Quartalszahlen

Fielmann: Rekordumsatz trotz herausfordernder Zeiten

Anhaltende Coronavirus-Pandemie mit Rekordinzidenzen und der Kriegsausbruch in der Ukraine – die Rahmenbedingungen für das erste Quartal waren wahrlich keine leichten. Auch nicht für Marktführer Fielmann. Dennoch konnten die Hamburger in den ersten drei Monaten das Ergebnis des Vorjahres und auch das Vorkrisenniveau übertreffen.
Außenansicht Fielmann Filiale
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Bereits seit 1999 betreibt die Fielmann-Gruppe Filialen in der Ukraine. Der Großteil der insgesamt 36 Geschäfte befindet sich in der Hauptstadt Kiew. 269 Mitarbeiter erwirtschaften dort im Jahr einen Umsatz von rund vier Millionen Euro. Mit Beginn des Krieges musste ein Großteil der Filialen dort schließen, rund 20 Geschäfte bieten dennoch bis heute eine Notfallversorgung mit reduzierten Öffnungszeiten an. Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern machte Fielmann mit Kriegsausbruch das Angebot, einen Arbeitsplatz im Ausland zu garantieren. Doch auch alle dort gebliebenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhalten trotz eines Umsatzrückgangs von 90 Prozent ihr volles Gehalt – und das auch in Zukunft. Die Kosten belaufen sich derzeit auf rund 100.000 Euro im Monat.

Trotz der Kriegsgeschehnisse und der anhaltenden Coronavirus-Pandemie mit Rekordinzidenzen in Zentraleuropa konnte die Fielmann-Gruppe im ersten Quartal 2022 mit einem Rekordumsatz aufwarten. So stieg dieser nicht nur über Vorjahres- sondern auch über Vorkrisenniveau: Der Außenumsatz inklusive Mehrwertsteuer und Bestandsveränderungen stieg um 8,9 Prozent auf 484 Millionen Euro. Der Konzernumsatz wuchs um 8,5 Prozent auf rund 414 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) stieg überproportional um 18,8 Prozent auf 49,6 Millionen Euro und das Ergebnis nach Steuern um 18,7 Prozent auf 34,2 Millionen Euro. 
 

„Ergebnisse belegen Resilienz unseres Geschäftsmodells“

Marc Fielmann, CEO der Fielmann-Gruppe, erläutert dazu: „In einem herausfordernden Umfeld belegen die Ergebnisse des Q1/2022 die Resilienz unseres Geschäftsmodells. Unserer Vision 2025 folgend, haben wir bei der Digitalisierung und Internationalisierung unseres Familienunternehmens erhebliche Fortschritte erzielt. In unsicheren Zeiten kaufen die Menschen bei Unternehmen, die einen herausragenden Service und garantierte Qualität zu besten Preisen bieten – in der Augenoptik ist das die Fielmann-Gruppe."

Hinzu komme der weitere Rollout der Omnichannel-Plattform. Zum 31. März war diese in sechs Ländern angelaufen, Deutschland dabei allerdings der einzige Markt, der das komplette Leistungsspektrum Fielmanns auch online abbildet (mehr dazu in der Juni-Ausgabe der DOZ). Insgesamt betreibt Fielmann europaweit derzeit 922 Filialen (Vorjahr: 875), davon 318 Standorte mit Hörakustikstudio (Vorjahr: 288).
 

Bis zu 10 Prozent Umsatzwachstum erwartet

Für das Jahr 2022 erwartet die Fielmann-Gruppe, bei einer Normalisierung des Umfelds, ein überproportionales Wachstum. So sollen rund 100 Millionen Euro investiert werden. Die Prognose eines Umsatzwachstums von bis zu 10 Prozent und eine spürbare Margenverbesserung stünden allerdings unter dem Vorbehalt, dass weder Einschränkungen durch die Coronavirus-Pandemie noch langwierige Kriegsfolgen das Geschäft außerhalb der Ukraine wesentlich beeinträchtigen werden.