Finanzielle Schieflage

Edel-Optics: Personalkürzungen und zwei Chefs gehen

Wie das Hamburger Abendblatt berichtet, ist der Hamburger Omnichannel-Optiker Edel-Optics durch die Corona-Krise in finanzielle Schieflage geraten. Die Folge: 30 Mitarbeiter und zwei Geschäftsführer müssen gehen, eine Filiale wird geschlossen.
Edel Optics Ballindamm

Der Flagship-Store am Ballindamm in Hamburg von Edel-Optics

© Edel-Optics

Keine gute Woche für die Beschäftigten bei Edel-Optics: Noch an diesem Donnerstag schließt eine Filiale in Ottensen, hinzu kommen rund 30 Entlassungen und außerdem wurden die Verträge mit zwei Geschäftsführern in gegenseitigem Einverständnis aufgelöst. Dies bestätigte ein Sprecher des Unternehmens dem Hamburger Abendblatt.

Bei den beiden Geschäftsführern handelt es sich um Tobias Busch, der erst 2020 in die Leitung eingestiegen war, und um den für die Finanzen zuständigen Jens Eisenblätter, der erst im vergangenen November ins Unternehmen gekommen war. Somit bleibt aus der bisherigen Geschäftsführung nur Dennis Martens, der das Unternehmen 2009 gemeinsam mit dem Hamburger Projektentwickler und Investor Tomislav Karajica gegründet hatte.

Erst gestern waren 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter darüber informiert worden, dass ihre Stellen gestrichen werden. Damit schrumpft der Mitarbeiterbestand von 100 auf 70 und damit fast um ein Drittel. Eng verbunden mit den Entlassungen ist auch die Schließung des Standorts Ottensen, einem der Szene-Viertel Hamburgs. Bereits im vergangenen Frühjahr war die Filiale im Einkaufszentrum Hamburger Meile dicht gemacht worden – schon damals war die Anzahl der Mitarbeiter von einst 130 im Herbst 2020 geschrumpft. Der große ebenfalls im Herbst 2020 eröffnete Flagship-Store am Ballindamm, an den auch das Versandzentrum mit 250.000 Artikeln für das E-Commerce-Geschäft angeschlossen ist, soll aber ebenso erhalten bleiben wie zwei weitere Filialen in Poppensbüttel und Buxtehude.

Kooperationen mit Prominenten

Edel-Optics hatte sich in der Branche durch die Kooperationen mit Prominenten wie Guido Maria Kretschmer, Silvie Meis, Dieter Bohlen oder Jérôme Boateng schnell einen Namen gemacht und war vom reinen Onliner zum Omnichannel-Anbieter geworden. Nach anfänglichem Wachstum geriet das Unternehmen zuletzt aber mehr und mehr in finanzielle Schieflage, entsprechend sei der Handlungsdruck groß, wie ein Firmensprecher gegenüber dem Hamburger Abendblatt bestätigte. Unter anderem hätten Lieferengpässe dazu geführt, dass Bestellungen nicht ausgeführt werden konnten. In den kommenden Wochen solle nun geprüft werden, welche Maßnahmen ergriffen werden müssen, um Edel-Optics durch diese herausfordernde Phase zu führen.