Brille24 eifert Mister Spex nach

Ein Mister Spex Fließband
6.000 Bestellungen gehen laut Mister Spex dort täglich ein.
© Stefan Röhl/DOZ

Es ist ruhig geworden um Brille24, während die Konkurrenz mit Gleitsichtbrillen-Studien (brillen.de) vornehmlich in den Sozialen Medien oder auch neuen stationären Geschäften und Logistikzentren in der Branche auf sich aufmerksam macht. Brille24 hat sich deswegen offensichtlich jetzt dazu entschlossen, ähnlich wie Mister Spex den Weg mit Partneroptikern und damit verstärkt als Multichannel-Anbieter weiter zu gehen. 

Auf der Website des Onlinehändlers sucht das Unternehmen „qualifizierte stationäre Augenoptiker, um den Service für den Kunden vor Ort auszubauen“. Als Partner von Brille24 übernimmt der Augenoptiker laut DOZ-Informationen so ziemlich dieselben Aufgaben wie bei Mister Spex, vor allem die Augenglasbestimmung, die Zentrierdaten für die Brillengläser und die Anpassung der Brillen dürften eine große Rolle spielen. Dafür gibt es auch zum Teil identische Provisionszahlungen wie bei den Kollegen aus Berlin, wobei Mister Spex diese bekanntlich erst vor Kurzem nach unten angepasst hat (siehe Interview mit Dirk Graber in der DOZ-Ausgabe 02|2017). 

Mister Spex hat neusten Zahlen und dem Abschluss für das Geschäftsjahr 2015 zufolge seinen Umsatz in Deutschland deutlich um 35 Prozent gesteigert. In absoluten Zahlen bedeutet das einen Anstieg von 45,3 Millionen Euro im Jahr 2014 auf 60,9 Millionen Euro. Der wesentliche Teil der Umsatzerlöse 2015 setze sich zusammen aus Erlösen von Kontaktlinsen, Brillen und Sonnenbrillen sowie sonstigen Accessoires. Deutlich gestiegen sind auch die Personalkosten, denn die Mitarbeiterzahl stieg von 231 auf durchschnittlich 291. Und auch die „sonstigen betrieblichen Aufwendungen“ sind enorm gestiegen, insbesondere durch den Anstieg der variablen Kosten unter anderem für Warenabgabe und Vertrieb als auch durch höhere Marketingkosten um 43 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf insgesamt  25 Millionen Euro, wie es im Konzernlagebericht nachzulesen ist. 

Im Ergebnis kommt somit für das Geschäftsjahr 2015 ein Minus von 4,63 Millionen Euro (nach Steuer) zustande, was aber vom Management in dieser Höhe eingeplant und prognostiziert gewesen worden sei. Zum Vergleich, 2014 betrug das Minus 3,38 Millionen Euro. 

Diese Zahlen zeigen, dass der Onlinehandel kein Selbstläufer ist, Investoren und neuen technischen Möglichkeiten zum Trotz.  Insgesamt konnte sich die gesamte Mister Spex Gruppe 2015 über eine Umsatzsteigerung von 39 Prozent auf 79,6 Millionen Euro freuen, wobei Skandinavien mit 23 Prozent zum Gruppenumsatz beitragen konnte. Vor gut vier Jahren hatte Mister Spex die  Mehrheit des schwedischen Brillen-Onlinehändlers Lensstore übernommen, und erst vor wenigen Wochen entschied man sich in Berlin mit den schwedischen Verantwortlichen gemeinsam für eine einheitliche Markenpräsenz unter de