EinDollarBrille: erfreulicher Jahresbericht für 2019

Kind mit Ein Dollar Brille
Screenshot vom Jahresbericht des EinDollarBrille e.V.
© EinDollarBrille

Der EinDollarBrille e.V. mit Sitz in Erlangen hat seinen Jahresbericht für 2019 vorgelegt. Angesichts der Corona-Krise musste an fast allen Projekten die Arbeit eingestellt werden. Der Schutz der Mitarbeiter und Patienten stehe an oberster Stelle sowie die Erhaltung der mühevoll aufgebauten lokalen Strukturen, so Martin Aufmuth, Vorsitzender und Gründer des Vereins EinDollarBrille.

„Dabei ist unsere Arbeit heute wichtiger denn je - wir sind dankbar für jede Unterstützung!“, erklärt Aufmuth weiter. „Nach Angaben der WHO in ihrem globalen Bericht zum Thema Sehen im Oktober 2019 bräuchten 950 Millionen Menschen eine Brille – sie können es sich nicht leisten oder haben keinen Zugang. Diese Zahlen sind so groß, dass man sie gar nicht richtig fassen kann. Für mich werden sie erst greifbar durch meine persönlichen Begegnungen mit Menschen, denen wir mit einer Brille helfen konnten.“

So startete 2019 das EinDollarBrille Projekt in Peru, getragen von der Schweizer Dieter Kathmann Stiftung. Die Schwester-Organisation EinDollarBrille Schweiz hat mit der Ausweitung ihres Projekts in Myanmar begonnen. In Burkina Faso (Westafrika) können mittlerweile fast 40 Prozent der Bevölkerung durch die EinDollarBrille augenoptisch versorgt werden; die Organisation zählt daher zu den großen Arbeitgebern. Im März 2019 hat mit der offiziellen Registrierung als Non-Profit-Organisation die Schwesterorganisation OneDollarGlasses USA Fahrt aufgenommen. Sie arbeitet an der Gewinnung neuer Unterstützer und Partner und hat ihr eigenes Pilotprojekt in Liberia (Westafrika) gestartet. Im Sommer 2019 bezog die Organisation ihr erstes kleines Zentralbüro in Erlangen.

Mehr private Spenden

Die Kassenprüfung konnte aufgrund der Corona-Krise bis zur Fertigstellung des Jahresberichts nicht vollständig durchgeführt werden, daher sind die Zahlen vorläufig. Erfreulich sei der Zulauf bei den Privatspenden, geht aus dem Finanzbericht hervor. Trotz gesunkener Einnahmen wurden die Projekte ausgebaut und mehr Menschen mit Brillen versorgt als im Vorjahr. So beliefen sich die Einnahmen auf 3,38 Mio. Euro (Vorjahr: 3,62 Mio. Euro); knapp 96 Prozent davon waren Spendeneinnahmen (3,23 Mio. Euro).

Den Einnahmen standen Ausgaben in Höhe von 3,09 Mio Euro gegenüber (2018: 2,44 Mio. Euro). Hierbei wurden 1,5 Mio. Euro für die direkte Durchführung der Projekte in den Zielländern verwendet. Beim Material und Zubehör fielen Kosten in Höhe von rund 170.000 Euro an, darunter für die Herstellung von Brillen (82.000 Euro), für Zubehör zu den Biegemaschinen (12.000 Euro) sowie für die Anschaffung von optischen Geräten und anderem Equipment (79.000 Euro). Auch in die Ausbildung der EinDollarBrille-Produzenten beziehungsweise -Optiker in den Projektländern und in den laufenden Betrieb vor Ort wurden 1,24 Mio. Euro (gegenüber nicht ganz einer Millionen Euro im Vorjahr) investiert.

Mitte 2019 wurde eine zweite Führungsebene unterhalb des Vorstandes eingerichtet, die erfolgreich die Führung der zentralen deutschen Organisationsbereiche beziehungsweise der Auslandsprojekte übernommen hat. Ende 2019 weist der EinDollarBrille e.V. somit acht Vollzeitstellen (davon zwei im Vorstand), sechs Teilzeitstellen und elf Arbeitsverhältnisse auf Minijobbasis vor.

Neue Website

Fast gleichzeitig mit der Veröffentlichung des Jahresberichts wurde die neue Website der EinDollarBrille fertiggestellt. Viele ehrenamtliche Arbeitstage- und Nächte habe dies ermöglicht, so Aufmuth. Unter eindollarbrille können aktuelle Berichte über die Arbeit in den verschiedenen Projekten und über die dahinterstehende Idee nachgelesen werden.