Exklusiv-Interview mit Essilor Deutschland-Chef Alexander Mohr „Glasauswahl soll emotionalisiert werden“

Es liege viel Potenzial darin, wenn die die Glasauswahl gegenüber dem Konsumenten mehr emotionalisiert werde, so Geschäftsführer Alexander Mohr.

© Shutterstock / LightField Studios

DOZ: Im Februar dieses Jahres haben Sie die Geschäftsführung von Essilor Deutschland übernommen – in einer sehr turbulenten Zeit: Mitten im Fusionsprozess mit Luxottica wurde die Übernahme mit GrandVision avisiert. Wie haben Sie diese Entwicklungen wahrgenommen?

Alexander Mohr: Die Übernahme von GrandVision ist ein schwebendes Verfahren. Die Fusion mit Luxottica sehe ich überaus positiv und darin viele Vorteile für unsere Partner und Konsumenten – anders, als es gegebenenfalls einige Marktteilnehmer bisher empfinden. Es ist unsere Aufgabe, unseren Partnern aufzuzeigen, wie wir Unternehmensgröße in Vorteile, neue Angebote und Services für sie übersetzen möchten.

Knapp eineinhalb Monate nach Ihrem Beginn bei Essilor Deutschland einigten sich Bund und Länder auf strenge Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie. Wie haben Sie die Auswirkungen der Krise erlebt?

Ich glaube, es gibt leichtere Starts, aber als Team haben wir es gut gemeistert. In dieser Situation machte es auch kaum einen Unterschied, ob man die Branche kennt, denn die zu treffenden Entscheidungen konnten nicht auf Gelerntem oder Erfahrung basieren. Die Entwicklungen waren mitunter so schnell, dass wir von der Realität überholt wurden. Man musste Entscheidungen treffen und entsprechend agieren. Glücklicherweise haben sich viele Entscheidungen als richtig erwiesen und wir können darauf für etwaige kommende Wellen aufbauen.

Wie hat Essilor Deutschland auf die Corona-Pandemie reagiert?

In der ersten Phase des Lockdowns haben wir unseren Außendienst nicht rausgeschickt und große Teile der Belegschaft fürs Homeoffice ausgerüstet. Als die Corona-Maßnahmen gelockert wurden, haben wir die Aktivität des Außendienstes wieder sukzessive hochgefahren. Ausgehend von den neuen Entwicklungen werden wir wieder reagieren müssen. Die Hygiene - und Sicherheitsrichtlinien, die wir bei der ersten Welle festgesetzt hatten, haben wir über den Sommer hinweg nicht gelockert. So haben wir zum Beispiel den Zugang zum Werk in Braunschweig beschränkt und die Belegschaft in der Produktion separiert. Sollte sich eine Schicht in Quarantäne begeben müssen, dann haben wir weiterhin zwei Schichten, die fertigen können. Dieses Vorgehen haben wir in alle Bereiche übertragen, die für den Kunden essenziell wertschöpfend sind.

Jetzt Digital-Abo testen und weiterlesen!

Nutzen Sie das Probeabo digital drei Monate lang für nur 25 Euro.

Ihre Vorteile mit DOZ+ :

  • Zugang zu allen DOZ+ Artikeln
  • Zugang zu allen digitalen DOZ-Ausgaben als E-Paper
  • Umfangreiches Heftarchiv (bis 2015)
Digital-Abo testen

Sie haben bereits ein Digital-Abonnement?
Dann loggen Sie sich hier ein:

Einloggen