Zahlen aus 2023/24
Ergebnisse aus dem aktuellen Spectaris-Branchenreport
"Märkte, Consumer und Trends": Spectaris hat aktuelle Marktzahlen aus der Augenoptik im neuen Branchenreport veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse haben wir hier für Sie zusammengefasst.

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Laut des Reports bewegt sich die Augenoptik in einem wachsenden Markt, nicht zuletzt weil die Demografie automatisch (Neu-)Kundinnen und -Kunden in die Geschäfte bringe. Zudem komme dazu, dass immer mehr Kinder und Jugendliche von Myopie betroffen sind und der digitale Lebensstil vermehrt Bildschirmarbeit mit sich zieht, was die Anforderungen an gutes Sehen erhöht. Auch das Bewusstsein der Bevölkerung rund um das Thema Augengesundheit sei hoch.
- Bemerkenswert sei das leichte Wachstum der letzten Jahre auch vor dem Hintergrund eines seit Ende 2021 stark eingetrübten Konsumklimas, das zwischenzeitlich „dramatische Ausmaße“ angenommen hatte. Dieses leide derzeit vor allem unter dem Einbruch der Einkommens-Aussichten und auch der Anstieg der Sparneigung aufgrund von Zukunftssorgen belaste den Konsum.
- Die Zahl der Brillen- und Kontaktlinsenträger werde in den nächsten Jahren noch weiter steigen: Der Anteil der 65-Jährigen und Älteren lag in 2022 bei 22,2 Prozent und werde bis 2035 auf 27,4 Prozent ansteigen. Laut der Hochrechnungen könnte das Wachstum ab 2035 allerdings nachlassen (bis 2070 Anstieg nur auf 29,7 Prozent).
Wer beim Lesen eine Sehschwäche feststellt, behilft sich oft erstmal mit einer Fertigbrille
- Der Anteil der Brillenträger, die eine Lesebrille benötigen, ist im Vergleich zu den Erhebungen von 2014 von 27 auf 35 Prozent deutlich angestiegen. Insbesondere in der Altersgruppe jenseits der 45 sowie vor allem bei Personen, die nur eine Fertigbrille, aber keine vom Augenoptiker angefertigte Brille besitzen, ist die Lesebrille außerordentlich weit verbreitet. Von denen, die ausschließlich Fertigbrillen tragen, nutzen 80 Prozent eine Lesebrille. Es scheint, dass sich viele, die beim Lesen eine Sehschwäche feststellen, zumindest vorübergehend mit einer Fertigbrille behelfen und nicht den Weg zum Augenoptiker wählen.
- Lage der Betrie nach Größen: Im Durchschnitt liege die Hälfte der Betriebsstätten in Gemeinden mit bis zu 20.000 Einwohnern. Lediglich acht Prozent der Betriebe befinden sich an Orten mit über 500.000 Einwohnern. Laut des Statistischen Bundesamts gibt es aktuell 14 Städte mit einer Einwohnerzahl über 0,5 Millionen. In der Umsatzgrößenklasse über 750.000 Euro liegt jeder achte Betrieb in einer dieser Großstädte.
Altersklasse 51-60 Jahre bleibt die attraktivste Zielgruppe
- Laut der Euronet-Zahlen (Filialisten ausgenommen) befindet sich der Großteil der Kunden von Augenoptikbetrieben im Alter von 51 bis 60 Jahren (657 pro Betrieb in 2023), gefolgt von den 61-70-Jährigen (117 pro Betrieb) und den 41-50-Jährigen (92 pro Betrieb).
- Das IfD Allensbach hat herausgefunden, welche Gründe für Konsumenten dafür sprechen, nur eine Brille zu besitzen. Demnach finden es 67 Prozent überflüssig, mehrere Brillen zu haben, da „eine Brille reicht“, 31 Prozent sagen „Meine Brille passt richtig gut zu mir, da brauche ich gar keine andere“. Für 25 Prozent ist eine zweite Brille zu teuer. 14 Prozent gaben „An meine Brillengläser habe ich mich gewöhnt, da möchte ich mich nicht auf andere Gläser umstellen müssen“ an. Zehn Prozent haben vor, sich eine zweite Brille zu kaufen, seien aber noch nicht dazu gekommen und für vier Prozent ist es zu aufwendig, sich eine zweite Brille anzuschaffen. Entsprechend gilt es für Augenoptikerinnen und Augenoptiker, die genannten Gründe durch den Mehrverkauf zu entkräften.