Brillen für den Outdoor-Sport
15.02.2017
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Der grafische Aufbau der keimfreien Brillenglasbeschichtung von Hoya. Zunächst das Glasmaterial, darauf die Hartschicht, die Entspiegelung, die antibakterielle und die wasserabweisende Schicht.
Die Tage werden endlich länger und wärmer. Das lockt wieder viele raus in die Natur. Für fast alle Outdoor-Sportarten gibt es maßgeschneiderte Brillen. Besten UV-Schutz und die Korrektur in eigener Sehschärfe sollten sie alle haben. Was bei welcher Sportart außerdem zu beachten ist, hat das Kuratorium Gutes Sehen (KGS) in einem "Pressepaket" zusammengefasst. .
Lauf- und Radsport: Gefahren
- UV-Licht
- Blendung
- Reflexionen
- wechselndes Licht
- Wind
- Tempo
- Fremdkörper
- Körperhaltung
Schutz: Glaswahl
- Jogger Blendschutzkategorie 1 bis 2.
- Rennradfahrer mindestens Kategorie 2.
- Phototrope Gläser; polarisierende Gläser.
- Standard vor allem für Mountainbiker und Trailläufer:
- Gläser aus schlagfestem Polycarbonat mit kratzfester, harter Beschichtung.
Schutz: Glasfarben
- Bei Touren mit viel Licht-und-Schatten-Spielen Orange, Rot oder Braun. Straßenradfahrer wählen Grau oder Braun – für ganzjährig gute Sicht.
Schutz: Brillenfassungen
- Runde, an den Kopf geschmiegte Form, innen gummierte Bügel für festen Halt auf der Mountainbike-Piste.
- Die Brille darf nicht klemmen und muss zum Helm passen.
- Für Läufer filigrane, leichte Brillen, rahmenlose Modelle, Halbrahmenfassungen; für Radfahrer größere, geschlossene Fassungen.
- Biker und Skater sollten den Neigungswinkel der Fassungen verstellen können, um nach unten schauen zu können. Kleine Schlitze zwischen Rahmen und Gläsern gegen Beschlagen. Empfehlenswert: Schweißband auf der Bügelinnenseite.
Wintersport: Gefahren
- UV-Licht
- Blendung
- Reflexionen
- Wind und Kälte
- Schnee
- wechselnde Lichtverhältnisse
- Tempo
Schutz: Glaswahl
- Auf Gletschertouren getönte Gläser der Schutzstufe 4, auf Abfahrten Stufe 3.
- Polarisationsfilter möglich, aber ungeeignet auf schnellen Pisten, weil Bodenwellen schlechter gesehen werden.
- Antifog-Beschichtungen.
Schutz: Glasfarben
- Orange und Rot bei jedem Wetter zur Kontraststeigerung; helles Orange an trüben Tagen und in der Dämmerung; Braun für Blendempfindliche und gute Farbwiedergabe.
- Es gibt Wechselgläser mit Klicksystemen.
Schutz: Brillenfassungen
- Sportskibrillen mit gebogenen Gläsern und 160-Grad-Weitwinkelblick für ausreichend großen Sichtbereich, verstellbare Bügel und Nasenpads für Komfort.
- Ski-Goggles bedecken auch das Jochbein und schützen das halbe Gesicht.
- Die Brillen müssen bequem und gut am Gesicht anliegen oder es umschließen, außerdem zum Helm passen. Schlitze oder kleine Motoren verhindern bei diesen Maskenbrillen das Beschlagen der Gläser.
Ballsport: Gefahren
- UV-Licht
- Blendung
- wechselnde Lichtverhältnisse
- fliegende Bälle
- Kollision mit Mitspielern
Schutz: Glaswahl
- Für Tennisspieler: getönte Gläser; gegen Blendung empfehlenswert Blendschutzkategorie 2.
- Für Beachvolleyballer: Kategorie 3, Verspiegelung.
- Für Golfer: Blendschutzkategorie 3 mit Verlauf, außerdem phototrope, polarisierende und entspiegelte Gläser. Erste Wahl: gekurvte, speziell auf die drei erforderlichen Weiten konzipierte Gleitsichtgläser – herkömmlichen Gleitsichtmodellen fehlt die richtige Entfernung beim „Ansprechen“ und „Putten“.
- Pflicht: schlagfestes Polycarbonat wegen der Geschosswirkung der Bälle.
Schutz: Glasfarben
- Braun oder Grau für Tiefen- und Kontrastsehen bei Tennis und Beachvolleyball; Orange und Rot für Kontrastverstärkung im Grün- und Weißbereich beim Golf.
Schutz: Brillenfassungen
- Bei bewegungsintensiven Sportarten wie Tennis und Beachvolleyball schlagfeste, gut sitzende Rahmen mit regulierbarem, breitem Kopfband für festen Halt.
- Für Mannschaftssport Wechselscheiben wegen möglicher Zusammenstöße ungeeignet; zu empfehlen: Brillen mit guter Belüftung, gepolsterten Nasenstegen, Silikon-Schutz für die Schläfen.
Bergsport: Gefahren
- UV-Licht
- Blendung
- Reflexionen
- starkes Gefälle
Schutz: Glaswahl
- Gletscherbrillen mit extrem dunklem Filter der Kategorie 4, dazu am besten entspiegelte Gläser; für Berg- und Hochgebirgstour Kategorien 2 und 3.
