Exklusiver Besuch in Berlin Zu Gast im Mykita-Haus: Drei von 300
28.07.2025
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Im Mykita-Haus in Berlin-Mitte wird Hand in Hand gearbeitet. Hier entsteht das Design und das fertige Produkt Brille - von der Design-Idee bis zur Auslieferung an die Vertriebspartner.
Erstveröffentlichung in der DOZ 7/25
An der Köpenicker Straße, vis-à-vis der Spree und in Nachbarschaft zum bekannten Sage Club, liegt das neue Zuhause des Brillenlabels Mykita. Innen drin: Alles, was es für einen professionellen Brillenbau braucht. Vom Designstudio über die Fertigung bis zur Logistik: Hier gibt es eine Brillenmanufaktur mitten in der Großstadt - mit reichlich Platz und Raum für Kreativität und Produktivität. Im Mykita-Haus im Berliner Bezirk Mitte entstehen Brillen mit markantem Design. Der Stil hat Wiedererkennungswert. Mit dem Lifestyle, der Berlin nachgesagt wird, hat das Design aber eher weniger zu tun, sagt Gründer und Creative Director Moritz Krüger. Vielleicht schon eher mit dem Lebensgefühl einer Großstadt im Allgemeinen. „Wir fertigen Brillen, bei denen Design, Fertigung in Handarbeit, Innovation, Nachhaltigkeit und Langlebigkeit im Vordergrund stehen. Unsere Produkte sollen für den Endkunden so komfortabel wie möglich sein und sich perfekt dem Gesicht anpassen“, erklärt Krüger. „Brillendesign beginnt für mich mit einer grundlegenden Vorstellung von Form, Konstruktion, Material und Farbe. Aus diesen Komponenten entstehen immer wieder neue Kreationen. Ich vergleiche das gern mit einer Küche, in der es verschiedene Zubereitungs- bzw. Verfahrenstechniken gibt.“ Dementsprechend ist im Mykita-Haus der gesamte Manufakturprozess untergebracht. Ein Vorteil, denn hier kann Hand in Hand gearbeitet werden. Die Designer stehen von Anfang an im Austausch mit den Ingenieuren. Jeder denkt mit. Kurze Wege beschleunigen die Prozesse.
Wer das Mykita-Haus betritt, trifft in dem riesigen Komplex ziemlich schnell auf Menschen aus unterschiedlichen Ländern. Neben Deutsch, Englisch, Spanisch und Griechisch wird sogar Japanisch gesprochen. „Gerade um die Jahrtausendwende war Berlin eine Stadt, die viele junge Kreative angezogen hat“, erinnert sich Krüger. Die Internationalität der rund 300 Mitarbeiter vor Ort sei aber kein Einstellungskriterium gewesen, lacht er, es habe sich einfach so ergeben. Hier vor Ort trifft man interessante Menschen – solche, die das Thema Brille seit vielen Jahren leben. In der riesigen und trotzdem irgendwie gemütlichen Halle samt ausgestatteter Küche gleich hinter dem Eingang wird mittags gekocht bzw. zusammen gegessen. „Ich finde es wichtig, dass wir auch mal zusammenkommen. Ich glaube, das soziale Miteinander ist eine so wichtige Energie, die Mykita schon immer so ausmacht“, sagt Krüger. Gleich danach kommt die Produktion. Hier arbeiten insgesamt rund 110 Menschen an der Werkbank. Dahinter ein Seminarraum für Trainings und Weiterbildung. Jeder Mitarbeiter für sich ist ein Teil der kreativen DNA von Mykita.
"Wir sind ein Team voller Kulturen und Ideen."
Einer davon ist Joseph List. Vor über 20 Jahren ist er bei Mykita „reingerutscht“. Er erzählt: „Ich kam quasi direkt aus Neuseeland über London nach Berlin, nachdem ich meinen Bachelor of Design abgeschlossen hatte. Damals war Mykita nur eine Handvoll Leute, die Firma wuchs schnell und brauchte Unterstützung. Ich bin sofort in der Produktion eingestiegen, wo ich schnell alle Feinheiten rund um die Brille kennengelernt habe und nach diversen Stationen im Qualitätsmanagement angekommen bin. Ich mochte die Leute, das Produkt und die geniale Atmosphäre und bin seitdem dabeigeblieben!“
Er beschreibt das Unternehmen als lebendiges, aber konzentriertes Team voller Kulturen und Ideen. Die Art und Weise, wie die Mykita-Crew seit über 20 Jahren zusammenarbeitet, sich Ziele herausfordernd setzt und qualitativ hochwertige Produkte herstellt, ist für ihn ein Beweis für die Langlebigkeit des Produkts. Das Interesse und die Neugier am Designprozess zeichne das Team aus – was sich auch in der flachen Hierarchie zeige. Er schätzt die Freiheit, alle Möglichkeiten auszuprobieren, die eigene Meinung äußern zu können und das Ziel, immer besser werden zu wollen. „Die konstruktiv-kritische Atmosphäre, das Multitasking und die Spontaneität sind Teil unserer Identität und spiegeln sich auch im Stil und in der Art unserer Produkte wider“, formuliert es List. Er sieht das Mykita-Haus als einen Ort, an dem Ideen, Zusammenarbeit und Problemlösung kurze Wege zueinander haben – ein Ort, zu dem alle kommen können und sich willkommen und stolz fühlen.
