Hersteller von Kinderfassungen

Kinderbrillen: Nicht zu verspielt!

Kinder haben häufig eigene Vorstellungen ihrer Traumbrillen, doch tatsächlich suchen die Eltern die Fassung für ihren Nachwuchs aus. Die Brille sollte dem manchmal rauen Alltag standhalten: den Streitereien mit seinen Geschwistern, einem Ball im Gesicht oder den tollpatschigen Momenten. Dafür braucht es einige Anforderungen. Die DOZ hat sich bei den Kinderbrillenherstellern umgehört und ein paar Impressionen gesammelt.
Junge mit Brille liegt auf dem Boden

Immer mehr Kinder leiden unter Sehschwäche und brauchen eine Brille.

© Adobe Stock / Irina Schmidt

Schon Alexandre Dumas, ein französischer Schriftsteller, wusste: „Das Leben ist bezaubernd, man muss es nur durch die richtige Brille sehen!“ Das gilt für alle Brillen. Bereits die Kleinsten unter uns brauchen häufig eine, um die Welt um sich herum besser entdecken zu können. Bei der Wahl der richtigen Fassung haben (meistens) die Eltern das letzte Wort. Die DOZ sprach mit drei Herstellern von Kinderbrillen: Sie sind sich einig, dass die Kinder mitentscheiden sollten, da sie oft schon früh genaue Vorstellungen haben, welche Produkte ihnen gefallen.

Koberg & Tente

Koberg & Tente übernahm im September 2019 die Nussbaumer-Kollektion. Qualität stehe für den Hersteller aus Münster an erster Stelle. Bei der Produktion achten sie mit dem Wissen um die naturgemäße starke Belastung der Brillen auf gute Komponenten. „Deshalb setzten wir zum Beispiel konsequent auf die Flex Uno Scharniere von OBE, weil sie besonders haltbar sind. Bei Defekten sind sie leicht zu reparieren und auch bei der Lackierung durch die DEOMA AG gehen wir keine Kompromisse ein, damit die Brille wirklich lange schön aussieht!“

Nebenbei wird auf ein kindgerechtes Design geachtet und bewusst auf extreme Scheibenformen verzichtet. Kindgerecht sie nicht dasselbe wie kindlich: Zu verspielte Details gefallen den meisten Kindern nicht (mehr). Mit den bekannten Charakteren des Coppenrath-Verlages sind die Kinderbrillen bei der Zielgruppe und den Eltern gut bekannt und geschätzt. So gibt es für die Kindergartenkinder die Kollektion „Felix der Hase“. Für das Vorschulalter der ersten beiden Grundschulklassen setzt Koberg & Tente mit den entsprechenden Scheibengrößen auf „Prinzessin Lillifee“ (Mädchen) und „Capt’n Sharky“ (Jungen). Und für größere Jungs und Mädels gibt es die „Pferdefreunde“ und die „T-Rex-World“.

Daneben führt das Brand die „eye:max XS“ Kollektion für Kinder ab der dritten Klasse. Kinder können durch das Wechsel-Bügelsystem ihre Brille ganz individuell gestalten. Oft ändern sich bei ihnen die Interessen und Vorlieben rasant schnell. Mit wenig Aufwand passt sich die Brille durch neue Bügel dem veränderten Geschmack an – vom Dinosaurier zum Fußball oder von Blümchen zu Ponys. Der Hersteller sieht aktuell einen deutlichen Trend weg von verspielten Designs hin zu schlichteren Farben und Motiven. Mehr zum eye:max-System finden Sie in der aktuellen Dezember-Ausgabe der DOZ.

Koberg & Tente Kinderbrille Coppenrath Modell 8038 Farbe 5030

Das Modell 8038 zählt zur Coppenrath-Kollektion.

