Brillen für den Outdoor-Sport

Mountainbikefahrer im Wald
Welche Brille past zur welcher Outdoor-Sportart?
© Adidas

Die Tage werden endlich länger und wärmer. Das lockt wieder viele raus in die Natur. Für fast alle Outdoor-Sportarten gibt es maßgeschneiderte Brillen. Besten UV-Schutz und die Korrektur in eigener Sehschärfe sollten sie alle haben. Was bei welcher Sportart außerdem zu beachten ist, hat das Kuratorium Gutes Sehen (KGS) in einem "Pressepaket" zusammengefasst. .

Lauf- und Radsport: Gefahren

  • UV-Licht
  • Blendung
  • Reflexionen
  • wechselndes Licht
  • Wind
  • Tempo
  • Fremdkörper
  • Körperhaltung
Jogger mit Sonnenbrille
© Rodenstock

Schutz: Glaswahl

  • Jogger Blendschutzkategorie 1 bis 2.
  • Rennradfahrer mindestens Kategorie 2.
  • Phototrope Gläser; polarisierende Gläser.
  • Standard vor allem für Mountainbiker und Trailläufer:
  • Gläser aus schlagfestem Polycarbonat mit kratzfester, harter Beschichtung.

Schutz: Glasfarben

  • Bei Touren mit viel Licht-und-Schatten-Spielen Orange, Rot oder Braun. Straßenradfahrer wählen Grau oder Braun – für ganzjährig gute Sicht.

Schutz: Brillenfassungen

  • Runde, an den Kopf geschmiegte Form, innen gummierte Bügel für festen Halt auf der Mountainbike-Piste.
  • Die Brille darf nicht klemmen und muss zum Helm passen.
  • Für Läufer filigrane, leichte Brillen, rahmenlose Modelle, Halbrahmenfassungen; für Radfahrer größere, geschlossene Fassungen.
  • Biker und Skater sollten den Neigungswinkel der Fassungen verstellen können, um nach unten schauen zu können. Kleine Schlitze zwischen Rahmen und Gläsern gegen Beschlagen. Empfehlenswert: Schweißband auf der Bügelinnenseite.

Wintersport: Gefahren

  • UV-Licht
  • Blendung
  • Reflexionen
  • Wind und Kälte
  • Schnee
  • wechselnde Lichtverhältnisse
  • Tempo
Skifahrer und Snowboardfahrer
© Kuratorium Gutes Sehen e.V.

Schutz: Glaswahl

  • Auf Gletschertouren getönte Gläser der Schutzstufe 4, auf Abfahrten Stufe 3.
  • Polarisationsfilter möglich, aber ungeeignet auf schnellen Pisten, weil Bodenwellen schlechter gesehen werden.
  • Antifog-Beschichtungen.

Schutz: Glasfarben

  • Orange und Rot bei jedem Wetter zur Kontraststeigerung; helles Orange an trüben Tagen und in der Dämmerung; Braun für Blendempfindliche und gute Farbwiedergabe.
  • Es gibt Wechselgläser mit Klicksystemen.

Schutz: Brillenfassungen

  • Sportskibrillen mit gebogenen Gläsern und 160-Grad-Weitwinkelblick für ausreichend großen Sichtbereich, verstellbare Bügel und Nasenpads für Komfort.
  • Ski-Goggles bedecken auch das Jochbein und schützen das halbe Gesicht.
  • Die Brillen müssen bequem und gut am Gesicht anliegen oder es umschließen, außerdem zum Helm passen. Schlitze oder kleine Motoren verhindern bei diesen Maskenbrillen das Beschlagen der Gläser.

Ballsport: Gefahren

  • UV-Licht
  • Blendung
  • wechselnde Lichtverhältnisse
  • fliegende Bälle
  • Kollision mit Mitspielern

Schutz: Glaswahl

  • Für Tennisspieler: getönte Gläser; gegen Blendung empfehlenswert Blendschutzkategorie 2.
  • Für Beachvolleyballer: Kategorie 3, Verspiegelung.
  • Für Golfer: Blendschutzkategorie 3 mit Verlauf, außerdem phototrope, polarisierende und entspiegelte Gläser. Erste Wahl: gekurvte, speziell auf die drei erforderlichen Weiten konzipierte Gleitsichtgläser – herkömmlichen Gleitsichtmodellen fehlt die richtige Entfernung beim „Ansprechen“ und „Putten“.
  • Pflicht: schlagfestes Polycarbonat wegen der Geschosswirkung der Bälle.

Schutz: Glasfarben

  • Braun oder Grau für Tiefen- und Kontrastsehen bei Tennis und Beachvolleyball; Orange und Rot für Kontrastverstärkung im Grün- und Weißbereich beim Golf.

Schutz: Brillenfassungen

  • Bei bewegungsintensiven Sportarten wie Tennis und Beachvolleyball schlagfeste, gut sitzende Rahmen mit regulierbarem, breitem Kopfband für festen Halt.
  • Für Mannschaftssport Wechselscheiben wegen möglicher Zusammenstöße ungeeignet; zu empfehlen: Brillen mit guter Belüftung, gepolsterten Nasenstegen, Silikon-Schutz für die Schläfen.

Bergsport: Gefahren

  • UV-Licht
  • Blendung
  • Reflexionen
  • starkes Gefälle
Kletterer an der Felswand
© Kuratorium Gutes Sehen e.V.

