Table of Contents Table of Contents
Previous Page  15 / 116 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 15 / 116 Next Page
Page Background

DOZ

07 | 2017

13

Die Optometrie & Hörakustik Initiative (OHI) ist mittlerweile mit ihrem jährlich

stattfindenden OHI Update die größte österreichische Tagung für Augenoptiker,

Optometristen und Hörakustiker. Mit etwa 200 Teilnehmern, 21 Industrieausstel-

lern und in zwei Sälen parallel stattfindenden Vorträgen zu den Fachgebieten

Augenoptik und Hörakustik, konnte das österreichische Format im Vergleich zum

Vorjahr nochmals deutlich zulegen. Auch der neue, größere Tagungsort im Wiener

Novomatic Forum hat sich bewährt. Er bot Besuchern und der Industrieausstellung

mehr Platz zum Netzwerken und Informieren. Mit dem erstmaligen Angebot ei-

nes Caterings über den gesamten Tagungsverlauf wurde auch für das kulinarische

Wohlbefinden gesorgt und somit die Konzentration bis zum Abend hin gefördert.

Augenoptik und Hörakustik bietet die OHI

ergänzend ein Low-Vision-, Refraktions-,

KL-Assistenten- sowie einen Otoplastik-

Intensiv-Workshop an.

Vier hochkarätige

Augenoptik-Vorträge

Der in den Schweizer Pallas Kliniken

arbeitende Roger Anhalm, MSc eröff-

nete den optometrischen Teil der OHI

Tagung mit seinem Vortrag „Trockenes

Auge! Evaluierung und Management

aus der optometrischen Praxis“. Anhalm

ging unter anderem auf unterschiedliche

Test-Methoden des Trockenen Auges ein.

So beschrieb der Referent verschiedene

Fragebögen und erklärte die Vor- und

Nachteile der evaluierenden Tests. Weiter

ging Anhalm auf die richtige Anwendung

und Aussagekraft von bekannten, aber

auch weniger gebräuchlichen Tests ein.

Im Anschluss stellte der Vortragende

Möglichkeiten zum Management eines

Trockenen Auges vor. Ebenso gab er zu

bedenken, dass dieser nicht unerhebliche

Zeit- und Materialaufwand als Dienstleis-

tung den Kunden auch in Rechnung ge-

stellt werden sollte, damit mittel- bis lang-

fristig eine entsprechende Wertschätzung

der optometrischen Tätigkeiten entsteht.

Beschwerdefreiheit

mit korrekten Brillen und

Fusionsübungen

Orthoptistin Andrea Gehweiler ging in

ihrem Vortrag „Prismen versus Fusions-

schulung bei divergenten Augenstellun-

gen“ auf spezielle Untersuchungstechni-

ken bei binokularen Problemstellungen

ein. Sie erklärte anhand verschiedener

Beispiele, wie bei einer Exophorie mit

speziellen Fusionsübungen bestehende,

astenopische Beschwerden meist nach-

haltig beseitigt werden können.

„Esophorien (hingegen) sind mit

Fusionsschulungen nicht behandelbar“,

so Gehweiler. Sie versorgt Personen mit

Esostellung und astenopischen Beschwer-

den standardmäßig mit Prismen.

Auf großes Interesse im Auditorium

stießen die von Gehweiler demonstrier-

ten Praxisbeispiele. Die Referentin zeigte

Übungen, welche von einer von Exophorie

betroffenen Person geübt werden sollten.

Gehweiler empfahl die Anwendung von

Fusionsschulungen jedoch nur bei Per-

sonen mit Beschwerden.

Besonders betonte Gehweiler die Not-

wendigkeit einer korrekt angefertigten

Brille. „Im ersten Schritt ist eine Versor-

gung mit einer richtig korrigierenden

Fünf der acht Vortragenden reisten aus

Deutschland und der Schweiz an und

verliehen dem OHI Update 2017 einen

internationalen Charakter. Neben dem

einleitenden Bericht zum aktuellen Aus-

bildungsangebot der „Optometrie und

Hörakustik Initiative“, zogen die vier

hochkarätigen Augenoptik- sowie die vier

topaktuellen Hörakustik-Vorträge die Zu-

hörer in ihren Bann. Die Referate gaben

neben fachlichen Inputs auch Ideen, die

man in der täglichen Praxis sofort umset-

zen kann.

Bericht zur Ausbildungs-

situation in der OHI

Bei der Begrüßung der Tagungsteilneh-

mer berichteten die OHI Geschäftsführer

Harald Belyus und Walter Gutstein vom

abgeschlossenen Zertifizierungsprozess:

„Die OHI ist seit Ende des Jahres 2016

sowohl nach CERT-NÖ als auch nach

Ö-CERT als österreichische Erwachse-

nenbildungseinrichtung zertifiziert und

anerkannt“, hob Belyus hervor. „Diese

Zertifizierung bietet Lehrgangsteilneh-

mern als angenehmen Nebeneffekt mehr

Fördermöglichkeiten beim Besuch von

Lehrgängen“, sagte Gutstein.

Anschließend gab Dieter Medvey

(Lehrgangsleiter Augenoptik) einen Über-

blick über die laufenden berufsbegleiten-

den Vorbereitungslehrgänge zu Lehrab-

schluss- und Meisterprüfungen. Carsten

Passiel (Lehrgangsleiter Hörakustik) in-

formierte zur Implementierung des neuen

3D-Scanners in der Hörakustikausbildung.

Neben den Vorbereitungslehrgängen in

Die Teilnehmer der

Fachtagung in Wien

registrieren sich am

Empfang. (Foto: OHI)