Trump dämpft Verbraucherstimmung

Einkaufszentrum
Die Stimmung der Verbraucher wird schlechter.
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Die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) hat die Ergebnisse ihrer Konsumklimaforschung für Deutschland für Februar 2017 vorgestellt. Nach dem glänzenden Start in das Jahr 2017 muss die Verbraucherstimmung in Deutschland im Februar einen kleinen Rückschlag hinnehmen. Sowohl die Konjunktur- und Einkommenserwartung als auch die Anschaffungsneigung gehen zurück.

Die GfK sagt für März eine Eintrübung ihres Stimmungsbarometers um 0,2 auf 10,0 Punkte voraus. Dies ist der erste Rückgang nach zuletzt vier Anstiegen. Dennoch ist die Konjunkturstimmung im Jahresvergleich noch immer gut und liegt sechs Zähler über ihrem entsprechenden Vorjahresniveau, so die GFK.

Trump verunsichert die Verbraucher

„Der Regierungswechsel in den USA und die zuletzt deutlich gestiegene Inflation haben der überaus guten Konsumstimmung im Februar einen Dämpfer versetzt“, erklärt GfK-Marktforscher Rolf Bürkl. Die Pläne des US-Präsidenten Donald Trump, den Protektionismus zu verstärken, lasse vor allem bei Beschäftigten stark exportorientierter Industrien(wie der Automobil- und Maschinenbausparte sowie der chemischen Industrie) Zweifel an der Sicherheit des eigenen Arbeitsplatzes aufkommen.

Auch die Vertreter der augenoptischen Branche haben vor Kurzen bereits ihre Prognosen für das Jahr 2017 abgegeben. Erste Einschätzungen dazu liefern Thomas Truckenbrod, Präsident des Zentralverbandes der Augenoptiker und Optometristen (ZVA), und der Vorstandsvorsitzende des Industrieverbandes Spectaris, Josef May, schon in der DOZ-Ausgabe 02/2017, die wir auch an dieser Stelle noch einmal präsentieren.

Josef May, Vorstandsvorsitzender des Industrieverbandes Spectaris

Josef May
Josef May © Detlev Schilke

2016 war für die deutsche augenoptische Industrie kein überragendes Jahr, aber ein ordentliches. In Deutschland konnten wir über alle Produktbereiche ein Umsatzplus von 2,0 Prozent auf 2,204 Milliarden Euro verzeichnen. Gleichwohl müssen wir konstatieren, dass der Margendruck sich weiter verschärft hat. Auch im Auslandsgeschäft hatten wir mit 1,0 Prozent ein leichtes Plus (auf 2,114 Milliarden Euro). Hier waren unsere Erwartungen allerdings zu Jahresbeginn leicht höher gewesen – auch unsere Industrie ist leider vor den neuen Herausforderungen in einer unübersichtlicher werdenden Welt nicht gefeit. Drei Viertel unserer Exporte gehen allerdings nach Europa, was uns die Disposition erleichtert. Für dieses Jahr erwarten wir für den deutschen Markt ein Plus von 2,5 Prozent, für unsere Exporte peilen wir trotz aufziehender weiterer protektionistischer Barrieren einen leichten Zuwachs um 1,5 Prozent an.

Thomas Truckenbrod, Präsident des Zentralverbandes der Augenoptiker und Optometristen

Thomas Truckenbrod
Thomas Truckenbrod © ZVA

Unsere verbandseigene traditionelle Umfrage zu Jahresbeginn weist indessen einige erfreuliche Tendenzen auf. So ist bei über der Hälfte der befragten Betriebe der Umsatz 2016 gestiegen. Derselbe Anteil der Betriebe geht auch fürs kommende Jahr von steigenden Umsätzen aus. Zwei Drittel bewerten ihre derzeitige wirtschaftliche Situation als gut, und exakt die Hälfte der Betriebsinhaber erwartet hier zumindest Kontinuität. 41,7 Prozent nehmen sogar an, dass sich ihre betriebswirtschaftliche Situation 2017 noch weiter verbessert. Dass es nicht mehr sind, die diesen Optimismus teilen, könnte der Kostensituation geschuldet sein, denn immerhin zwei Drittel der Befragten erwarten steigende Ausgaben. Hierzu passt, dass 35,7 Prozent mit Ersatzbeschaffungen rechnen und 28,6 Prozent der Betriebsinhaber Erweiterungsinvestitionen planen. Dabei wird es sich gemäß unserer Erhebung wohl nicht zuletzt um Geräte handeln, die einen Ausbau des optometrischen Angebotes ermöglichen. Schon jetzt geben 66,7 Prozent an, vermehrt auf derartige Dienstleistungen zu setzen. Mehr als die Hälfte der Befragten wollen zudem neue Mitarbeiter einstellen. Alles in allem gibt es für die deutsche Augenoptik also genügend Anlass, positiv in die Zukunft zu schauen.