Auch Ziele bis 2030 veröffentlicht Fielmann benennt die „Vision 2035“

Fielmann Filiale
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Schon auf der Bilanzpressekonferenz Ende April hatte Marc Fielmann angekündigt, in diesem Jahr alle Ziele der „Vision 2025“ zu erreichen und auf der Hauptversammlung die neue „Vision 2035“ und die Ziele bis 2030 zu verkünden (die DOZ berichtete). Mit Blick auf die Zahlen des ersten Halbjahres unterstreicht Fielmann nun erstere Aussage – und spricht von einer wahrscheinlichen Übererfüllung der Vision 2025. Nach vorläufigen Zahlen erwirtschaftete die Fielmann-Gruppe im ersten Halbjahr 2025 einen Konzernumsatz von rund 1,2 Milliarden Euro. Das entspricht einem Plus von 12 Prozent gegenüber dem Vorjahr (1,1 Mrd. €). Eine verbesserte Abverkaufsstruktur, zusätzliche Produktivitätsgewinne und Kostendisziplin hätten das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes EBITDA) überproportional auf etwa 290 Millionen Euro steigen lassen (circa +26 %, Vorjahr: 230 Mio. €). Die bereinigte EBITDA-Marge verbesserte sich und erreichte etwa 23,7 Prozent auf Gruppenebene (Vorjahr: 21,1 %) und 24,9 Prozent in Europa (Vorjahr: 22,2 %).

„Als wir 2019 unsere Vision 2025 entwickelt haben, waren weder die Coronavirus-Pandemie noch der Krieg in der Ukraine absehbar. Und dennoch werden wir unsere Ziele bis Ende dieses Jahres übertreffen“, sagt der CEO der Fielmann-Gruppe und ergänzt: „Wir haben unseren Auslandsumsatz verdreifacht – knapp 1 Milliarde Euro bis Jahresende – und sind heute das drittgrößte Unternehmen der Branche weltweit. Unser Umsatz wuchs fast doppelt so schnell wie ursprünglich geplant, und unser bereinigtes EBITDA wird das Ziel der Vision 2025 voraussichtlich um rund 50 Prozent übertreffen.“ Für das Jahr 2025 rechnet die Fielmann-Gruppe daher mit einem Gesamtumsatz von bis zu 2,5 Milliarden Euro, einer EBITDA-Marge in Europa von 25 Prozent sowie auf Gruppenebene von 24 Prozent.

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Mit der Vision 2035 ins nächste Jahrzehnt

Doch Fielmann wäre nicht Fielmann, hätte man nicht schon die nächsten Meilensteine im Visier. Mit der Vision 2035 wolle man den Weg ins nächste Jahrzehnt vorzeichnen. Zusammen mit den Mitabreitenden aus allen Märkten, Funktionen und Organisationen der Fielmann-Gruppe habe man die Vision für die nächste Dekade entwickelt: „Als verlässlichster Partner setzen wir weltweit neue Maßstäbe in der Versorgung rund um gutes Hören und Sehen.“ In den nächsten zehn Jahren will sich die Fielmann-Gruppe von einem europäischen Augenoptiker und Hörakustiker zu einem globalen Versorger rund um Augen und Ohren entwickeln. Heißt: neben dem Kerngeschäft, der Augenoptik in Europa, der Expansion in den USA sowie einer schnell wachsenden Hörakustik, will Fielmann mit innovativen Services in der angrenzenden Gesundheitsversorgung wachsen.

Ziel: „Aufbau der führenden teleophthalmologischen Plattform in Europa“

Was Letzteres bedeutet, wird beim Blick auf die Ziele bis 2030 zumindest etwas deutlicher. Hier soll sich mit dem „Aufbau der führenden teleophthalmologischen Plattform in Europa“ der Umsatz im Bereich der medizinischen Dienstleistungen auf Gruppenebene mehr als verdreifachen. Gemeint sein dürfte damit der Bereich Screening, den Fielmann durch seine Augen-Check-ups in Kooperation Tochter Ocumeda seit rund zwei Jahren in Deutschland etabliert und mittlerweile auch in der Schweiz und Österreich ausgerollt hat. Mit der Implementierung in den anderen europäischen Märkten, sieht man bei Fielmann enormes Wachstumspotenzial. Auch die weiteren Ziele sind ambitioniert: Der Umsatz soll weltweit auf 4 Milliarden Euro steigen (ein Plus von 60 Prozent im Vergleich zur Umsatzprognose für 2025), die EBITDA-Marge soll, durch eine Fokussierung der Expansion auf die Bestandsmärkte, auf Gruppenebene 25 Prozent erreichen. Außerdem erwartet Fielmann eine Verdopplung des Umsatzes in der Hörakustik in Europa.

Ambitionierte Ziele. Doch das waren die in der Vision 2025 formulierten auch – das Ergebnis ist bekannt.

Geschrieben von

David Friederichs

David Friederichs

Große Themen mit gründlicher Recherche und kritischem Blick sind David Friederichs Spezialgebiet. Der DOZ-Chefredakteur schreibt am liebsten über das, was wirklich zählt – und sammelt dabei gerne Brillen. 

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