Coronavirus trübt Fielmann-Bilanz

Marc Fielmann Pult Mikrofon
Die Bilanzpressekonferenz der Fielmann AG fand dieses Jahr online via Livestream statt.
© DOZ / Screenshot des Livestreams

Erstmals hat Großfilialist Fielmann am 29. April zur Bilanzpressekonferenz im Internet eingeladen. Marc Fielmann, Vorstandsvorsitzender der Fielmann AG, und Finanzvorstand Georg Alexander Zeiss stellten die Ergebnisse des Geschäftsjahres 2019 und des ersten Quartals 2020 im Livestream vor.

Fielmann zufolge bekam das hanseatische Unternehmen die Effekte des Coronavirus im ersten Quartal dieses Jahres deutlich zu spüren. Mit 1,7 Millionen Brillen (Vorjahr: 1,99 Millionen Brillen) sank der Absatz um 14,4 Prozent. Nicht vor Ende dieses Jahres rechne man mit einer Rückkehr zum Normalbetrieb, so Marc Fielmann. Jede Krise sei eine Herausforderung und berge gleichzeitig aber auch immer eine Chance in sich. So würden in Zukunft Digitalisierung und Omnichannel an Bedeutung gewinnen. Weitere Details zur Pressekonferenz im Internet und den Zukunftsvisionen des Unternehmens erfahren Sie im entsprechenden Artikel in der Juni-Ausgabe der DOZ.

Einbruch nach satten Monaten

Im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus hatte das Hamburger Unternehmen ab Mitte März Niederlassungen geschlossen. In Folge sei der Umsatz um mehr als 80 Prozent in diesem Zeitraum zurückgegangen, hieß es von Seiten des MDax-notierten Filialisten. Derweil seien die ersten beiden Monate des Jahres noch gut gelaufen. So sanken der Konzernumsatz insgesamt auf 355,3 Mio. Euro (Vorjahr: 371,8 Mio. Euro) und der Quartalsgewinn vor Steuern auf 17,6 Mio. Euro (Vorjahr: 67,2 Mio. Euro). Der Außenumsatz schrumpfte auf 407,4 Mio. Euro (Vorjahr: 437,6 Mio. Euro) und der Quartalsüberschuss auf 11,8 Mio. Euro (Vorjahr: 46,9 Mio. Euro). Zum Ende des ersten Quartals dieses Jahres betrieb Fielmann 776 Niederlassungen (Vorjahr: 737). Davon unterhielten 209 Standorte Hörakustikstudios (Vorjahr: 198).

Des Weiteren erarbeitete Fielmann zusammen mit Professor Dr. Martin Exner vom Universitätsklinikum Bonn Hygienestandards für die tägliche Arbeit im Geschäft. Und diese würden seit April "konsequent umgesetzt". So seien alle Niederlassungen mit Schutzbrillen, Schutzmasken, Einweghandschuhen und Desinfektionsmittel ausgestattet.

Schutzbrillen und Gesichtsmasken gespendet

Da die Ausstattung mit Hygieneartikeln und Schutzausrüstung für Kunden und Mitarbeiter eine Voraussetzung für die Wiederöffnung der Betriebe ist, hat der Filialist eine Supply-Chain für Atemschutzmasken aufgebaut. Die ersten 20.000 Schutzbrillen habe man an mehr als 300 Krankenhäuser und medizinische Einrichtungen gespendet und drei Millionen medizinische Gesichtsmasken den Bundesländern Brandenburg, Hamburg und Schleswig-Holstein zur Verfügung gestellt.

Im Geschäftsjahr 2019 indes hatte der Brillenkonzern seinen Absatz auf 8,28 Millionen Brillen (Vorjahr: 8,15 Millionen) erhöht. Der Außenumsatz inklusive Mehrwertsteuer wuchs auf 1,76 Mrd. Euro (Vorjahr: 1,65 Mrd. Euro) und der Konzernumsatz auf 1,52 Mrd. Euro (Vorjahr: 1,43 Mrd. Euro). Das Vorsteuerergebnis betrug 253,8 Mio. Euro (Vorjahr: 250,9 Mio. Euro) und der Jahresüberschuss 177,3 Mio. Euro (Vorjahr: 173,6 Mio. Euro).

Die Präsentation der Bilanz-Ergebnisse erfolgte per Bildschirmübertragung - im Wechsel mit den Bildern von Fielmann und Zeiss hinter zwei Sprecherpulten. An der Online-Konferenz teilgenommen haben unter anderem Vertreter des Hamburger Abendblattes und der Börsen-Zeitung. Im Anschluss an die Präsentation beantworteten Fielmann und Zeiss die Fragen der Journalisten, die diese zuvor in ein Forum gepostet hatten.