Forschung an smarten Kontaktlinsen Xpanceo erhält 250 Millionen US-Dollar Förderung

Kontaktlinsen der Zukunft: Die Prototypen von Xpanceo kombinieren Hightech wie Displays, Sensoren und Nachtsichtfunktionen direkt auf dem Auge – ein möglicher Gamechanger für Augenoptik und Medizin.

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Das in Dubai ansässige Start-up Xpanceo hat laut eigener Mitteilung 15 funktionsfähige Prototypen smarter Kontaktlinsen entwickelt, mit Einsatzmöglichkeiten, die weit über die Korrektur von Fehlsichtigkeiten hinausgehen. Gezeigt wurden unter anderem Kontaktlinsen mit integrierten Displays, Glaukom-Sensoren zur Messung des Augeninnendrucks und biochemischen Sensoren zur Analyse von Gesundheitsparametern wie dem Glukosespiegel direkt aus der Tränenflüssigkeit. Auch technologische Highlights wie kabellose Energieübertragung, Nachtsicht durch nanopartikelverstärkte Linsen, Farbkorrektur und 3D-Darstellung zählen zu den Funktionen einzelner Modelle. Erste Vorführungen fanden bereits auf Messen statt – ein klinisch testbares Modell soll laut Unternehmen bis Ende 2026 vorliegen.

Gegründet wurde Xpanceo 2021 vom russischen Unternehmer Roman Axelrod und dem ukrainischen Nanophotonik-Forscher Valentyn Volkov. Mit Kapital in Höhe von 250 Millionen US-Dollar aus der Serie-A-Finanzierung wird das Unternehmen aktuell mit rund 1,35 Milliarden US-Dollar bewertet. Investoren wie Opportunity Venture zeigen damit Vertrauen in eine Technologie, die in ihrer Umsetzung große Hürden zu überwinden hat. Der Markt für smarte Kontaktlinsen gilt trotz vielversprechender Konzepte als technisch anspruchsvoll: Energieversorgung, Tragekomfort und vor allem die regulatorische Zulassung – etwa durch die US-amerikanische FDA – sind langwierige Prozesse. Ein warnendes Beispiel lieferte Mojo Vision, dessen ambitioniertes Kontaktlinsenprojekt trotz millionenschwerer Investitionen 2023 eingestellt wurde.

Geschrieben von

Nicole Bengeser

Nicole Bengeser

Augenoptikerin

Nicole Bengeser bringt als Augenoptikerin Fachwissen und als leidenschaftliche Redakteurin journalistisches Gespür zusammen. Beim DOZ-Verlag widmet sie sich mit Neugier den Trends, Debatten und Entwicklungen der Augenoptik.

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