© Koberg & Tente

Breitfeld & Schliekert

Unsere Fassungen sind auf die Wünsche des Kindes ausgerichtet, sagt Breitfeld & Schliekert. Kinder sollen auch mit Brille in der Lage sein zu spielen, zu springen, zu toben und zu rennen. Für ihre Milo & Me-Kollektion mit dem Slogan „Cool Kids wear cool eyewear“ suchten sich die Karbener weichmacherfreies TPE-Material aus – ein leichter, superstarker und flexibler Kunststoff. Eine einfache Verglasung sowie individuell anpassbare Bügel aus TR90- Material, die UV-beständig sowie biege- und schlagfest sind, vervollständigen die Brille.

Die Milo & Me-Kollektion ist für 3-15-Jährige vorgesehen, Farben und Formen für Jungen und Mädchen finden sich in allen Modellen wieder. Die Modelle Charly und Tony sind für 3-5-Jährige, für die 6-12-Jährigen stehen sechs Modelle in zwei Größen zur Verfügung. Die Modelle Sam und Kim sind bei Kindern zwischen zwölf und 15 Jahren beliebt. Während Jungen eher kräftigere Farben bevorzugen, stehen Mädchen mehr auf Pastelltöne wie „Altrosa/Pfirsich“ oder „Fuchsia/Pink“.

Passend dazu hat B&S ein Maskottchen entworfen, den Waschbären namens Milo, der die Kinder auf ihre Abenteuer begleiten soll. Sonnenbrillen werden für Babys (0-12 Monate) und für Kinder bis acht Jahren angeboten. Im kommenden Jahr soll die Sonnenbrillenkollektion erweitert werden. B&S stellt keine Sonderanfertigungen an, achtet jedoch auf bestmögliche Passform für jede Altersgruppe (Beispiel Scheibenform oder Nasenauflage). Die besonders flexiblen und leichten Materialien aus weichmacherfreiem Kunststoff seien ein Plus in puncto Funktionalität und Verträglichkeit, so der Hersteller.

B&S Kinderbrille Milo & Me Modell 8506132

Die leichten Milo & Me Fassungen von Breitfeld & Schliekert.

© Breitfeld & Schliekert

Eschenbach

Eschenbach fasst die wichtigsten Kriterien für die gute Qualität einer Kinderbrille kurz und knapp zusammen: „Langlebigkeit, Robustheit, erprobte und getestete Materialien, perfekter Sitz an Nase und Ohren, Minimierung von Verletzungsgefahren – das macht eine Kinderbrille aus!“ Die Nürnberger bieten (Stand Oktober 2020) 39 Korrektionsmodelle der Titanflex Kinderbrillen an mit einer Scheibengröße von 36-48 Millimeter, entsprechend einem Alter von drei bis zwölf Jahren. Darüber hinaus stellen sie Brillen für Kleinkinder mit einem sogenannten Gespinstbügelende her, um einen stabileren Sitz zu erreichen. Kleinere Modelle sind zudem mit Schlaufenstegen ausgerüstet.

Titanflex sei naturgemäß für höchste Beanspruchung ideal; die Anpassbarkeit für speziellere Nasenformen sei über die Padarme gewährleistet. „Für uns ist es wichtig, dass jedes Kind eine Brille in aktuellem Look tragen kann, mit dem es sich wohl fühlt und nicht ausgegrenzt wird. Unsere Erfahrungenzum Beispiel mit Down-Kindern sind da sehr positiv“, sagt der Hersteller mit mehr als 30 Jahren Erfahrung. Der Qualitätsprüfungsumfang bei den Titanflex-Brillen gehe über die gesetzlichen Vorschriften hinaus, da aufgrund der Flexibilität die meisten Teile einer höheren Beanspruchung ausgesetzt sind und die Produktion einer solchen Brille deutlich aufwendiger sei als bei einer normalen Metallfassung.

Eschenbach Kinderbrille Titanflex Modell 830111

Eschenbach stellt seit über 30 Jahren Kinderbrillen aus Titanflex her.

© Eschenbach

Mehr zum Thema Kinderbrillen und Myopie(-management) bei den Kleinsten finden Sie in der Dezember-Ausgabe der DOZ.