Programm „Ausbildungsplätze sichern“

Bund fördert Prüfungsvorbereitung von Auszubildenden

Das Bundesprogramm "Ausbildungsplätze sichern" soll Ausbildungsbetriebe und Azubis in der Corona-Krise schützen. Mit dem zweiten Maßnahmenpaket des Bundeskabinetts können nun auch Zuschüsse für Prüfungsvorbereitungen beantragt werden.
Ein Azubi bei der Ausbildung beim Augenoptiker

Ausbildung in einem Augenoptikbetrieb

© Adobe Stock / auremar

Auszubildende haben pandemiebedingt durch Homeschooling sowie Wechselunterricht teilweise große Wissenslücken aufgebaut. Wegen des Corona-Lockdowns waren auch Berufsschulen und Betriebe zum Teil geschlossen. Seit Kurzem können Zuschüsse für die Prüfungsvorbereitung beantragt werden.

Das Bundesprogramm „Ausbildungsplätze sichern“ soll die betriebliche Berufsausbildung in Krisenzeiten stabilisieren. Denn „die Berufsausbildung von jungen Menschen muss auch in dieser Krise so gut wie möglich unterstützt werden. Dieses Ziel verfolge ich seit Beginn der Pandemie“, sagte Bundesbildungsministerin Anja Karliczek im März dieses Jahres. Mit dem zweiten Maßnahmenpaket schaffe man nun die Grundlage, „dass junge Frauen und Männer einen Ausbildungsplatz finden und auch weitere Unterstützung bekommen, um auch in diesen schwierigen Zeiten gut in den Beruf starten zu können.“ Dem Programm wurde ein weiterer Punkt hinzugefügt: die Vorbereitung zur Prüfung.

Antrag erst seit Mai möglich

Betriebe mit bis zu 499 Beschäftigten bekommen einen Zuschuss, wenn sie ihren Azubis einen Kurs gegen Wissenslücken finanzieren. Der muss von einem externen Anbieter durchgeführt werden. Nachhilfeunterricht vom ausbildenden Betrieb zählt nicht dazu. 50 Prozent der Kosten kann der Ausbildungsbetrieb geltend machen – höchstens aber 500 Euro. Wer also seinen Lehrlingen das wegen der Corona-Krise fehlende Wissen oder die mangelnde Praxis im Betrieb für die Prüfung noch vermitteln lassen will, kann einen Antrag auf Zuschuss des Staates stellen.

Allerdings können die Anträge erst seit dem 1. Mai eingereicht werden. Die entsprechende Förderrichtlinie steht seitdem im Bundesanzeiger. Doch für viele Jugendliche, die jetzt oder demnächst ihre Prüfungstermine haben, kommt die Förderung zu spät. Immerhin habe die Allianz Ausbildung schon im März die Eckpunkte beschlossen. Die entsprechenden Antragsunterlagen stehen auf der Website der Bundesagentur für Arbeit zur Verfügung.

Der deutsche Ausbildungsmarkt steckt wegen der Pandemie in der Krise. Es gibt weniger Bewerber, aber auch weniger freie Lehrstellen: Die Unternehmen bieten erneut 15.000 Lehrstellen weniger als im Vorjahr an. Unterm Strich stehen damit dieses Jahr nur noch 451.000 Ausbildungsplätze zur Verfügung – 2019 waren es noch 512.000. Das meldet die Bundesagentur für Arbeit im aktuellen Monatsbericht.