Wissenstransfer und Industrieausstellung

EUHA-Kongress: Veranstalter zieht positives Fazit

Rund 9.900 Teilnehmende aus 96 Ländern machten den 67. Internationalen EUHA-Kongress wieder zu einer der wichtigsten Messen rund um das Thema Hörakustik. 24 Fachvorträge, ein Wissenssymposium, ein Roundtable und vier Tutorials sowie vier Future Friday Keynote Lectures standen für den Wissenstransfer, hinzu kamen 130 Aussteller aus 17 Ländern, die ihre Innovationen im Rahmen der Industrieausstellung präsentierten.
EUHA Kongress

Interessierte Besucherinnen und Besucher - die gab es beim 67. Internationalen EUHA-KOngress zu genüge. Ingesamt kamen 9.900 Teilnehmende nach Nürnberg.

© EUHA/Foto Rechtnitz

Der EUHA-Kongress war bereits im Vorfeld durch viele Neuerungen geprägt. Erstmals gab es ein Partnerland – die Schweiz. Die Kongresseröffnung fand auf einer Bühne direkt auf der Industrieausstellung statt. Viel Lob ernteten die Organisatoren für die Themenauswahl des fachwissenschaftlichen Programms. Unter anderem wurden Themen wir Auracast und eine Bilanz nach einem Jahr OTC-Geräte in den USA gezogen. Jeden Tag wurde ein Vortrag oder ein Tutorial mit einem Experten aus der Schweiz angeboten. Zudem war das Thema des Roundtables: „Hörakustik im Wandel: Die europäische Perspektive zur Zukunft des besseren Hörens und Verstehens“. Auch hier kam die Perspektive der Schweiz zum Zuge. Das Wissenssymposium wurde mit dem Vortrag „Fachgeschäfte wird es immer brauchen – oder gibt es Hörgeräte bald nur noch online?“ von Christoph Schwob, beratendes Mitglied der schweizerischen audiologischen Kommission und Mitglied der Fachgruppe Pädakustik des Bundesamtes für Sozialversicherung, eröffnet. 

In diesem Rahmen fand auch die Verleihung des EUHA-Förderpreises an drei junge Nachwuchswissenschaftler statt. Den ersten Preis bekam Sonja Tänzer (B. Sc.) Für ihren Blick auf das Thema „hidden hearing loss“ im Rahmen ihrer Arbeit „Effektivität einer Hörgeräteversorgung für Patientinnen und Patienten mit nahezu normalem Tonaudiogramm zur Verminderung von Tinnitus“. Der zweite Preis ging an Sophie Jäker (B. Eng.), die ihre Ausarbeitung unter den Titel „Evaluation von Messverfahren für Sprachverständlichkeit und Höranstrengung in akustisch komplexen Szenen“ stellte. Marc Tielesch (B. Sc.) erhielt schließlich den dritten Preis für seine Ausführungen zum Thema „Präskriptive Hörsystemanpassung auf Basis von NAL-NL2 im Vergleich mit einem Freifeld- Anpassverfahren auf Basis eines MCL-basierenden Lautheitsabgleichs“. Bei diesem Verfahren werden die Kunden aktiv einbezogen, was die Trageakzeptanz stark erhöht. Der FDHA-Stiftungspreis ging an biha-Präsidentin Marianne Frickel. Sie wurde für ihr herausragendes Engagement in der Branche ausgezeichnet.

Industrieausstellung bot Inspirationen

Wer sich über den neuesten Stand der Hörgerätetechnik informieren wollte, fand auf der Industrieausstellung neueste Inspirationen. Aktuelle Themen an den Messeständen waren unter anderem Bluetooth, neue Akkutechnologie, Low Energy, AI, kleine RIC-Systeme und modernes Design. 

Der Future Friday stand ganz im Zeichen der Zukunft. Neben den vier Keynotes am Nachmittag wurden vormittags rund 70 Azubis und Schüler über die Messe geführt. Zudem gab einen Spezialvortrag von Peter Mestel: „Social Media für Young Professionals“. Sein Tipp: Auch junge Leute sollten sich einen LinkedIn-Account zulegen; es lohnt sich, frühzeitig auf diesem Kanal aktiv zu sein. Und er schätzt WhatsApp am stärksten bei den Social-Media-Kanälen ein. Das Tool wird auch bei der Kundenkommunikation an Bedeutung gewinnen. 
Die Vorträge des Kongresses werden in Kürze auf dem EUHA Learning Hub zur Verfügung stehen (euha.org). Die EUHA informiert dazu über Social Media. 

Der 68. Internationale Hörakustiker-Kongress findet vom 16. bis 18. Oktober 2024 in Hannover statt. Partnerland wird im kommenden Jahr Dänemark sein.