Studie aus China

Corona macht Schulkinder offenbar kurzsichtiger

In der Studie "Progression of Myopia in School-Aged Children After COVID-19 Home Confinement" will das Team um Xuehan Qian, Universitäts-Augenklinik in Tianjin, herausgefunden haben, dass die Kurzsichtigkeit bei Schulkindern seit der Corona-Pandemie stärker voranschreitet.
Kurzsichtiges Mädchen mit Brille auf der Nase.

Kurzsichtigkeit bei Kindern hat weltweit zugenommen.

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Coronabedingte Lockdowns, Schulschließungen, weniger Zeit im Freien und mehr Zeit an digitalen Geräten sollen offenbar die Myopieprogression in den frühen Schuljahren verstärken. Das ergab jetzt die Studie "Progression of Myopia in School-Aged ChildrenAfter COVID-19 Home Confinement" , die das Team um Xuehan Qian von der Universitäts-Augenklinik in der chinesischen Hafenstadt Tianjin durchgeführt hat.

Untersucht wurden 123.535 Kindern im Alter von sechs bis 13 Jahren aus zehn Grundschulen in Feicheng. Demnach hat sich die Sehkraft der Sechs- bis Achtjährigen im Jahr 2020 im Schnitt um 0,3 Dioptrien und damit 1,4 bis drei Mal stärker als in den Vorjahren verschlechtert.

Vor allem jüngere Kinder, bei denen der Augapfel noch wächst, seien demnach besonders stark von mangelnden Aktivitäten im Freien betroffen, hieß es. Sie würden möglicherweise empfindlicher auf Umweltveränderungen reagieren als ältere, da sich ihre Augen mit Blick auf die Myopieentwicklung in einer kritischen Entwicklungsphase befänden. Die Studie wurde in sechs aufeinander folgenden Jahren (2015-2020) durchgeführt. Die Daten wurden im Juli 2020 analysiert.