denen sie zu wenig verstehen und den
Profis das Geschäft vermasseln, indem
sie ständig von Brillen abraten, als wä
ren sie etwas Schlechtes, und stattdessen
Lesehilfen empfehlen?
Ich stelle bei jungen Menschen in der
augenoptischen Ausbildung immer wie
der fest: Die reden so wie viele Augen
optiker vor 30 Jahren geredet haben:
dass schwierige Refraktionen zum Au
genarzt müssen und dass in schwierigen
optischen Fällen, Augenärzte zu Rate ge
zogen werden sollen. Das kann auch da
ran liegen, dass man Augenärzte in den
eigenen Organen zu Wort kommen lässt,
ohne das zu kommentieren und gerade
zu rücken.
Eine Frage würde ich gerne jedem Au
genoptiker stellen: Wer hat die höchste
Kompetenz für Refraktion und Kontakt
linsenanpassung? Wer als Augenoptiker
nicht die Antwort bringt: Es ist der Au
genoptiker, der ist vielleicht auch durch
solche liebäugelnden ArztInterviews
geblendet oder hat seine Augenoptik
Prüfung nicht bestanden.
Kein Zweifel, der Augenarzt hat die
höchste Kompetenz in medizinischen
Fragen: Wir alle brauchen Ärzte, aber
zum Refraktionieren braucht es kein Me
dizinstudium. Ich sehe das als Aufgabe
der Berufsvertreter und ihrer Organe an,
das immer wieder herauszustellen und
gebetsmühlenartig zu predigen.
LESERBRIEFE
Lieber Herr Leonhard, wie ich Ihnen bereits in unserem Telefonat mitgeteilt
habe, bin ich nicht der Meinung, dass Professor Bertram in der DOZ nicht zu
Wort kommen darf. Und schon gar nicht, dass der Berufsnachwuchs durch den
Abdruck des Interviews eine andere Meinung vom Beruf des Augenoptikers
erhält. Im Gegenteil, das Interview trägt zur Diskussion bei – oder hätten Sie
uns Ihre Meinung ohne Bertrams Aussagen irgendwann geschrieben?
Hätten Sie davon erfahren? Wen andere Zeitschriften anderer Branchen zu
Wort kommen lassen, interessiert mich nicht. Ich kann es nicht beeinflussen.
Meine Arbeit, mein Verständnis von Recherche und meine journalistische Auf-
fassung, wie ich mich einem Thema nähere und wie ich meine Leser darüber
informiere, haben mich dazu bewogen, das Interview anzufragen. Ich würde
und werde das immer wieder so machen – auch mit Professor Bertram. Ich
bin ganz sicher, da steckt noch viel mehr Diskussionsstoff drin. Und mögli-
cherweise kommentiere ich das dann direkt auch selbst. Wie Sie wissen, habe
auch ich mich mal sehr lange auf eine Prüfung vorbereitet und bin deswegen in
anderer Hinsicht ganz nah bei Ihnen und ganz weit weg von Professor Bertram.
Ingo Rütten, DOZ-Verlagsleiter & Chefredakteur
und Autor des betreffenden Textes
Auch vor dem allgemein diskutierten
Ansatz, ärztliche Leistungen an nichtärzt
liche Fachkräfte zu delegieren, erscheint
der Vorstoß, die Refraktion als ärztliche
Leistung zu sichern, schier unglaublich.
Der gesunde Menschenverstand sagt
uns, dass eine nichtärztliche, nämlich
augenoptische Leistung, in den Händen
der geprüften Fachleute, nämlich Augen
optikern, besser aufgehoben ist.
Bei den Diskussionen um das Heil und
Hilfsmittelversorgungsgesetz (HHVG)
geht es um mehr: Wie sehen wir uns
selbst? Geprüfte Augenoptiker bilden die
höchste Instanz der Augenoptik – und
beim optimalen Sehen geht es immer um
Augenoptik.
Markus Leonhard
Sandweg 34, 73527 Schwäbisch Gmünd
In dieser Veröffentlichung geht es insbesondere darum, zu zeigen, welche
Potenziale Cross-Selling für Augenoptiker bietet, inwieweit diese Möglichkeiten
von Augenoptikern derzeit bereits genutzt werden und ob Cross-Selling-Aktivitäten
bei den Kunden ankommen. Die Broschüre liefert strukturierte und detaillierte
Informationen über das Verkaufsverhalten der Kunden beim Augenoptiker am
Point of Sales (POS) und zeigt Möglichkeiten auf, wie die Brillenglasindustrie
Augenoptiker beim Thema Cross-Selling unterstützen kann. Der einzelne Augen-
optiker erhält Anregungen, wie er seine Verkaufs- und Beratungstechniken und
sein Betriebskonzept optimieren kann.
Format 160x197 mm, 112 Seiten, farbige Abbildungen, 1. Auflage (2014)
ISBN 978-3-942873-29-1
Inform 34: Mehrverkauf / Cross-Selling
von C. Conrad, A. Nagl
29,90 €
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