- Antifog-Beschichtungen.
- Achtung, Sturzgefahr: Bei Gleitsichtbrillen bergab nicht durch den Lesebereich schauen. Also den Kopf senken, um durch den passenden Abschnitt zu blicken. Sicherer: Auf eine Wanderbrille mit abgestimmten Sehzonen umsteigen.
- Prismen- oder Sicherungsbrillen erleichtern Kletterern beim Sichern die Sicht: kein ständiges Hochschauen, keine Nackenschmerzen mehr. Aber ausprobieren: Nicht jeder kommt damit zurecht.
Schutz: Glasfarben
- Mit Braun sind Bergsportler auf der sicheren Seite.
Schutz: Brillenfassungen
- Für Bergsportler bruchsicheres Material, ergonomisch geformte Rundpolster mit Nasenschutz gegen Sonnenbrand und Erfrierungen.
- Für Otto-Normalbergsteiger Modelle, wie sie Biker oder Wanderer tragen. Hauptsache: weites Sichtfeld, Gesicht umschließende Form, leicht, anpassbare Seitenbügel und Nasenstege, eventuell Kopfband. Bestenfalls – wie bei Gletscherbrillen üblich – flexibel einstellbare und abnehmbare Seitenblenden gegen seitlich einfallendes Sonnenlicht.
- Belüftungssysteme gegen Beschlagen; Schweißschutz.
Motorsport: Gefahren
- UV-Licht
- Blendung
- Wind
- hohes Tempo
- Insekten
- ruckartige Bewegungen
Schutz: Glaswahl
- Standard für Motorsportler Blendschutzkategorien 1 bis 3.
- Weit verbreitet Antifog-Beschichtungen, Antiscratch-Beschichtungen, Entspiegelung.
- Schmutzabweisende Folien, die das teure Glas schützen, werden nach der Geländefahrt abgezogen.
Schutz: Glasfarben
- Farblos oder Grau für unverfälschtes Sehen.
- Brillenfassungen
- Crossbrillen mit ihrer Krümmung passen sich perfekt ans Gesicht an. Verstellbare, breite Bänder mit Antirutsch-Silikon für guten Halt; Schaumstoffabdichtung gegen Schweiß und Fahrtwind; Belüftungsöffnungen für optimale Luftzirkulation.
- Unter einem Crossmodell kann der Fahrer seine eigene Korrektionsbrille tragen oder eine spezielle Sportbrille einklicken.
- Achtung: Nicht jede Crossbrille passt zu jedem Helm – den Helm zum Kauf unbedingt mitnehmen.
Luftsport: Gefahren
- UV-Licht
- Blendung
- Wind
- extreme und schnell wechselnde Sicht-und Lichtverhältnisse
Schutz: Glaswahl
- Für Fallschirmspringer oder Paraglider Blendschutzkategorie 2 bis 3.
- Antifog-Beschichtung, eventuell Verspiegelung.
- Brillen für Piloten mit höchstens 80 Prozent Tönung (maximal Blendschutzkategorie 2), sonst sinkt das Farberkennungsvermögen.
- Achtung: Tabu sind aus Sicherheitsgründen polarisierende und phototrope Gläser, empfehlenswert solche mit Verlauf.
- Bei Fehlsichtigkeit individuelle Korrektionsbrillen.
Schutz: Glasfarben
- Grau und Braun für sicheren Flug. Mit grauen oder braunen Verlaufstönungen lassen sich die Cockpit-Instrumente problemlos ablesen.
- Ungeeignet für Piloten: Scheiben in Rot oder Orange, da sie die Farbwahrnehmung verfälschen können.
Schutz: Brillenfassungen
- Besonders wichtig: Dichtigkeit, perfekte Passform, ausreichendes Sichtfeld und Leichtigkeit – und das in erstklassiger Qualität und Verarbeitung. Alternative: Vollvisierhelme.
- Für Piloten: Wrap-Around-Brillen mit stark gebogenen Gläsern umschließen das Gesicht, dämpfen störendes Streulicht.
- Dünne, eng anliegende Bügel, über die das Headset passt.
Wassersport: Gefahren
- UV-Licht
- Blendung
- Reflexionen
- Wind
- Wasser
- Sand
- Tempo
Schutz: Glaswahl
- Getönte Gläser in den Blendschutzkategorien 2 und 3.
- Polarisationsfilter, phototrope Gläser, Innenentspiegelung bei Gläsern, die nicht dicht am Gesicht anliegen.
- Segler und Motorbootführer können mit Verlaufstönungen Wasser und Instrumente gleichermaßen gut sehen.
Schutz: Glasfarben
- Grau, Braun oder Grün für natürliche Farbwiedergabe.
Schutz: Brillenfassungen
- Gesichtsumschließende Formen als Schutz vor Wasser, Wind, Fremdkörpern, vor seitlich und von unten einfallenden Lichtreflexen – besonders für Segler, da weiße Bootsplanken das Licht zusätzlich reflektieren.
- Die Brillen sollten dicht, aber bequem anliegen.
- Sicherheit: Kopfband oder Haltebänder gegen Verlust, kleine Auftriebskörper gegen den Untergang im Wasser.