Landario handelt mit gebrauchten Markenfassungen

Auf diese Idee wäre mancher im Traum nicht gekommen

Bewussten Konsumenten einen Weg zu bieten für den nachhaltigen und ressourcenschonenden Umgang mit gebrauchten Brillenfassungen, das ist das erklärte Ziel von Landario. Das Aalener Noch-ein-bisschen-aber-nicht-mehr-so-ganz-Start-up hat aus einer nächtlichen Eingebung ein tragfähiges Geschäftsmodell gemacht, „mit dem man vermutlich nicht reich wird“, wie Gründer Dominik Maier zugibt, „aber dafür ziemlich glücklich“.
Dominik Maier von Landario

„Wir wollen bewussten Konsumenten einen Weg bieten für den nachhaltigen und ressourcenschonenden Umgang mit gebrauchten Brillenfassungen“, beschreibt Gründer und Geschäftsführer Dominik Maier eine der Ideen hinter Landario.

© Stefanie Bango

Wegwerfen und neu kaufen, dieses Prinzip gerät in nachhaltig denkenden Kreisen mehr und mehr in Verruf. „Das umweltfreundlichste Produkt ist das, das nicht mehr hergestellt werden muss. Ein gebrauchtes Produkt reduziert den Materialverbrauch, weil es das ja schon gibt, und es vermeidet Müll.“ Frühe Verkünder dieser Erkenntnis waren nicht einmal Greta Thunberg oder Lisa Neubauer, sondern Uwe, Peter, Günter und Manni Ludolf – wenn auch mit dem Ziel der Gewinnmaximierung. Schließlich führten die Ludolfs um das Jahr 2000 herum eine gutgehende Autoverwertung. Zuschauern der damaligen Doku-Soap „Vier Brüder auf‘m Schrottplatz“ werden vor allem die gefühlt kilometerlangen Regale in Erinnerung geblieben sein, prall gefüllt mit noch brauchbaren Teilen aller denkbaren und undankbaren Kfz-Modelle.

Ganz so abenteuerlich wie im Ludolfschen Lager sah es drei Jahre nach der Gründung bei Landario nicht aus. Oder doch? „Da war schon irgendwann der Zeitpunkt erreicht, dass wir uns auf unseren 20 Quadratmetern im Innovationszentrum vor lauter gebrauchten Fassungen kaum noch bewegen konnten“, berichtet Gründer und Geschäftsführer Dominik Maier, und kramt auch gleich Beweisbilder aus dem Jahr 2019 hervor. Da war das Aalener Start-up entschieden zu groß geworden für den zugeteilten Raum im INNO-Z (1). Aus der neuartigen Idee, gebrauchte Fassungen aufzukaufen, zu prüfen, zu reparieren und aufzuarbeiten – Landario bezeichnet es als „professionellen Handel mit gebrauchten Markenbrillenfassungen“ -, war ein tragfähiges Geschäftskonzept geworden. Die Zahlen sprechen für sich: Von 750 verkauften Fassungen im Jahr 2019 steigerte Landario den Absatz über 1.300 in 2020 bis auf 1.900 im laufenden Jahr. Tendenz: weiter steigend.

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