"Krisenblocker Linse": Interview mit Uta Lindner

Begeisterung für die Linse färbt auf Mitarbeiter ab

Bei Colibri Optic in Leipzig generiert man inzwischen 25 Prozent des Gesamtumsatzes im Jahr mit Kontaktlinsen. Die DOZ wollte im Rahmen der Kampagne "Krisenblocker Linse" von Eignerin Uta Lindner wissen, was sie dabei antreibt.
Uta Lindner ist Inhaberin von Colibri Optic in Leipzig.

Uta Lindner ist Augenoptikermeisterin und Inhaberin von colibri optic in Leipzig.

© Lindner

Seit der Eröffnung von Colibri Optic in Leipzig im Jahr 2007 bietet Uta Lindner Kontaktlinsen an. Inzwischen generiere man 25 Prozent des Gesamtumsatzes im Jahr mit Linsen, so die Augenoptikermeisterin. Zum Portfolio gehörten alle Tauschsysteme inklusive multifokaler Weichlinsen und formstabiler Linsen. Der Bausch + Lomb-Partner führt gegenwärtig rund 80 Kundinnen und Kunden im Kontaktlinsen-Abo. Mit an Bord des Colibri-Teams sind zusätzlich zu Lindner eine weitere Augenoptikermeisterin, eine -gesellin sowie eine Brillenberaterin.

DOZ: Was war der Auslöser für Sie, um in die Kontaktlinse einzusteigen?
Uta Lindner: Ich habe meine Augenoptikerlehre noch zu DDR-Zeiten in Leipzig abgeschlossen, bin dann nach der Wende nach Düsseldorf gezogen und habe dann in ausgewählten Seminaren die Anpassung von Kontaktlinsen erlernt. Dort hatten mich die Dozenten in ihren Bann gezogen und für die Linse begeistert. 

Wie motivieren Sie sich selbst und ihre Mitarbeiterinnen für die Kontaktlinse?
Wenn die Mitarbeiter zu mir kommen, spüren sie als erstes meine eigene Begeisterung für die Kontaktlinse. Ich ermögliche ihnen, an vielen Schulungen unterschiedlicher Anbieter teilzunehmen. Ebenso stehe ich ihnen jederzeit mit Rat und Tat zur Seite, diskutiere Fallbeispiele mit ihnen, wir testen immer wieder neue Kontaktlinsen-Materialien und stehen Neuerungen grundsätzlich offen gegenüber.

Wie haben Sie sich und Ihr Team unter Corona motiviert?
Wir haben das Angebot der Online-Schulungen stark genutzt. Viele Kontaktlinsen-Hersteller haben hier sehr gute und interessante Seminare angeboten, die wir im Team nutzen und nachbereiten. Um uns nicht in der Comfort-Zone auszuruhen, vereinbaren wir konkrete Zielsetzungen miteinander. Dabei geht es zum Beispiel um die Neukundengewinnung für das Kontaktlinsen-Abo und die Kommunikation unserer Services gegenüber den Kunden.

Was haben Sie sich für die Zeit nach Corona in und mit der Kontaktlinse vorgenommen?
Wir wollen unser Abo-System weiter ausbauen. Denn Abos bieten uns Unternehmern eine größere Stabilität in Krisenzeiten. Außerdem wollen wir eine Video-Sprechstunde einführen und neue Kanäle, wie WhatsApp nutzen, um Produkte zu kommunizieren und den Kontakt zum Kunden zu halten.

Wie viele Ihrer Kunden nutzen Kontaktlinsen als Zusatz zur Brille?
Wir haben geschätzt und kamen dabei auf 30 bis 40 Prozent der Brillenkunden.

Preisen sie Dienstleistung und Produkt separat aus?
Bis zum vorigen Jahr habe ich Produkt und Dienstleistung im Komplettpreis geführt. Im Zuge der Corona-Pandemie durften die Augenoptiker ja eine gewisse Zeit keine Kontaktlinsen mehr anpassen. Dabei haben wir dann gemerkt, dass wir beides separat auspreisen müssen, um gegenüber dem Kunden weiterhin transparent argumentieren und beraten zu können.

Wie haben sich Ihr Geschäftsumsatz und der Kontaktlinsen-Umsatz seit der Corona-Pandemie entwickelt?
Im vergangenen Jahr haben wir im Tauschsegment bei Kontaktlinsen zugelegt. In 2021 ist der Umsatz im Januar und im Februar dann abgerutscht. Das lag an der kalten Jahreszeit, keiner hat mehr Sport an der frischen Luft getrieben und das gesamte gesellschaftliche Leben fand nur minimal statt. Seit März zieht das Kontaktlinsengeschäft wieder deutlich an. Viele müssen einen Mund-Nasenschutz tragen, haben Probleme mit dem Beschlagen der Brille und treiben wieder mehr Sport.