"Eyewear for accurate men"

Portrait der Firmengründer Jaromir Ufer und Johannes Dillinger.
Die Firmengründer Johannes Dillinger und Jaromir Ufer (re.).
© Kerl

Carbon verbindet Jaromir Ufer und Johannes Dilliger. Über den Werkstoff lernten sich die Ingenieure 2009 am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Göttingen kennen. Heute fertigen sie daraus Brillen für den Mann. Unter dem Label „Kerl“ präsentierten sie ihre erste Kollektion zeitgleich zur Opti im Münchner Ponyhof Artclub. Die von dem Züricher Trendscout Markus Moser designte Start-Kollektion umfasst zehn Modelle in den Farben raw night, raw moon, raw star, raw coffee und median night. Für den Herbst sind drei weitere Carbon-Modelle geplant.

Bis 2011 arbeiteten die zwei Mitdreißiger Seit an Seit in Göttingen. Zur Leidenschaft Carbon kam die für gutes Design. Sie fingen an, mit Carbon „herumzubasteln“. Rasch fiel die Wahl auf die Brille. So entstanden die ersten Carbon-Fassungen - damals noch mit Laubsäge und Pinsel. Ufer wechselte 2012 nach München in die Automobilindustrie. Dillinger promovierte in Göttingen über Carbon.

Carbon ist Diva und erste Wahl

Die Kohlenstoffverbindung gilt als Diva und als erste Wahl unter den Materialien für die Fassungsfertigung. „Der Werkstoff ist sehr leicht, hat eine extrem interessante Oberfläche und eine vielseitige Textur“, erklärte Ufer. Allerdings sei es aufwändig, Carbon herzustellen und zu verarbeiten, so Dillinger. Um das zu können, müsse man sich „sehr tief damit befassen“.

Carbon besteht aus Fasern. Diese werden nach einer Vorlage geschichtet. Die Art und Weise wie dieses erfolgt, entscheidet über die Biege- und die Brucheigenschaften. Anschließend werden die Fasern mit Kunststoffharz imprägniert, unter hohem Druck gepresst, in die Brillenform gelegt und bei bis 60 Grad Celsius „gebacken“. Eine Kerl-Fassung setzt sich aus fünf bis acht Lagen zusammen. Anpassbar ist sie über das Scharnier und die Nasenpads.

Moser verantwortet das Design - Dillinger und Ufer die Umsetzung

Das Label Kerl ist derzeit bei der Plan C GmbH in München beheimatet. Gefertigt wird in Bernkastel an der Mosel und in München. Der Vertrieb der Brillen erfolgt über die Alpenglühn Handels GmbH in Zürich (Schweiz), hinter der sich der Augenoptikermeister Markus Moser verbirgt. Ihn lernten die Ingenieure auf einer Messe kennen und hielten Kontakt; heute entwirft er schicke Brillen unter anderem für Kerl.