Ermittlungen

Chemieunfall bei Alcon in Großwallstadt

In Großwallstadt ist es bei Kontaktlinsenhersteller Alcon zu einem Chemieunfall gekommen. In einem Nebengebäude war Ameisensäure ausgetreten.
Alcon Großwallstadt Standort

Alcon-Standort in Großwallstadt

© Alcon

Beim Kontaktlinsenhersteller Alcon am Produktionsstandort in Großwallstadt ist es laut Polizeipräsidium Unterfranken am 06. Juni zu einem Chemieunfall gekommen. Nach Angaben von Alcon wurde „die Kontaktlinsenproduktion dadurch nicht beeinträchtigt“. Zudem sei „kein signifikanter Sachschaden entstanden, von Reinigungsarbeiten abgesehen.“

Die Beamten gehen unterdessen davon aus, dass ein nicht geschlossenes Ventil die Ursache für den Betriebsunfall war. Derzeit prüfe man, ob auch menschliches (Fehl-) Verhalten dafür verantwortlich sein könnte. Man gehe gegenwärtig von einem „unvorhersehbaren und begrenzten Einzelfall" aus.

Der Zwischenfall hatte sich in einem Nebengebäude zugetragen. Dort sei Ameisensäure entwichen, hieß es auf dem Online-Portal des Bayerischer Rundfunks (BR). Dabei habe es sich um „eine ätzende Flüssigkeit, die wasserlöslich ist und bei der Herstellung von Kontaktlinsen benötigt wird" gehandelt. Die Säure werde bei Alcon im Rahmen der Produktion der Kleinstsehhilfen „in sehr verdünnter Form verwendet werden".

Offenbar keine Gefährdung

Insgesamt seien 16 Personen in dem Raum gewesen, in dem die Säure entwichen war. Davon wurden zwei Personen leicht verletzt und in einer Klinik ambulant behandelt. 14 weitere Personen hatten vor Ort über Atemwegsreizungen geklagt.

Die Säure soll offenbar nicht nach außen gedrungen sein. Zudem seien lediglich „geringe Mengen davon ausgetreten". Die Bevölkerung und auch die Umwelt seien zu keinem Zeitpunkt gefährdet gewesen. Die Feuerwehr hatte die ausgetretene Säure mit einem Bindemittel abgebunden.