Fielmann: Jahresbericht und Quartal 2023 Europa-Expansion trotz Gewinneinbruch
08.06.2023
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Stiftung Warentest hat Fielmann & Co. einem Mystery (verdeckten) Test unterzogen.
Die Nachwirkungen des Ukrainekriegs sowie die anhaltende Inflation sind auch an Deutschlands größter Augenoptikerkette nicht spurlos vorübergegangen: Im Gegensatz zum Vorjahr (144,6 Mio.) konnte Fielmann 2022 nur rund 110 Mio. Euro Gewinn nach Steuern erwirtschaften, was einem Minus von 24 Prozent entspricht. Bereits 2020 war der Gewinn nach Steuern aufgrund der Corona-Pandemie deutlich eingebrochen. Damals um ganze 31 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 2021 hatte Fielmann sich von dieser scheinbaren Pandemieflaute erholt und den Gewinn wieder um 19,7 Prozent gesteigert. Einen ähnlichen Effekt erhoffen sich die Fielmänner nun auch für 2023. Im ersten Quartal dieses Jahres verzeichnete die Gruppe ein Umsatzwachstum von 15 Prozent – unter anderem durch Preissenkungen.
Und somit geht Fielmann bewusst einen anderen Weg: den der antizyklischen Preisanpassung. Schließlich steigen im Zuge einer Inflation normalerweise allerorts die Preise – das ist auch in der Augenoptikbranche nicht anders. Laut Erhebungen des Zentralverbands der Augenoptiker und Optometristen (ZVA; Erfa Light Auswertung vom März 2023) stieg der durchschnittliche Verkaufswert von Brillen um sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr bei einem sinkenden Absatz von −2,3 Prozent. Vor diesem Hintergrund ist der Fielmann-Weg umso erstaunlicher. Doch verfolgt man damit auch ein klares Ziel: Nicht nur die bestehende Kundschaft nachhaltig zu binden, sondern auch neue Kunden zu gewinnen, die sich angesichts der Inflation von günstigen Preisen schnell überzeugen lassen.
Insgesamt verbuchte Fielmann in 2022 einen Jahresumsatz von 2,03 Mrd. Euro, erreichte 27 Millionen Kunden weltweit (wie auch schon 2021) und zählte mehr als 22.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Hinzu kamen 55 Neueröffnungen, vor allem in Italien, Polen und Tschechien. Des Weiteren konnte Fielmann seinen Absatzmarktanteil in Deutschland von 51 auf 53 Prozent ausbauen. Im Versandhandel allerdings hinkt das Unternehmen den eigenen Zielen noch ein Stück weit hinterher. So verließen insgesamt knapp eine Million Pakete die Fielmann-Lager (und damit ebenso viele wie im Jahr davor), auf lange Sicht sollen es fünf Millionen Pakete jährlich sein.
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