Fielmann Halbjahresbilanz: Mehr Umsatz durch Gleitsichtgläser und Hörakustik

Fielmann Eröffnung Italien
In Italien hat Fielmann sein Filialnetz auf 23 ausgebaut, will aber in diesem Jahr noch vier weitere Filialen eröffnen.
© Fielmann

„Unsere Erwartungen an das erste Halbjahr 2019 haben sich erfüllt.“ Mit diesen Worten präsentierte die Fielmann AG die aktuellen Geschäftszahlen für die ersten beiden Quartale 2019. In den ersten sechs Monaten erhöhte Fielmann seinen Absatz um 0,3 Prozent auf 4,1 Millionen Brillen (Vorjahr: 4,1 Mio. Brillen). Der Außenumsatz inklusive Mehrwertsteuer stieg um 7,5 Prozent auf 884,4 Mio. Euro (Vorjahr: 823,0 Mio.), der Konzernumsatz um 6,6 Prozent auf 758,2 Mio. (Vorjahr: 711,5 Mio.). Der Gewinn vor Steuern lag im ersten Halbjahr bei 127,6 Mio. (Vorjahr: 116,1 Mio.), der Halbjahresüberschuss bei 88,3 Mio. (Vorjahr: 80,4 Mio.).

Der Absatz des zweiten Quartals belief sich auf 2,1 Millionen Brillen (Vorjahr: 2,1 Mio. Brillen). Der Außenumsatz inklusive Mehrwertsteuer erhöhte sich um 6,1 Prozent auf 446,8 Mio. Euro (Vorjahr: 421,3 Mio.), der Konzernumsatz um 6,9 Prozent auf 386,4 Mio. (Vorjahr: 361,6 Mio.). In den Monaten April bis Juni lag der Gewinn vor Steuern bei 60,5 Mio. (Vorjahr: 54,8 Mio.) und der Nachsteuergewinn bei 41,7 Mio. (Vorjahr: 37,9 Mio.). 

Ein Blick hinter die Zahlen

Soweit die offiziellen Zahlen. Schaut man aber ein wenig hinter diese Zahlen, dann wird deutlich, dass Fielmann zwar sein Filialnetz von 727 auf 743 steigerte (Plus 2,2 Prozent), das Absatzplus aber im Vergleich dazu mit 0,3 Prozent nur gering ausfiel. Im Außenumsatz und im Gewinn legte Fielmanns deutlich zu. Heißt also: Pro Geschäft wurden weniger Brillen verkauft – trotzdem steigerte man deutlich den Umsatz und Gewinn. Woran liegt das? Werden die Brillen bei Fielmann teuer? Verschiebt sich der Umsatz in den Bereich Hörakustik? Oder aber ist der Kontaktlinsenabsatz bei Fielmann exorbitant gestiegen?

Wir haben bei Fielmann nachgehört. Teuer seien die Brillen nicht geworden, ließ man die DOZ aus Hamburg wissen. Wohl aber habe sich die Abverkaufstruktur verändert. Sprich, es wurde der Anteil der höherpreisigen Gleitsichtgläser gesteigert, auch habe die Hörakustik dazugewonnen. Im Vergleich zum Vorjahr sind 14 Hörakustikstudios hinzugekommen – Tendenz weiter steigend. Bis 2025 will man die Zahl auf 350 wachsen lassen und alleine in diesem Bereich einen Umsatz von 159 Mio. Euro erzielen (2018: 73 Mio.). Keine Angaben machte Fielmann zum Kontaktlinsenumsatz, der aber, so zumindest auf der Bilanz-Pressekonferenz im Frühjahr kommuniziert, bei Absatz und Umsatz deutlich stärker wächst als beim Rest der Branche.

Unterdessen setzt Fielmann seine Expansionspläne weiter in die Tat um. In Italien eröffnete Fielmann im ersten Halbjahr neue Geschäfte in Monza, Modena, Reggio Emilia, Bassano del Grappa und Treviso, plant in diesem Jahr mindestens vier weitere Neueröffnungen südlich der Alpen. Zum 1. September übernimmt Fielmann zudem 70 Prozent der Anteile des slowenischen Marktführer Optika Clarus und erschließt damit den 14. Europäischen Markt (mehr dazu in der Oktober-Ausgabe der DOZ). Insgesamt fließen in diesem und im kommenden Jahr mehr als 200 Mio. Euro in die Digitalisierung, den Ausbau des Niederlassungsnetzes und die Expansion. In den nächsten Jahren will Fielmann zudem vier weitere Märkte erschließen.