikabel und hilfreich bewertet – bei minimalen Kosten. Dieses Modell könnte helfen, das Risiko von Infektionen nachhaltig zu reduzieren.
Frau am Handy, die an einer Umfrage teilnimmt

Die Teilnehmenden teilten ihre Testerfahrungen in regelmäßig durchgeführten validierten Online-Selbstauskunftsumfragen mit.

© Adobe Stock/ urupong

Eine australische randomisierte, doppelblinde Parallelgruppenstudie hat gezeigt, dass maßgeschneiderte SMS-Interventionen die Hygiene-Compliance von Kontaktlinsenträgern signifikant verbessern können. Die Ergebnisse dieser Methode zur Gesundheitsförderung könnten helfen, das Risiko mikrobieller Keratitis zu verringern, das häufig mit schlechter Hand- und Linsenhygiene einhergeht. Ziel der Studie war es, die Wirksamkeit einer maßgeschneiderten SMS-Intervention zu untersuchen, die über einen Zeitraum von sechs Monaten durchgeführt wurde. Dabei standen die Verbesserung der Hygieneroutinen, die Reduktion der Abbruchrate und die Steigerung der Tragezufriedenheit im Fokus.

151 Teilnehmende wurden über sechs Monate hinweg in zwei Gruppen untersucht: Die Interventionsgruppe mit 76 Teilnehmenden erhielt individualisierte SMS-Nachrichten, die Informationen, Erinnerungen und Motivation zur richtigen Linsenhygiene vermittelten. Zusätzlich bekamen sie die übliche Versorgung, wie sie für Kontaktlinsentragende standardmäßig angeboten wird. Die Kontrollgruppe mit 75 Teilnehmern erhielt lediglich die übliche Versorgung. Die Erfahrungen aller Testpersonen wurden anhand von validierten Online-Selbstauskunftsumfragen erfasst. Die Befragungen wurden nach drei und sechs Monaten durchgeführt, um Veränderungen über die Zeit hinweg zu messen. Sekundär wurden auch die Durchführbarkeit und Akzeptanz der SMS-Intervention evaluiert.

Digitale Intervention als effektive Methode

Die Ergebnisse zeigten eine deutliche Verbesserung der Hygieneroutinen in der Interventionsgruppe, mit einem Compliance-Unterschied von 5,2 Punkten nach drei und 3,9 Punkten nach sechs Monaten. Verhaltensänderungen umfassten regelmäßiges Händewaschen und den Verzicht darauf, Linsen über Nacht zu tragen. Die Abbruchrate blieb gering  bei 4,6 Prozent. In Bezug auf die Tragezufriedenheit ergaben sich ebenfalls keine relevanten Differenzen: Nach drei Monaten lag der Unterschied zwischen den Gruppen bei 0,8 Punkten, nach sechs Monaten bei -0,4 Punkten.

Die Akzeptanz der SMS war hoch: 98 Prozent der Nachrichten wurden zugestellt, 75 Prozent der Inhalte als angemessen bewertet, und die Kosten pro Teilnehmenden beliefen sich auf nur 11 australische Dollar. Die Studie zeigt, dass digitale Interventionen eine kostengünstige und effektive Methode zur Verbesserung von Hygieneverhalten und zur Reduzierung gesundheitlicher Risiken wie Infektionen darstellen könnten, auch über den Bereich der Kontaktlinsen hinaus.

Hier geht es zur Studie.