Maler und Lokführer fallen als Berufl weg Farbsehschwächen beeinflussen den kindlichen Alltag

Erstveröffentlichung in der DOZ 07/2025.

Waren wir als Kinder nicht alle fasziniert von Pippi Langstrumpfs „Villa Kunterbunt“? Prachtvolle bunte Farben zieren das imposante Haus und lassen Kinderaugen staunen. Doch nicht jedes Kind „sieht“ wie das andere. Dem menschlichen Auge ist es möglich, verschiedenste Farbtöne und Farbkontraste zu erkennen und zu differenzieren. Voraussetzung für das Entstehen der Farbe im Gehirn sind die Zapfen auf der Netzhaut. Diese Sinneszellen nehmen Licht in verschiedenen Wellenlängen wahr und erkennen somit kurzwellige (blau), mittelwellige (grün) oder langwellige (rot) Lichtstrahlen. 

Die Young-Helmholtz-Theorie, [1] auch bekannt als Dreifarbentheorie, dient als Grundlage des Farbsehens. Ausgehend von der These, dass das menschliche Auge von drei Zapfentypen bestimmt wird, bei denen unterschiedliche Reaktionen auf Licht verschiedener Wellenlängen auftreten und das Absorptionsspektrum differiert, lassen sich angeborene Farbsinnstörungen erklären. Die individuelle Mischung der drei Grundfarben Blau, Grün und Rot als Basis ermöglicht es dem Auge, eine bestimmte Farbe wahrzunehmen. [1] Nur das Zusammenwirken von Auge und Gehirn lässt diesen hochkomplexen Ablauf verwirklichen. Ob ein auftreffender Lichtstrahl reflektiert oder absorbiert wird, bestimmt unter anderem, welche Farbe genau unser Auge erfasst.

Unterschieden werden die drei oben genannten Zapfentypen in S-Zapfen (reagieren auf blau / Absorptionsmaximum bei 440 Nanometer (nm)), M-Zapfen (reagieren auf grün / Absorptionsmaximum bei 535 nm) und L-Zapfen (reagieren auf rot / Absorptionsmaximum bei 565 nm). [2] Die Reaktion der einzelnen Zapfentypen auf den jeweiligen Wellenlängenbereich zeigt sich durch die Abkürzungen S = short, M = medium und L = long.

Liegen alle drei Zapfentypen vor und sind voll funktionstüchtig, ist es für Menschen als sogenannte Trichromaten (griechisch: tri- „dreifach“, chroma „Farbe“) ein Leichtes, die Welt in ihren vielen brillanten Farben zu erkennen.

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