Exklusiv: Neuer LoQu-Chef Markus Rech im Interview „Es braucht einen ganz neuen Blick auf die Kundenbeziehung!“

© AdobeStock / Shawn Hempel ; Montage: Nicole Kappe

DOZ: Herr Rech, Handel oder Handwerk, welcher Wirtschaftszweig hat das größere Potenzial?

Markus Rech: Die Kombination beider Wirtschaftszweige macht den Unterschied aus und verspricht meines Erachtens das größte Potenzial.

Was unterscheidet die Augenoptik von der Sportbranche?

Denkt man vom Bedarf des Kunden her, den man erfüllen möchte, dann ähneln sich beide Branchen. Das Produkt mag sich unterscheiden. Wie man jedoch mit dem Kunden interagiert, dessen Bedürfnisse befriedigt und dessen Probleme löst, unterscheidet sich nicht so stark. Das Besondere an der Augenoptik- und auch der Hörakustikbranche ist aber der anspruchsvolle fachliche und handwerkliche Anteil – auch und gerade was die Ausbildung betrifft.

2018 haben Sie auf einer Veranstaltung der Sportbranche die Probleme des Handels zusammengefasst in dem Bild einer Abwärtsspirale. Trifft das auf die Augenoptik auch zu?

Nein. Die soeben angesprochene fachliche Beratung direkt am Kunden spielt hier eine ungleich größere Rolle. Gleichzeitig sind Digitalisierung und Vertikalisierung der Markenpartner nicht so weit fortgeschritten wie in anderen Branchen. Nichtsdestotrotz muss man sich aber mit entsprechenden Tendenzen auseinandersetzen, die es auch in der Augenoptik gibt und diesen auch Rechnung tragen. Die Digitalisierung schreitet auch hier und in der Hörgeräteakustik voran. Hier wird aber ein kundenindividuelles Produkt hergestellt, das im Markt nicht die Vergleichbarkeit hat, wie das in anderen Branchen der Fall ist. Und das ist der große Unterschied. Was aber nicht heißt, dass sich beispielsweise die Customer Journey nicht auch in der Augenoptik verändert.

Bei Engelhorn wurden Sie als Visionär gefeiert. Bei SportScheck waren Sie ein Sanierer in schwierigem Fahrwasser. Wie werden Sie sich bei LoQu präsentieren?

Sowohl bei Engelhorn als auch bei SportScheck habe ich den Start ins digitale Zeitalter begleitet oder vorangetrieben. Das ging einher mit einer Transformation des Geschäftsmodells und natürlich auch mit Veränderungen in den Unternehmen. In der LoQu bin ich in Übereinstimmung mit den Gesellschaftern angetreten, um das Thema Omnichannel stärker in den Fokus zu nehmen. Konkret: Wir schauen uns die gesamte Customer Journey an, vom Erstkontakt bis hin zum loyalen Kunden und richten unser Geschäftsmodell daran aus. Wir werden unser Unternehmen insgesamt moderner, digitaler und datengetriebener aufstellen.

Bleiben wir zunächst beim Ist-Zustand: Welches Unternehmen haben Sie hier in den vergangenen Wochen vorgefunden?

Die LoQu Optical Group ist ein sehr profitables Unternehmen, das mit den drei Vertriebssäulen Aktivoptik, Optikhaus und Smykker ein krisenresistentes Geschäftsmodell mit motivierten und kundenorientierten Mitarbeitern betreibt. Das ist eine Ausgangssituation, die mich sehr schnell begeistert hat. Und – das war das Spannende für mich – LoQu hat ein großes Potenzial in der zukünftigen Ausrichtung.

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