Joesph List, Quality Manager
"Wir ziehen Inspiration aus unterschiedlichen Branchen"
Seine Kollegin Julia Mehlhorn ist verantwortlich für die Bereiche Brand Communications, Corporate Design, Marketing und eCommerce. Sie und ihr Team kümmern sich um die Entwicklung und Umsetzung der Marketing- und Kommunikationsstrategie, so dass Marke und Kollektionen über alle physischen und digitalen Kunden-Touchpoints hinweg möglichst visibel und konsistent präsentiert sind. Vor über zehn Jahren zog es die Wahlberlinerin in die Hauptstadt. Sie kam über eine Ausschreibung zu Mykita. „Ein international agierendes Unternehmen, mit Headquarter und einer eigenen Produktion in Berlin; dazu eine Markenästhetik, Design- und Produktphilosophie, mit der ich mich absolut identifizieren kann, waren ausschlaggebend, mich bei Mykita zu bewerben“, erzählt sie.
Es sei ein unheimlich dynamisches Unternehmen, das sich durch die Menschen, die vielen unterschiedlichen Talente, Disziplinen und Kulturen auszeichnet, die im Mykita-Haus in Berlin zusammenkommen. „Wir ziehen Inspiration aus unterschiedlichen Branchen, Kollaborationen und unserer Manufakturexpertise - immer mit dem Anspruch, unsere Produkte und unser Unternehmen stets weiterzuentwickeln, besser und nachhaltiger zu machen.“ Dabei spiele das Mykita-Haus eine zentrale Rolle: „Wir verfolgen einen sehr holistischen Ansatz - von der Produktenwicklung bis zur POS Experience wird alles hier vor Ort entwickelt. Die Nähe und der Dialog zwischen den verschiedenen Abteilungen, der Manufaktur sowie die kreative und offene Unternehmenskultur sind wichtige Treiber für die Innovationskraft des Unternehmens und Qualität unserer Produkte.“
Julia Mehlhorn, Global Brand Director
"Immer wieder etwas Neues zu entwickeln, treibt mich an."
In der Designabteilung im ersten Stock trifft man auf Ina-Marie Kater. Nach ihrem Produktdesign-Studium in Hamburg hat sie zunächst in einer Designagentur in Stockholm gearbeitet. Doch es zog sie zurück nach Berlin. Seit 2013 gehört sie zum Mykita-Design-Team. „Drei Mal im Jahr präsentieren wir eine neue Kollektion, für die wir neue Designs entwerfen und diese technisch umsetzbar machen“, erklärt sie. Dazu werden zunächst technische Zeichnungen erstellt. Mit der R&D-Abteilung werden neue Oberflächen erarbeitet - eng zusammen mit den Ingenieuren für die optimalen technischen Designlösungen. Die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Abteilungen ist nötig, um die Serienproduktion sicherzustellen. Es sei ein kreativer und technischer Prozess, der stark von Teamarbeit lebt.
„Bei Mykita geht es für mich darum, gemeinsam ein tolles Produkt zu schaffen und dabei immer auch die Perspektiven der anderen zu berücksichtigen. Der respektvolle und wertschätzende Umgang miteinander sorgt für eine gute Atmosphäre, viele Kollegen sind inzwischen auch Freunde geworden, was die Zusammenarbeit noch bereichernder macht.“ Und obwohl schon so viele Brillen existieren, sieht sie immer wieder neue Ansätze, neue Formen, neue technische Lösungen. „Was mich antreibt, ist die Herausforderung, in einem so vielfältigen Markt immer wieder etwas Neues zu entwickeln - etwas zu entwerfen, das nicht nur funktioniert, sondern auch ästhetisch überzeugt, sich gut anfühlt und den Charakter der Trägerinnen und Träger unterstreicht.“
Ina-Marie Kater, Deputy Head of Design
Drei von 300 – und doch beispielhaft für das, was Mykita ausmacht: Vielfalt, Leidenschaft und das gemeinsame Ziel, außergewöhnliche Brillen zu schaffen. Die Geschichten von Joseph List, Julia Mehlhorn und Ina-Marie Kater zeigen eindrucksvoll, wie tief Designverständnis, Handwerkskunst und Teamgeist in der DNA des Unternehmens verankert sind. Im Mykita-Haus in Berlin entsteht weit mehr als nur ein Produkt – hier stößt man auf eine Kultur, in der Kreativität auf Präzision trifft, internationale Perspektiven auf gemeinsame Werte und tägliche Zusammenarbeit auf langfristige Vision.