Nils Berndt hat neues Messverfahren für AMD-Spezialbrille erfunden Entgegen allen wissenschaftlichen Erkenntnissen
14.04.2022
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Im Oktober 2021 nahm der Dortmunder Augenoptikermeister Nils Berndt (Mitte) den Innovationpreis des Landes NRW aus den Händen von Berthold Schröder (l.), Vizepräsident des Westdeutschen Handwerkskammertages, und Andreas Pinkwart, Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie, entgegen.
Es hätte eine Geschichte voller guter Nachrichten sein können. Nils Berndt aus Dortmund, selbstständiger Augenoptikermeister, hat mit der Bestmacula eine Spezialbrille erfunden, die Menschen mit einer Makuladegeneration helfen soll, mit Hilfe von Prismen und Wellenfrontoptimierung das Bild auf eine noch intakte Stelle der Netzhaut zu verlagern. Für den umfassenden Messvorgang hat er ein Patent erteilt bekommen, außerdem wurde er mit dem Innovationspreis des Landes NRW ausgezeichnet. Erfindung, Patent, Preis – alles gut also? Nicht ganz: In den Reihen des Berufsverbands der Augenärzte Deutschlands (BVA) regt sich Widerstand und Kritik, auch der Zentralverband der Augenoptiker und Optometristen (ZVA) zeigt sich kritisch angesichts der Erfindung aus Dortmund. Aber der Reihe nach.
Vor 18 Jahren machte sich Nils Berndt in Dortmund-Aplerbeck mit seinem Sehzentrum Optik Schmitz selbstständig. Vorausgegangen war eine lange Suche nach dem geeigneten Standort. Mehr als 60 Fachgeschäfte in Deutschland, Österreich und der Schweiz hatte er sich angeschaut, ehe er in Dortmund sein berufliches Zuhause gefunden hatte. „Das Ruhrgebiet ist die größte Stadt Europas“, scherzt Berndt in einem Imagefilm auf seiner Homepage, wohlwissend (oder nicht), dass dieser Vergleich nicht nur hinkt, sondern faktisch sogar falsch ist (das Ruhrgebiet hat rund 5,1 Millionen Einwohner, Moskau hingegen 12,5, Istanbul 9,7 und London 9 Millionen Einwohner). Das riesige Einzugsgebiet jedoch, das er dem Standort Dortmund attestiert, kann durchaus unterstrichen werden, schließlich ist das Ruhrgebiet unstrittig das größte Ballungsgebiet Deutschlands. Warum diese kleinen Spitzfindigkeiten an dieser Stelle durchaus Sinn machen, wird sich im weiteren Verlaufe des Textes klären.
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