Schutz: Glaswahl

  • Gletscherbrillen mit extrem dunklem Filter der Kategorie 4, dazu am besten entspiegelte Gläser; für Berg- und Hochgebirgstour Kategorien 2 und 3.
  • Antifog-Beschichtungen.
  • Achtung, Sturzgefahr: Bei Gleitsichtbrillen bergab nicht durch den Lesebereich schauen. Also den Kopf senken, um durch den passenden Abschnitt zu blicken. Sicherer: Auf eine Wanderbrille mit abgestimmten Sehzonen umsteigen.
  • Prismen- oder Sicherungsbrillen erleichtern Kletterern beim Sichern die Sicht: kein ständiges Hochschauen, keine Nackenschmerzen mehr. Aber ausprobieren: Nicht jeder kommt damit zurecht.

Schutz: Glasfarben

  • Mit Braun sind Bergsportler auf der sicheren Seite.

Schutz: Brillenfassungen

  • Für Bergsportler bruchsicheres Material, ergonomisch geformte Rundpolster mit Nasenschutz gegen Sonnenbrand und Erfrierungen.
  • Für Otto-Normalbergsteiger Modelle, wie sie Biker oder Wanderer tragen. Hauptsache: weites Sichtfeld, Gesicht umschließende Form, leicht, anpassbare Seitenbügel und Nasenstege, eventuell Kopfband. Bestenfalls – wie bei Gletscherbrillen üblich – flexibel einstellbare und abnehmbare Seitenblenden gegen seitlich einfallendes Sonnenlicht.
  • Belüftungssysteme gegen Beschlagen; Schweißschutz.

Motorsport: Gefahren

  • UV-Licht
  • Blendung
  • Wind
  • hohes Tempo
  • Insekten
  • ruckartige Bewegungen

Schutz: Glaswahl

  • Standard für Motorsportler Blendschutzkategorien 1 bis 3.
  • Weit verbreitet Antifog-Beschichtungen, Antiscratch-Beschichtungen, Entspiegelung.
  • Schmutzabweisende Folien, die das teure Glas schützen, werden nach der Geländefahrt abgezogen.

Schutz: Glasfarben

  • Farblos oder Grau für unverfälschtes Sehen.
  • Brillenfassungen
  • Crossbrillen mit ihrer Krümmung passen sich perfekt ans Gesicht an. Verstellbare, breite Bänder mit Antirutsch-Silikon für guten Halt; Schaumstoffabdichtung gegen Schweiß und Fahrtwind; Belüftungsöffnungen für optimale Luftzirkulation.
  • Unter einem Crossmodell kann der Fahrer seine eigene Korrektionsbrille tragen oder eine spezielle Sportbrille einklicken.
  • Achtung: Nicht jede Crossbrille passt zu jedem Helm – den Helm zum Kauf unbedingt mitnehmen.

Luftsport: Gefahren

  • UV-Licht
  • Blendung
  • Wind
  • extreme und schnell wechselnde Sicht-und Lichtverhältnisse

Schutz: Glaswahl

  • Für Fallschirmspringer oder Paraglider Blendschutzkategorie 2 bis 3.
  • Antifog-Beschichtung, eventuell Verspiegelung.
  • Brillen für Piloten mit höchstens 80 Prozent Tönung (maximal Blendschutzkategorie 2), sonst sinkt das Farberkennungsvermögen.
  • Achtung: Tabu sind aus Sicherheitsgründen polarisierende und phototrope Gläser, empfehlenswert solche mit Verlauf.
  • Bei Fehlsichtigkeit individuelle Korrektionsbrillen.

Schutz: Glasfarben

  • Grau und Braun für sicheren Flug. Mit grauen oder braunen Verlaufstönungen lassen sich die Cockpit-Instrumente problemlos ablesen.
  • Ungeeignet für Piloten: Scheiben in Rot oder Orange, da sie die Farbwahrnehmung verfälschen können.

Schutz: Brillenfassungen

  • Besonders wichtig: Dichtigkeit, perfekte Passform, ausreichendes Sichtfeld und Leichtigkeit – und das in erstklassiger Qualität und Verarbeitung. Alternative: Vollvisierhelme.
  • Für Piloten: Wrap-Around-Brillen mit stark gebogenen Gläsern umschließen das Gesicht, dämpfen störendes Streulicht.
  • Dünne, eng anliegende Bügel, über die das Headset passt.

Wassersport: Gefahren

Eine Gruppe beim Rafting
© Essilor
  • UV-Licht
  • Blendung
  • Reflexionen
  • Wind
  • Wasser
  • Sand
  • Tempo

Schutz: Glaswahl

  • Getönte Gläser in den Blendschutzkategorien 2 und 3.
  • Polarisationsfilter, phototrope Gläser, Innenentspiegelung bei Gläsern, die nicht dicht am Gesicht anliegen.
  • Segler und Motorbootführer können mit Verlaufstönungen Wasser und Instrumente gleichermaßen gut sehen.

Schutz: Glasfarben

  • Grau, Braun oder Grün für natürliche Farbwiedergabe.

Schutz: Brillenfassungen

  • Gesichtsumschließende Formen als Schutz vor Wasser, Wind, Fremdkörpern, vor seitlich und von unten einfallenden Lichtreflexen – besonders für Segler, da weiße Bootsplanken das Licht zusätzlich reflektieren.
  • Die Brillen sollten dicht, aber bequem anliegen.
  • Sicherheit: Kopfband oder Haltebänder gegen Verlust, kleine Auftriebskörper gegen den Untergang im Wasser.